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17.02.2009 14:59

Die Angst vor dem Nichterwachen aus der Narkose

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Der neu berufene Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie will den Patienten ihre Ängste und Schmerzen nehmen.

    Seit dem 1. Januar 2009 hat die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main einen neuen Direktor. Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski (41) leitet seit Jahresbeginn die größte Klinik innerhalb des Universitätsklinikums.

    Im anästhesistischen Bereich haben die Patienten vor allem davor Angst, aus einer Narkose nicht wieder zu erwachen oder zu früh - während der Operation - wach zu werden, ohne dabei auf sich aufmerksam machen zu können. Dank moderner Anästhetika sind die Risiken des Nichterwachens oder einer intraoperativen Wachepisode heute sehr gering. Zum 1. Januar 2009 hat das Universitätsklinikum die Direktorenstelle der anästhesistischen Klinik mit einem ausgewiesenen Experten in der Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie besetzt. Mithilfe einer technisch hochmodern ausgestatteten Klinik sowie einem eingespielten Team aus Ärzten und Pflegern will Prof. Zacharowski seinen Patienten die Ängste vor einer Anästhesie nehmen und für sie ein "schmerzfreies Krankenhaus" schaffen. Sein Anspruch ist, dass Patienten, die in das Universitätsklinikum kommen, nicht an Schmerzen leiden. "Ich will unsere Patienten intensivmedizinisch, schmerztherapeutisch und anästhesistisch auf höchstem Niveau betreuen. Das kann nur im Verbund funktionieren. Und zwar gemeinsam mit meinen ärztlichen Kollegen der chirurgischen Abteilungen, unserem Pflegeteam und den Familienangehörigen der Patienten", betont Prof. Zacharowski.
    Neben der Patientenversorgung werden auch Forschung und Lehre groß geschrieben: Für die Medizinstudierenden steht zum Beispiel ein Patient bereit, der den Ärzten alles verzeiht: FRANS (Frankfurter Anästhesie-Simulator) ist eine Puppe, an der die Studierenden eine Narkoseeinleitung sowie unvorhergesehene Zwischenfälle üben können.

    Die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie versorgt als zentrale Einrichtung des Universitätsklinikums sämtliche operativen und diagnostischen Bereiche. Die rund 100 Ärzte und über 100 Pflegekräfte führen pro Jahr etwa 24.000 erfolgreiche Anästhesiedienstleistungen durch. Darüberhinaus ist die Klinik für die Versorgung einer anästhesistisch-operativen Intensivtherapiestation mit 34 Betten organisatorisch verantwortlich und wird regelmäßig für Patienten zahlreicher weiterer fachgebundener Intensivtherapie- und Überwachungsstationen konsiliarisch tätig. Die Schmerzambulanz betreut sowohl ambulante als auch stationäre Patienten mit chronischen wie auch akuten postoperativen Schmerzen.

    Mit dem Jahresbeginn hat Prof. Zacharowski die Leitung der Klinik übernommen. "In der Nachfolge von Prof. Dr. Bernhard Zwißler wird unser neuer Kollege die anästhesistische Patientenversorgung sowie Forschung und Lehre in diesem Bereich fortführen und weiterentwickeln. Wir freuen uns besonders über Prof. Zacharowskis Engagement für die Erweiterung der Fortbildungsangebote. Wir sind sehr zufrieden, dass wir mit ihm eine so qualifizierte Fachkraft ans Uniklinikum holen konnten", kommentiert Prof. Dr. Roland Kaufmann, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums, die Neubesetzung der Direktorenstelle.

    Klinikdirektor mit drei Patenten

    Prof. Zacharowskis beruflicher Werdegang, seine Zusatzqualifikationen und Auszeichnungen weisen ihn als Spezialisten auf seinem Fachgebiet aus. Vor seiner Berufung an das Frankfurter Universitätsklinikum war er Vorsitzender des Komitees für Gentherapie an der Universität Bristol (Großbritannien). Mit seinem Aufenthalt im Vereinigten Königreich ging auch Prof. Zacharowskis Mitgliedschaft als "Fellow of Royal College of Anaesthetists" (FRCA) einher, die er 2008 in London erlangte.
    In Deutschland war der Anästhesist zuletzt 2006 am Düsseldorfer Uniklinikum als Oberarzt tätig, wo er vier Jahre vorher zum Juniorprofessor berufen worden war. Schwerpunktmäßig stellt der neue Direktor Forschungen zur Behandlung und Therapie von Herzinfarkten, Blutvergiftungen und Schocks an. Er hat auf diesen Gebieten bereits drei Patente angemeldet. So entwickelte er etwa mit einem Wiener Kollegen eine körpereigene Substanz weiter, die zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen nach einem Herzinfarkt eingesetzt werden soll. Die patentierte Indikation hat mittlerweile die klinische Phase II überstanden und Prof. Zacharowski erhielt dafür im Jahr 2006 den hochdotierten Dr. Ernst Wiethoff-Preis für innovative klinische Forschung.
    Neben seiner Mitgliedschaft beim Royal College of Anaesthetists gehört Prof. Zacharowski weiteren wissenschaftlichen Organisationen wie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung sowie der European Society of Cardiology an.

    Rückkehr in die Heimat

    Prof. Zacharowskis Entscheidung für Frankfurt fiel ihm leicht. Zum einen ist das Rhein-Main-Gebiet die Heimat des Anästhesisten - Prof. Zacharowski studierte in Mainz und ging in Wiesbaden zur Schule. Andererseits wusste der Mediziner um die qualitativ hochwertige und moderne Ausstattung der Frankfurter Klinik und um das einmalige Entwicklungspotenzial, das sich ihm dort bietet. "Meine jetzigen Kollegen lernte ich bereits vor meinem Start in Frankfurt kennen und ich merkte schon damals, dass die Zusammenarbeit gut und fruchtbar im Sinne des Patienten verlaufen wird", erzählt der neue Direktor. "Dabei sind mir nicht nur meine ärztlichen Kollegen sehr wichtig, sondern alle Mitarbeiter. Unser Pflegeteam ist das Öl im Getriebe und stellt zusammen mit den Ärzten ein Team dar", fährt Prof. Zacharowski fort.

    Größte Klinik am Uniklinikum optimiert Behandlungsmöglichkeiten

    Als größte Klinik am Universitätsklinikum unterstützt und bedient die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie alle operativen und diagnostischen Bereiche innerhalb des Universitätsklinikums. Zu ihren Leistungen gehören die Allgemein- und Regionalanästhesie, die Intensivmedizin, die Akutschmerztherapie, die Therapie chronischer Schmerzen in der Schmerzambulanz, die Notarztversorgung auf dem Klinikumsgelände sowie in Notarzteinsatzfahrzeugen und dem Rettungshubschrauber "Christoph Hessen".

    Der Forschungsbereich wird derzeit erweitert, indem zukünftig zu den Schwerpunkten Inflammation, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Blutvergiftung geforscht werden soll. Vor allem auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen bringt Prof. Zacharowski großes Know-how mit, konnte er doch seine Indikation zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen bereits patentieren.
    Mit der Implementierung eines neuartigen OP-Überwachungssystems findet auch in der Patientenversorgung eine Optimierung der medizinischen Behandlung statt. In einer OP-Zentrale wird ein System implementiert, an dem ein erfahrener Anästhesist die Funktion eines Supervisors übernimmt und alle Anästhesien in den einzelnen OP-Räumen zusätzlich überwacht.

    Frankfurt am Main, 17. Februar 2009

    Für weitere Informationen:

    Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski
    Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon: (069) 6301 - 59 98
    Fax: (069) 6301 - 58 81
    E-Mail: kai.zacharowski@kgu.de
    Internet: www.kgu.de/zaw

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon: (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax: (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail: ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet: www.kgu.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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