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05.03.2001 14:57

Psychiater - Forscher im Labyrinth der Seele

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Den Psychiatern, Psychotherapeuten und anderen Beteiligten der professionellen Psychoszene widmet Prof. Dr. Theo R. Payk (Westfälisches Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie - Klinikum der Ruhr-Universität Bochum) sein umfangreiches Buch "Psychiater. Forscher im Labyrinth der Seele", das nun im Kohlhammer Verlag erschienen ist.

    Bochum, 05.03.2001
    Nr. 59

    Forscher im Labyrinth der Seele
    Der Psychiater als Person, Arzt, Patient
    RUB-Wissenschaftler schrieb Buch zu einer besonderen Berufsgruppe

    Über ihr Wissensgebiet gibt es eine unüberschaubare Menge von Literatur - ihnen selbst jedoch ist im Vergleich dazu bisher nur sehr wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden: Den Psychiatern, Psychotherapeuten und anderen Beteiligten der professionellen Psychoszene widmet Prof. Dr. Theo R. Payk (Westfälisches Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie - Klinikum der Ruhr-Universität Bochum) sein umfangreiches Buch "Psychiater. Forscher im Labyrinth der Seele", das nun im Kohlhammer Verlag erschienen ist.

    Der Psychiater: Ein verwundbarer Arzt

    Die Gruppe der Psychiater nimmt unter den Ärzten eine Sonderstellung ein: Ihre eigene Person ist zugleich diagnostisches Instrument und therapeutisches Hauptmedium. Eigene Probleme müssen hinter denen des Patienten zurückstehen. Der Psychiater ist daher weit verwundbarer als der Medikus hinter den Instrumenten. Der Patient nimmt ihn sowohl als Profi, als auch als Person und Mitmensch wahr, aber es fällt vielen immer noch schwer, sich zu ihm zu "bekennen". Zu viele negative und grausame Geschehnisse der Vergangenheit, an denen Psychiater beteiligt waren, beeinflussen auch heute noch das Image dieser Gruppe der Mediziner.

    Dunkle Kapitel der Psychiatrie

    Auch auf diese dunklen Kapitel der Geschichte der Seelenheilkunde geht Payk in seinem Buch ausführlich ein. Er zeichnet anhand von Biografien wegweisender Forscher die Entwicklung dieser Wissenschaft nach, lässt die noch düsteren Szenerien der Irrenhäuser vergangener Zeiten aufleben und beleuchtet die Rolle der Psychiater bei der so genannten Euthanasie der Nationalsozialisten und in totalitären politischen Systemen wie dem Sowjetkommunismus. Auch die Antipsychiatrische Bewegung, die auf die Missstände der 1950er und 60er Jahre reagierte, bleibt nicht außer Acht.

    Persönlichkeit und berufliche Prägung

    Payk geht neben der Psychiatrie und Psychotherapie auch auf verwandte Wissenschaften wie die Neurologie und Berufe wie die Pflegetätigkeit und ihre Geschichte ein. Besonders intensiv widmet er sich der Person des Psychiaters selbst: Wer wird Psychiater? Wie wird er zu einem guten Psychiater? Welche Probleme haben diese Ärzte selbst und was können sie dagegen unternehmen? Wie sieht der Patient seinen Psychiater, wie sehen ihn die Medien? Und auch die Psychiatrie umgebenden Grauzonen, z. B. die Szene der Paratherapeuten, wie sexueller und narzisstischer Missbrauch, finden Beachtung.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Theo R. Payk, Westfälisches Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Alexandrinenstr. 1, 44791 Bochum, Tel. 0234/5077-202/-201, Fax: 0234/5077- 235, Email: WZfPP-Bochum@wkp-lwl.org, Internet: www.psychiatrie-bochum.de

    Titelaufnahme

    Payk, Theo R.: Psychiater. Forscher im Labyrinth der Seele. Stuttgart, Berlin, Köln 2000, ISBN 3-17-016684-0


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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