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Wissenschaft
Dirk Hoffmeister zum Professor für Pharmazeutische Biologie der Universität Jena ernannt
Jena (08.04.09) Die Natur ist reich an heilenden Substanzen. Die Hälfte der Wirkstoffe in Medikamenten ist der Natur entnommen, wovon das meiste aus Mikroorganismen stammt. Doch noch längst sind nicht alle wirksamen natürlichen Wirkstoffe entdeckt, geschweige denn ihre Wirkungsweise entschlüsselt. Solche Prozesse erforscht Prof. Dr. Dirk Hoffmeister von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der 36-jährige Biologe ist jüngst zum Professor für Pharmazeutische Biologie ernannt worden und hat seine Forschungen jetzt zunächst in einem Labor am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) aufgenommen, das der Universität dadurch hilft, den Engpass an geeigneten Laborkapazitäten zu überbrücken.
Die enge Kooperation mit dem HKI, das laut Hoffmeister zu den "führenden Instituten in der Naturstoffforschung gehört", sowie die "Schönheit Jenas" haben den gebürtigen Esslinger dazu bewogen, seine Assistenzprofessur in den USA zu beenden und den Ruf nach Jena anzunehmen. Hier will Hoffmeister, der sich explizit gegen eine Kommerzialisierung von Bildung ausspricht, die akademische Ausbildung stark interdisziplinär anlegen. Mit den Pharmaziestudenten plant er sowohl botanische Exkursionen in die Alpen, um ihnen die Pflanzenwelt nahe zu bringen, als auch intensive mikrobiologische und pflanzenpathologische Forschungen im Labor.
Dabei werden die Studierenden frühzeitig in Hoffmeisters Forschungen einbezogen, dessen Lieblingsthema Pilze sind. Der neue Professor für Pharmazeutische Biologie, der Mitinhaber von zwei Patenten ist, will sich in Jena zunächst um drei Projekte kümmern. Zum einen wird er einen speziellen Baumparasiten untersuchen, der kleine, sehr wirksame Moleküle produziert, die zytotoxische Eigenschaften aufweisen - also gegen Krebszellen eingesetzt werden könnten. Hier knüpft Hoffmeister an seine Promotion (2002 an der Uni Freiburg/Brsg.) an, in der er bei Bodenbakterien die Bildung hochwirksamer Moleküle untersucht hat. Auch während der Habilitation (2008 in Freiburg) beschäftigte er sich mit den genetischen und biochemischen Grundlagen, wie Pilze kleine wirksame Moleküle produzieren - am Beispiel eines breiten Spektrums von Giften bis zu Heilstoffen. Biochemische und mikrobiologische Grundlagenforschung will Hoffmeister auch in Jena weiterführen. Ein zweites Projekt befasst sich mit der Pigmentbildung in Fruchtkörpern - z. B. von Steinpilzen -, um daraus rasch Wirkstoffbibliotheken herstellen zu können. Aus seinen jahrelangen USA-Aufenthalten hat der sportliche Pharmazeut ein drittes "persönliches Projekt" nach Jena mitgebracht: Er will einen Pilz, der bisher nur ein einziges Mal gefunden wurde und noch keinen Namen hat, intensiv untersuchen. Denn dieser Pilz, "den es eigentlich nicht gibt", verdrängt - nachdem er Totholz besiedelt hat - alles andere Leben. Was hemmt die anderen? Und wohin gehört dieser Pilz systematisch? Das sind Fragen, die Hoffmeister lösen möchte, da die Antworten auf einem krankheitshemmenden Wirkstoff beruhen könnten. Wenn dieser bestimmt und analysiert ist, könnte er im Kampf gegen Krankheiten eingesetzt werden - eine Anwendung, die Prof. Hoffmeister immer mit im Blick hat.
Kontakt:
Prof. Dr. Dirk Hoffmeister
Institut für Pharmazie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Beutenbergstraße 11a
07745 Jena
Tel.: 03641 / 5321310
E-Mail: dirk.hoffmeister[at]hki-jena.de
Prof. Dr. Dirk Hoffmeister.
Foto: Peter Scheere/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege
regional
Personalia
Deutsch
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