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Wissenschaft
Juristen aus Forschung und Praxis treffen sich an der Universität Gießen zum Austausch - Zum Auftakt am 28. April spricht die Frankfurter Rechtsanwältin Dr. Christina Möller
Auch im Sommersemester 2009 findet wieder das Kriminalwissenschaftliche Praktikerseminar am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) statt. Bei der Auftaktveranstaltung am Dienstag, 28. April 2009, spricht die Frankfurter Rechtsanwältin Dr. Christina Möller über die Strafverfolgung von völkerstrafrechtlichen Verbrechen durch internationale Strafgerichtshöfe.
Nachdem das UN-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien zu Beginn seiner Tätigkeit im Jahre 1993 noch als "Papiertiger" abgetan wurde, hat die Entwicklung der letzten 16 Jahre bewiesen, dass die Verfolgung und Aburteilung von Kriegsverbrechern und Völkermördern durch internationale Gerichtshöfe (völkerstraf-) rechtlich und faktisch möglich und mittlerweile auch rechtspolitische Realität geworden ist.
Trotz dieser grundsätzlich positiven Bilanz sieht sich die Strafverfolgung von völkerstrafrechtlichen Verbrechen durch internationale Strafgerichtshöfe in der Praxis mit ganz besonderen Herausforderungen und Problemen konfrontiert, die sich in der nationalen Strafverfolgung so nicht stellen. Der Vortrag diskutiert anhand konkreter Fallbeispiele der Strafverfahren des Jugoslawien-Tribunals "Prosecutor v. Slobodan Milosevic" und "Prosecutor v. Milan Milutinovic, Nikola Sainovic, Dragoljub Ojdanic, Nebojsa Pavkovic, Vladimir Lazarevic und Sreten Lukic" die juristischen und praktischen Herausforderungen, die in den sogenannten "mega-trials" von Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht zu bewältigen sind. Auf dieser Basis soll eine Annäherung an die Einschätzung ermöglicht werden, wo die Chancen, aber vielleicht auch Grenzen der internationalen Strafverfolgung komplexer Menschheitsverbrechen liegen mögen.
Die Juristin Dr. Christina Möller arbeitete von 2000 bis 2007 am UN-Kriegsverbrecher-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag. Seit Januar 2009 ist sie als Rechtsanwältin in der Kanzlei Görling in Frankfurt am Main im Bereich Wirtschaftsstrafrecht tätig.
Am Kriminalwissenschaftlichen Praktikerseminar kann auch die interessierte Öffentlichkeit teilnehmen. Die Veranstaltungen dauern jeweils von 18 bis 20 Uhr. Sie finden statt im Vorlesungs- und Seminargebäudes des Fachbereichs Rechtswissenschaft der JLU, Licher Straße 68, 35394 Gießen. Bis auf den letzten Vortrag (Hörsaal 1) werden alle Seminare in Hörsaal 2 gehalten.
Termine des des Kriminalwissenschaftlichen Praktikerseminars:
Dienstag, 28. April 2009, 18 Uhr, Hörsaal 2:
"Strafverfolgung von völkerstrafrechtlichen Verbrechen durch internationale Strafgerichtshöfe" (Dr. Christina Möller, Rechtsanwältin in der Kanzlei Görling, Frankfurt am Main)
Dienstag, 12. Mai 2009, 18 Uhr, Hörsaal 2:
"Erlebniswelt Rechtsextremismus - Hintergründe, Strategien, Intervention" (Dr. Reiner Becker, Philipps-Universität Marburg)
Dienstag, 26. Mai 2009, 18 Uhr, Hörsaal 2:
"Strafverfolgung von Sexualstraftaten gegen Kinder, insbesondere Kinderpornographie" (Andreas May, Staatsanwaltschaft Gießen,
und Holger Kind, Bundeskriminalamt)
Dienstag, 22. Juni 2009, 18 Uhr, Hörsaal 1:
"Betrug im Gesundheitswesen" (Alexander Badle, Staatsanwaltschaft beim Oberlandesgericht, Eingreifreserve - Ermittlungsgruppe Betrug und Korruption im Gesundheitswesen, Frankfurt am Main)
Kontakt:
Prof. Dr. Britta Bannenberg, Professur für Kriminologie
Licher Str. 64, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-21570, Fax: 0641 99-21579
E-Mail: britta.bannenberg@recht.uni-giessen.de
ACHTUNG: Der Vortrag von Dr. Christina Möller am 28. April 2009 fällt aus.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Recht
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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