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14.02.2001 08:52

Thomas Raabe: Erster Kontakt mit der Fruchtfliege in Zürich

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Seit 1. Dezember 2000 ist Dr. Thomas Raabe als C3-Professor für Molekulare Genetik am Institut für Medizinische Strahlenkunde und Zellforschung der Universität Würzburg tätig. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Thomas Wirth an.

    Thomas Raabe, 1960 in Karlstadt (Landkreis Main-Spessart) geboren, verheiratet und Vater von drei Söhnen, studierte Biologie an der Universität Würzburg. Nachdem er Diplom- und Doktorarbeit am Institut für Virologie und Immunbiologie angefertigt hatte, ging er 1990 als Postdoktorand mit einem Stipendium der European Molecular Biology Organization (EMBO) nach Zürich. Dort kam er zum ersten Mal mit seinem jetzigen Forschungsobjekt, der Fruchtfliege Drosophila, in Berührung.

    1994 kehrte der Biologe als Helmholtz-Stipendiat nach Würzburg zurück. Hier hatte er dann am Lehrstuhl für Genetik ab 1996 eine Assistentenstelle inne. 1999 habilitierte er sich im Fach Genetik. Der frisch gebackene Professor interessiert sich besonders für die molekularen Mechanismen bei der Augen- und Gehirnentwicklung der Fliege.

    Was macht gerade die Fruchtfliege für entwicklungs- und neurobiologische Fragestellungen so interessant? Thomas Raabe: "Vergleicht man den Aufbau eines Insektengehirns mit dem Gehirn eines Wirbeltieres, so lassen sich kaum Ähnlichkeiten feststellen. Um so erstaunlicher sind dafür die Gemeinsamkeiten auf molekularer Ebene."

    Seit der Entschlüsselung der genetischen Information der Fliege vor einem Jahr war es möglich, systematisch vergleichende Analysen vorzunehmen. Dabei stellte sich heraus, dass fast 70 Prozent der Gene, die beim Menschen mit Krankheiten des Nervensystems assoziiert sind, auch bei der Fliege vorhanden sind. Es sei deshalb sinnvoll, so Prof. Raabe, die Funktion dieser Gene an Modellorganismen wie der Fruchtfliege zu untersuchen: Die Gene können gezielt verändert oder ausgeschaltet und die Auswirkungen auf das Nervensystem analysiert werden.

    Das Labor von Thomas Raabe verfolgt einen weiteren Ansatz. In den vergangenen Jahren wurden Genmutationen gefunden, die zu Störungen bei der Entwicklung des Fliegengehirns führen. Zum Beispiel ist die Zahl der Nervenzellen verändert oder die Verknüpfung der Nervenzellen untereinander ist nicht korrekt.

    Es stellte sich heraus, dass die von den Mutationen betroffenen Proteine in den Zellen wichtige Funktionen bei Signalübertragungswegen haben, welche die Zellteilung oder Differenzierungsvorgänge steuern. Die Arbeitsgruppe von Prof. Raabe will nun prüfen, ob die an der Fruchtfliege gewonnenen Erkenntnisse allgemeingültig sind und ob Zusammenhänge mit Erkrankungen des menschlichen Nervensystems bestehen.

    Kontakt: Prof. Dr. Thomas Raabe, T (0931) 201-3841, Fax (0931) 201-3835, E-Mail:
    raabe@biozentrum.uni-wuerzburg.de


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    Thomas Raabe
    Thomas Raabe

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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