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08.02.2009 18:18

Vom Mobilfunkhandwerk zur Mobilfunkindustrie: Die MCTA 09 zeigte MVNO/MVNE-Modelle und die Zukunft.

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Wie in anderen Industrien wird auch im Mobilfunk an der zunehmenden Fragmentierung der Wertschöpfungskette die Reifung des Marktes erkennbar. Die derzeitige und zukünftige Entwicklung von MVNO/MVNE-Modellen war eines der Themen, mit der sich Ende Januar die von der Augsburger Forschungsgruppe wi-mobile zum neunten Mal und erstmals in Berlin veranstaltete Konferenz Mobile Communications - Technologien und Anwendungen (MCTA 2009) befasste.

    Berlin/Augsburg - Mobilfunkangebote sind längst nicht mehr an den eigenen Betrieb eines Mobilfunknetzes gekoppelt, sondern stammen häufig von virtuellen Mobilfunkbetreibern (MVNO), etwa Supermarktketten, Banken, Zeitungen oder TV-Sendern. In Deutschland existieren inzwischen über 100 Mobilfunkmarken. Dies kann als Anzeichen für die zunehmende Reifung des Marktes betrachtet werden. Bis auf die vier Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 betreiben die Anbieter jedoch allesamt kein eigenes Mobilfunknetz, sondern agieren als so genannte virtuelle Mobilfunkanbieter oder MVNO. Nach dem Start von Tchibo im Jahr 2004 folgten rasch zahlreiche weitere Marken, für 2010 wird von Experten ein MVNO-Marktanteil von 25 Prozent prognostiziert.

    MVNE: Enabling von Mobilfunkmarken als Geschäftsmodell

    Die Masse der Mobilfunkanbieter realisiert jedoch nur einen kleinen Teil des Angebotes selbst, etwa indem eine bekannte Marke genutzt wird, um dem Kunden neben einem andersartigen Kerngeschäft auch Mobilfunkleistungen anzubieten. Die Lücke zwischen dieser Marke und dem Mobilfunknetzbetreiber wird dann häufig von Enablern für virtuelle Mobilfunkbetreiber, den MVNE, geschlossen. Auf der 9. Konferenz Mobile Communications - Technologien und Anwendungen (MCTA 2009) diskutierten zu diesem Thema Helmut an de Meulen, CEO der Materna Information & Communication und Gründer des ersten deutschen MVNE vistream, Per Angmann, Inhaber und CEO des MVNE Telogic, der in sechs europäischen Ländern und den USA tätig ist, und Thorsten Gill, Head of Product Marketing der moconta GmbH, einem Joint Venture zwischen Vodafone und Bertelsmann, das zahlreiche MVNO realisiert. Geleitet wurde die Session von der IT- und TK-Expertin Dr. Beate Rickert, Geschäftsführerin der KPR Capital GmbH, Frankfurt. Wie die Session zu IMS (siehe http://idw-online.de/pages/de/news300008) hatte Rickert auch diesen Teil der Konferenz MCTA in Zusammenarbeit mit der Augsburger Forschungsgruppe wi-mobile ins Leben gerufen.

    KMU und Kleinstunternehmen als Zielgruppe vernachlässigt

    Nachdem sich das Preisniveau für mobile Telefonie, SMS und allmählich auch für Datennutzung auf einem stabilen niedrigen Niveau eingependelt hat und nahezu alle großen Retail-Brands bereits Mobilfunkprodukte anbieten, fokussieren sich die MVNEs gegenwärtig auf Communities, denen mittels eines mobilen Portals eine Kommunikationsplattform geboten wird. Jüngste Beispiele hierfür sind Spreefone und Kulturkirche, die von moconta enabled wurden. Trotz der hohen Wettbewerbsintensität um diese Communities und den Consumer-Markt generell, hat bislang keiner der im Markt tätigen MVNEs einen auf den Geschäftskundenmarkt fokussierten MVNO gelauncht. "Das Segment der großen 'Corporates' wird auch langfristig eine Domäne der Mobilfunknetzbetreiber bleiben, die kleinen und mittleren Unternehmen, ebenso wie Kleinstunternehmen -Small Office bzw. Home Office - stellen jedoch aufgrund hoher Umsätze pro Nutzer eine sehr interessante Zielgruppe für MVNOs dar, die in Deutschland bislang vernachlässigt wurde", so KPR Capital-Geschäftsführerin Rickert.

    Bei Machine-to-Machine-Anwendungen müssen die Geschäftsprozesse im Vordergrund stehen

    "Stattdessen stürzen sich alle gleichermaßen mit hohen Erwartungen auf den Machine-to-Machine (M2M)-Markt und insbesondere auf das Thema 'Smart Metering', die telemetrische Erhebung etwa von Verbrauchsdaten", meint Rickert weiter und verweist auf ein wesentliches Problem, das dabei oft entsteht: "Bei M2M-Anwendungen ist allerdings zu berücksichtigen, dass es immer um die Optimierung von Geschäftsprozessen geht, bei der SIM-Karten alleine nicht zu einer Bedürfnisbefriedigung des Kunden führen werden."

    Konferenz MCTA 2010

    Eine Auflistung der derzeit in Deutschland aktiven Mobilfunkmarken und der dahinter stehenden Leistungserbringer ist als Whitepaper der Forschungsgruppe wi-mobile verfügbar. Die Ausdifferenzierung des Mobilfunkmarktes ebenso wie mobile Geschäftsprozesse und M2M werden auch Thema der 10. Konferenz MCTA wieder Themen sein, die am 1. und 2. Februar 2010 wieder in Berlin stattfinden wird. Weitere Informationen werden zeitgerecht unter http://www.mcta.de verfügbar sein.
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    Pressekontakt wi-mobile:

    Dr. Key Pousttchi
    Forschungsgruppe wi-mobile
    Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon +49 (177) 6319508
    presse@wi-mobile.de

    Pressekontakt KPR Capital GmbH:

    Dr. Beate Rickert
    KPR Capital GmbH
    Advising on Transactions & Strategy
    Beethovenstraße 4
    D-60325 Frankfurt am Main
    Telefon +49 (69) 153 4894 50
    beate.rickert@kpr-capital.com
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    Über die Forschungsgruppe wi-mobile (http://www.wi-mobile.de):

    Die Forschungsgruppe wi-mobile (früher: Arbeitsgruppe Mobile Commerce) ist mit Anwendungen der Mobilfunk- und weiterer drahtloser Kommunikationstechnologie befasst. Gegründet 2001 am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering der Universität Augsburg (Prof. Turowski), integriert sie als Forschungsgruppe modernen Typs in einem Drei-Säulen-Modell Forschung auf internationalem Niveau, Beratungsprojekte für nationale und internationale Unternehmen sowie Lehrveranstaltungen für Studenten und Industrieteilnehmer. Besondere thematische Schwerpunkte bilden Mobile Payment/Mobile Banking, Mobile Marketing, mobile Geschäftsprozesse und die Weiterentwicklung von Mobilfunkmärkten und Geschäftsmodellen.
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    Über die die KPR Capital GmbH (http://www.kpr-capital.com):

    Die KPR Capital GmbH (KPR) berät Unternehmen im Bereich TMT (Telekommunikation, Medien und Technologie=IT) sowie zunehmend auch im Energie-Sektor in strategischer Hinsicht. KPR verfügt über zwei Säulen des Geschäfts; zum einen betreut das Unternehmen Mergers & Acquisitions (Unternehmenskäufe und -verkäufe) sowie Kapitalerhöhungen und Fund Raising-Prozesse für seine Kunden, zum anderen berät KPR Unternehmen im Hinblick auf deren strategische Marktpositionierung und die Weiterentwicklung von Geschäftsfeldern. Die Beratungsleistungen reichen dabei von der Konzeptions- bis zur Implementierungsphase. Sie umfassen die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die Erstellung, Bewertung und Umsetzung von Business Cases, die Optimierung von Geschäftsfeldern über Restrukturierungen bis hin zu Interimsmanagement.


    Weitere Informationen:

    http://www.mcta.de


    Bilder




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    Dr. Beate Rickert, Geschäftsführerin der KPR Capital GmbH, Frankfurt
    Dr. Beate Rickert, Geschäftsführerin der KPR Capital GmbH, Frankfurt
    Foto: privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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