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14.04.2009 18:35

HMT Hannover: Interdisziplinäre Perspektiven auf das Musikland Frankreich

Melanie Bertram Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Musik und Theater Hannover

    In den "Dialogen zwischen Kunst und Wissenschaft" wird im SS 09 das facettenreiche Thema "Grâce, goût, grandeur - interdisziplinäre Perspektiven auf das Musikland Frankreich" behandelt. In der am 20.04.09 beginnenden Ringvorlesung wird einerseits der besonderen Rolle Frankreichs in der Musikgeschichte nachgespürt, andererseits geht es um Beziehungen zwischen dem deutschen und französischen Musikleben. Unterschiedliche Perspektiven erlauben es, am Beispiel Frankreichs ein breites Spektrum musikalischer Phänomene zu untersuchen: Grenzbereiche zwischen Musik - Kunst oder Musik - Medizin werden genauso behandelt wie musikhistorische/musikpraktische Fragen oder solche der musikalischen Ästhetik.

    Frankreich und Deutschland haben eine jahrhundertealte Beziehungsgeschichte auf unterschiedlichen Gebieten: Dazu gehört nicht nur die Wirkung, die von der Französischen Revolution 1789 ausging. Bereits im Zeitalter des Absolutismus prägte das staatspolitische Konzept des Sonnenkönigs Louis XIV weite Teile Europas, und deutsche Fürstenhöfe eiferten dem Modell der französischen Hofkultur nach.
    Im Bezug auf die Musik behauptete Frankreich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als einziges Land gegenüber der europaweit dominierenden italienischen Musik seine Sonderstellung. Das deutsche Singspiel - prominentestes Beispiel: Mozarts Entführung aus dem Serail - wäre ohne die französische Opéra-comique nicht denkbar. Schon damals wirkte Paris als eine Art kulturelle Drehscheibe in viele Richtungen. Im 19. und 20. Jahrhundert schließlich verzweigten sich die Transferwege zwischen Frankreich und Deutschland immer mehr. Die Goethe-Rezeption, der "Wagnérisme" und das Kabarett sind nur einige Beispiele dafür.

    Wie an der HMTH guter Brauch, wird ein besonderer Akzent dabei auf der Gender-Perspektive liegen: So wird es einen Vortrag über die Komponistin Lili Boulanger geben, die in einem Gesprächskonzert vorgestellte konzeptionelle Erarbeitung einer Frauenrolle (am Beispiel der Arie Va, laisse couler mes larmes der Charlotte aus Jules Massenets Werther) und einen Vorlesungsbeitrag mit dem Untertitel "Moderne Halbgöttinnen in Kunst und Musik". Auch wird die Selbstreflexion der Wissenschaft einen Platz in der Reihe bekommen: Ihr widmet sich beispielsweise ein Dialog zu Möglichkeiten transnationaler Geschichtsschreibung am Beispiel Frankreich -Deutschland (gemeinsam veranstaltet mit der Antenne culturelle - Niedersachsen und dem Bureau de la coopération universitaire pour l'Allemagne du nord).

    Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Disziplinen werden das Programm der "Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft" im Sommersemester 2009 gestalten: Aus der HMTH die Musikwissenschaftler/innen Anna Langenbruch, Sabine Meine, Ruth Müller-Lindenberg und Emeritus Arnfried Edler, der Komponist Johannes Schöllhorn, Lehrende und Studierende aus den Studiengängen Oper und Alte Musik und der Musikmediziner Eckart Altenmüller. Als Gäste werden der Historiker Michael Werner (Paris) und die Musikwissenschaftler/innen Melanie Unseld (Oldenburg) und Joachim Kremer (Stuttgart) vortragen.

    Veranstaltung kompakt
    Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft: Grâce, goût, grandeur - interdisziplinäre Perspektiven auf das Musikland Frankreich
    Vom 20. April - 06. Juli 2009
    Vorlesungsreihe jeweils montags um 18:00 Uhr in Hörsaal 202
    Eintritt frei

    Termine der Vorlesungsreihe im SS 2009

    20.04.09 Grâce, goût, grandeur - eine Einführung
    Prof. Dr. Ruth Müller-Lindenberg, HMTH

    27.04.09 Himmelslichtungen. Oder: Die Imaginären Räume der Komponistin Lili Boulanger
    Prof. Dr. Melanie Unseld, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

    04.05.09 Nymphéas. Moderne Halbgöttinnen in französischer Kunst und Musik
    Prof. Johannes Schöllhorn, HMTH

    11.05.09 Die "kleine Melodie" bei Marcel Proust: Physiologie und Psychologie musikalischer Erinnerungen
    Prof. Dr. Eckart Altenmüller, HMTH

    18.05.09 Concert baroque
    Anne Röhrig, Bernward Lohr, Prof. Dr. Ulrich Thieme, Anna Langenbruch, HMTH

    25.05.09 "Des Jeux et de l'Amour". Schein und Sein in der Tragédie lyrique am Hof von Louis XIV.
    PD Dr. Sabine Meine, HMTH

    08.06.09 Va, laisse couler mes larmes: Goethes Lotte in Massenets Werther
    Karin Seinsche, Mareike Braun und Prof. Dr. Ruth Müller-Lindenberg, HMTH

    22.06.09 Musikgeschichte transnational. Deutsch-französische Perspektiven
    Prof. Dr. Michael Werner, Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales Paris und Anna Langenbruch, HMTH

    29.06.09 Die nicht stattgefundene Begegnung. Denis Diderots Annäherung an Carl Philipp Emanuel Bach
    Prof. Dr. Arnfried Edler, HMTH

    06.07.09 Am Beispiel Frankreichs ausgerichtet: "Goût" und "Galanterie" als Kategorien ästhetischer Entscheidungen im frühen 18. Jahrhundert
    Prof. Dr. Joachim Kremer, Staatliche Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart

    Alle Veranstaltungen finden in der Hochschule für Musik und Theater Hannover jeweils um 18:00 Uhr in Raum 202 statt. Eintritt frei


    Weitere Informationen:

    http://www.hmt-hannover.de/de/veranstaltungen/dialoge-zwischen-kunst-und-wissens...


    Bilder




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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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