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Wissenschaft
Auszeichnung für Forschungsarbeiten zum Lungenhochdruck geht bereits zum fünften Mal nach Gießen - Protein identifziert, das möglicherweise eine bei der Entstehung von Lungenhochdruck mitwirkt
Für ihre Arbeit zum Lungenhochdruck erhielt Dr. Grazyna Kwapiszewska von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) den Forschungspreis 2009 der gemeinnützigen René Baumgart-Stiftung. Damit geht die Auszeichnung, die bislang sechsmal verliehen wurde, bereits zum fünften Mal nach Gießen. Der jährlich ausgeschriebene Preis honoriert Forschungsarbeiten, die sich klinisch oder experimentell mit dem Krankheitsbild des Lungenhochdrucks (Pulmonal arterielle Hypertonie, PAH) beschäftigen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.
Erstmals wurden in diesem Jahr eine Grundlagenarbeit und eine klinische Arbeit prämiert. Im Rahmen des 50. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. in Mannheim bekam Dr. Grazyna Kwapiszewska von der JLU den Preis im Bereich Grundlagenarbeit. Den ebenfalls mit 5.000 Euro dotierten Preis im klinischen Bereich teilen sich Dr. Tibor Kempf und Nils Nickel von der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Laudatio sprach Prof. Ralf Ewert, Greifswald, und Bruno Kopp, Initiator des Selbsthilfevereins Pulmonale Hypertonie e.V. und der René Baumgart-Stiftung, überreichte den Preis.
Dr. Grazyna Kwapiszewska kam 2001 von der biologischen Fakultät der Adam Mickiewicz Universität Poznan (Polen) an die JLU. In ihren Untersuchungen konnte sie zeigen, dass dem Protein Fhl-1 möglicherweise eine Schlüsselrolle in der Entstehung des Lungenhochdrucks zukommt. Durch diese Erkenntnis lassen sich in weiteren Verfahren mögliche neue Zielkandidaten zur Behandlung dieser Erkrankung identifizieren.
Lungenhochdruck ist eine seltene Erkrankung, die durch eine starke Verengung der Lungengefäße gekennzeichnet ist. Die Betroffenen leiden bereits bei geringster Belastung oder sogar in Ruhe unter Atemnot, ihre körperliche Leistungsfähigkeit ist erheblich eingeschränkt. Zu den Ursachen des Lungenhochdrucks gehören z.B. die Einnahme von Appetitzüglern, Lebererkrankungen, Bindegewebserkrankungen, HIV-Infektionen und angeborene Herzfehler. Es gibt aber auch genetisch bedingte Formen des Lungenhochdrucks, die ganze Familien betreffen. Der Verlauf der Krankheit ist meist chronisch. Durch die starke Überlastung des Herzens sterben die Patienten häufig in jungem bis mittlerem Alter an Rechtsherzversagen. Erst seit wenigen Jahren besteht die Möglichkeit die Beschwerden mit verschiedenen Medikamenten, die inhaliert oder als Tabletten eingenommen werden, zu lindern. Trotz der großer Fortschritte in Diagnostik und Therapie in den letzten Jahren, ist eine Heilung des Lungenhochdrucks bislang nicht möglich. Verschlechtert sich der Zustand eines Patienten, bleibt nur die Lungentransplantation.
Kontakt:
Prof. Dr. med. Werner Seeger, Direktor der Inneren Medizinischen Klinik II
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Vorsitzender des Vorstands der René Baumgart-Stiftung
Tel.: 0641 99-42350
E-Mail: werner.seeger@innere.med.uni-giessen.de
http://www.rene-baumgart-stiftung.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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