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Wissenschaft
Der Arzt, Molekularbiologe und Bürgerrechtler Prof. em. Jens Reich wird am 26. März dieses Jahres 70 Jahre alt. Vor fünf Jahren am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin emeritiert, ist er noch immer in der Forschung aktiv. Er fahndet in Datenbanken nach Genen, die für den Cholesterinstoffwechsel von Bedeutung sind und koordiniert gegenwärtig ein Forschungsverbundprojekt am MDC zusammen mit einer Forschungsgruppe am European Molecular Biology Laboratory (EMBL), Heidelberg und der Universität Heidelberg zur Systembiologie des menschlichen Eisenstoffwechsels und seiner pathologischen Entgleisungen.
Prof. Reich, 1939 in Göttingen geboren, arbeitet seit 1968 in Berlin-Buch. Von 1992 bis zu seiner Emeritierung 2004 war er Forschungsgruppenleiter in der medizinischen Genomforschung im MDC und von 1998 bis 2004 C4-Professor für Bioinformatik an der Humboldt-Universität zu Berlin.
In den achtziger Jahren setzte sich Prof. Reich maßgeblich für die Bürgerrechtsbewegung in der DDR ein und war 1989/90 Mitbegründer des "Neuen Forums". 1991 erhielt er den Theodor-Heuss-Preis, 1993 den erstmals vergebenen Anna-Krüger-Preis, mit dem er für seine gute und verständliche Wissenschaftssprache ausgezeichnet wurde. 1994 bewarb er sich als unabhängiger Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten.
Für seine "herausragenden und vielfältigen Beiträge in Wort und Schrift zu den Entwicklungen in der Genforschung" wurde ihm 1996 die Lorenz-Oken-Medaille der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte verliehen, 1998 die Urania-Medaille der gleichnamigen Berliner Gesellschaft für wissenschaftliche Bildung. Im Jahre 2000 erhielt er den Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung. 2001 berief ihn das Bundeskabinett in den neugegründeten Nationalen Ethikrat. 2005 wurde er erneut in dieses Gremium berufen, dieses Mal als stellvertretender Vorsitzender. 2008 berief ihn der Präsident des Deutschen Bundestages, Prof. Norbert Lammert in den Deutschen Ethikrat, der den Nationalen Ethikrat ablöste.
Prof. Reich hat über 70 wissenschaftliche Publikationen und darüber hinaus zahlreiche Essays über die Genforschung in der Publikumspresse verfasst. Darüber hinaus hat er zahlreiche Bücher geschrieben, darunter "Rückkehr nach Europa" (1991), "Abschied von den Lebenslügen" (1992) und "Es wird ein Mensch gemacht - Möglichkeiten und Grenzen der Gentechnik" (2003).
Barbara Bachtler
Pressestelle
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Prof. em. Jens Reich wird 70
(Photo: David Ausserhofer/Copyright: MDC)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Gesellschaft, Medizin, Politik
überregional
Personalia
Deutsch
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