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05.03.2009 13:25

Hochschule Fresenius gründet eigene Ethik-Kommission

Antonie Binder Marketing & Kommunikation
Hochschule Fresenius

    Ziel: Implementierung von ethischen Standards bei der Forschungsarbeit im Therapiebereich

    Idstein. An der Hochschule Fresenius (HSF) in Idstein wurde eine Ethik-Kommission ins Leben gerufen. Die Gründungssitzung fand am 25. Februar statt. Die Ethik-Kommission, der sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule als auch externe Gutachter angehören, hat ihre Arbeit bereits aufgenommen.

    In Deutschland professionalisiert sich - auch in Folge des Bologna-Prozesses - die therapeutische Forschung. Vor diesem Hintergrund müssen ethische Standards diskutiert und implementiert werden. Neben moralischen Verpflichtungen gegenüber der Scientific Community sind Forscherinnen und Forscher besonders gegenüber den Probanden zu forschungsethischem Verhalten verpflichtet.

    Die Hochschule Fresenius in Idstein hat deshalb nun eine Ethik-Kommission ins Leben gerufen, die die gesundheitswissenschaftlichen Forschungsprojekte der Hochschule und externer Antragsteller unter ethischen Aspekten beurteilen wird. Die interdisziplinär besetzte Kommission, der Therapeuten, Gesundheitswissenschaftler, Ärzte und Vertreterinnen und Vertreter der therapeutischen und pflegerischen Berufspraxis angehören, orientiert sich an den anerkannten ethischen Prinzipien und den Ethikkodizes anderer Disziplinen wie beispielsweise den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs) und den Richtlinien der Bundesethikkommission. Die ethischen Clearings, die die HSF für eigene und externe Forschungsprojekte erstellen wird, dienen nicht nur der Sicherung einer qualitativ hochwertigen Forschung. Sie sind international Voraussetzung, um Forschungsergebnisse zu publizieren und Forschungsfördermittel zu erhalten und sind damit sowohl Instrumente einer guten klinischen Praxis als auch der Reputation der Forschung.

    Wie der Präsident der Hochschule Fresenius, Karl Starzacher erklärt, sei die Gründung einer eigenen Ethikkommission ein wichtiger Schritt: "Therapeutische Forschung auf internationalem Niveau ist ein wichtiges Anliegen unserer Hochschule. Es bedarf eines interdisziplinär arbeitenden und hochkarätig besetzten Gremiums zur Sicherung der Qualität. Dieser Herausforderung haben wir uns mit der Gründung einer eigenen Ethikkommission gestellt."

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat bereits 1970 die Zuwendung von Forschungsmitteln von der Beurteilung durch eine Ethikkommission abhängig gemacht; in der Folge wurden die ersten Ethikkommissionen in Kliniken und im Bereich der pharmazeutischen Industrie gegründet. In den folgenden Jahren wurden bundesweit unabhängige Ethikkommissionen bei den Landesärztekammern und Medizinischen Fakultäten eingerichtet. Die öffentlich- rechtlichen Ethikkommissionen mit ihren ehrenamtlich tätigen Sachverständigen sind heute interprofessionell zusammengesetzte Instanzen der Prüfung und Selbstkontrolle bei medizinischer Forschung am Menschen. Im therapeutischen und pflegerischen Forschungsbereich sind ethische Clearings bislang eher die Ausnahme. Der Vorsitzende der Ethik-Kommission, Dr. Andreas Lauterbach erklärte hierzu: "Forschungsprojekte zeigen, dass bis zu 70 Prozent der therapeutischen Forschung ohne professionelle ethische Begleitung statt finden. In einem Berufsfeld, das zunehmend ärztliche Aufgaben übernehmen wird, ist deshalb dringend Handlungsbedarf hinsichtlich dieser ethischen Standards und Verfahrensweisen gegeben."


    Weitere Informationen:

    http://www.hs-fresenius.de


    Bilder

    Der Neubau der Hochschule Fresenius in Idstein: Hier werden Therapieberufe akademisch ausgebildet
    Der Neubau der Hochschule Fresenius in Idstein: Hier werden Therapieberufe akademisch ausgebildet
    Foto: Hochschule Fresenius
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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