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14.02.2001 13:37

Auf dem Weg zur "Notebook-University

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Auf dem Weg zur "Notebook-University"

    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg übernimmt Vorreiterrolle

    Die Freiburger Albert-Ludwigs-Universität probt den Einstieg in die "Notebook-University" der Zukunft und hat damit nicht nur im Land Baden-Württemberg, sondern bundesweit eine Vorreiterrolle übernommen. Am Institut für Informatik der Fakultät für Angewandte Wissenschaften hat Professor Dr. Bernd Becker gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Andreas Hett, Martin Preen und Peter Win-terer das Programm Mobile Pools kreiert, um jedem Studierenden der Informatik den preisgünstigen Zugang zu einem Notebook als Lernmittel zu ermöglichen. Die Initiative wird ermöglicht durch Eigenmittel des Instituts für Informatik der Albert-Ludwigs-Universität und die Unterstützung durch ein Programm, das das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg aufgelegt hat, um den Aufbau der Informatik-Fachbereiche an den Landeshochschulen zu beschleunigen.

    Das Konzept
    Bei Ihren Überlegungen zu dem Programm Mobile Pools gingen Professor Becker und seine Mitarbeiter von der Tatsache aus, dass gerade im Hinblick auf den aktuell beklagten Mangel an Computerfachleuten besondere Anstrengungen notwendig sind, um alle potenziell nutzbaren Ausbildungsressourcen auszu-schöpfen. Leistungsfähigen Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen für Lehre und Studium kommen deshalb eine zunehmend größere Bedeutung zu. Ausgehend von Zuwachs und Erfolg, den drahtlose und mobile Kommunikations-techniken derzeit in der Telekommunikationsindustrie verzeichnen, wollen die Freiburger Planer das durch diese Techniken angebotene Potenzial bereits früh-zeitig während der Hochschulausbildung nutzen. Drahtlose und mobile Kommu-nikationstechniken ermöglichen eine sogenannte "ad hoc"-Kommunikation, d.h. eine spontane, flexible und von der festen Infrastruktur unabhängige Form der Kommunikation. Damit ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zur Steigerung der Qualität von Ausbildung und Forschung an den Hochschulen. Das Konzept von Mobile Pools ergänzt ideal bereits vorhandene Projekte und Aktivitäten, etwa die Multimedia-Angebote VIROR und INTUG oder den Studiengang "Applied Com-puter Science" an der Freiburger Fakultät für Angewandte Wissenschaften.

    Das besondere an Mobile Pools ist, dass erstmals in Deutschland an einer Uni-versität flächendeckend ein Konzept realisiert wird, um standortunabhängiges Lehren und Lernen nachhaltig zu unterstützen. Mobile Pools sieht daher vor, je-dem Studierenden der Fakultät möglichst kostengünstig zu Beginn des ersten Semesters ein eigenes Notebook zur Verfügung zu stellen. Diese Notebooks werden über PCMCIA und FunkLANs Anschluß an das Universitätsnetz erhalten, so dass man sämtliche Softwareaufgaben während des Studiums mit diesen Notebooks erledigen kann. Dazu stellen leistungsfähige Server die benötigten Tools zur Verfügung.


    Die Realisierung
    Die Umsetzung dieses Konzeptes erfolgt im Rahmen eines einjährigen Pilotpro-jekts. Die Finanzierung basiert auf Eigenmitteln des Instituts für Informatik der Albert-Ludwigs-Universität, unterstützt durch Sondermittel des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg, sowie der Eigenbeteiligung der Studierenden. Mobile Pools beansprucht für den Kauf der Notebooks und die Erweiterung des Kommunikationsnetzes mit Funk-Lan und sogenannten Access Points ein Finanzielungsvolumen von insgesamt einer Million Mark. Jeweils ein Drittel der Kosten werden vom Institut für Informatik der Universität, dem Land und den Studierenden getragen. Die finanzielle Eigenbeteiligung der Studieren-den bleibt allerdings reduziert auf den Erwerb der Notebooks: Durch einen groß-zügigen Rabatt der Firma Fujitsu-Siemens kostet ein Gerät in der Grundausstat-tung 3.500 Mark. Da die Universität ihre Informatik-Studierenden beim Kauf un-terstützt, fällt für sie nur noch ein Endkaufpreis von 1.750 Mark je Notebook ins Gewicht. Von besonderer Bedeutung für Umsetzung und Erfolg des Pilotprojekts ist eine Vorort-Präsenz des Firmenpartners. Aufgrund der eingeholten Angebote und der geführten Gespräche erhielt das Unternehmen Fujitsu-Siemens im De-zember 2000 den Zuschlag. Die Mobile Pools-Planer erwarten eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem ausgewählten Anbieter und sehen darin eine Chance, gemeinsam mit ihm ein modernes, zeitgemäßes Ausbil-dungskonzept zu realisieren. Im Zuge der Zusammenarbeit sind die Freiburger Informatiker offen für gemeinsame forschungsorientierte Projekte, beispielsweise auf dem Gebiet der Netzsicherheit oder der Entwicklung von Lehr- und Lernsoft-ware.

    Die Ziele
    Ein wesentliches Element von Mobile Pools ist die aktive Einbeziehung der Stu-dierenden in die Bewältigung von Problemen der Informatik und damit deren ei-genverantwortliche Aktivierung von der ersten Stunde ihres Studiums an. Die Studierenden fühlen sich für ihre eigenen Rechner verantwortlich und müssen sich von Beginn an mit der Bewältigung von Fragen beim Rechnereinsatz in Lehre und Ausbildung identifizieren. Der Betreuungsaufwand für die "klassi-schen" Rechnerpools sinkt, während die Kompetenz der Studierenden im Um-gang mit Rechnern und im Systemmanagement steigt. Die im Netz auffindbaren Informationssysteme stehen ortsunabhängig zur Verfügung, damit werden flexi-ble Gruppenarbeit oder ad hoc-Kommunikation ohne feste Infrastruktur möglich. So können Gruppen von Studierenden an beliebigen Orten Daten austauschen und an gemeinsamen Projekten arbeiten. Umgekehrt kann nun die Fakultät Se-minar- , Vorlesungsräume und sonstige Aufenthaltsräume als zusätzliche Arbeits-räume außerhalb ihrer primären Nutzungszeiten verwenden. Darüber hinaus bietet Mobile Pools zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten, die weit über die unmittelbaren universitären Einsatzbereiche hinausgehen, beispielhaft seien genannt: die Untersuchung von Szenarien des mobilen Zugangs zu multimedia-len Informationssystemen, etwa auf Bahnhöfen, Flughäfen, auf Messen oder in Museen, die Analyse der Ein- und Anbindungsmöglichkeiten von Handhelds und PDAs, Versuche zum Testen von Sicherheitskonzepten, Betrieb industrieller Sys-teme unter Einsatz mobiler Einrichtungen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Bernd Becker, Institut für Informatik, Georges-Köhler-Allee, Gebäude 051, 79085 Freiburg, Tel. 0761/203-8140, Fax 0761/203-8142
    http://www.informatik.uni-freiburg.de/inf.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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