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Wissenschaft
Forschung zieht in den deutschen Pavillon
Die Universität Hannover ist in diesem Jahr mit zwei Projekten auf der weltgrößten Computerfachmesse vom 22. bis zum 28. März auf der CeBIT 2001 vertreten. Das Zentrum für Didaktik der Technik unter der Leitung von Prof. Dr. Bernardo Wagner und das Institut für Rechnergestützte Wissensverarbeitung unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Nejdl stellen zwei aktuelle Forschungsprojekte auf dem Gemeinschaftsstand Niedersachsen in Halle 16, Stand B52 vor. Beide Professoren sind Vertreter des Learning Lab Lower Saxony (L3S), die im großen Kooperationsverbund des Wallenberg Global Learning Lab mit renommierten Hochschulen, wie der University of Stanford (Silicon Valley, USA) zusammenarbeiten (Informationen zu L3S siehe hinten). Nach der CeBIT ziehen die Forscher in den Deutschen Pavillon ein.
Das Projekt des Zentrums für Didaktik der Technik:
Wissenschaftler entwickeln und erproben Lerntechnologien für die moderne Informations- und Kommunikationsgesellschaft. "Vieles klingt ein wenig abstrakt, wird aber an Hand einiger Bespiele sehr real. Unsere Forschungsrichtung befasst sich mit den Angeboten einer Fernuniversität , die neben den Fernstudiumsphasen auch Präsenzveranstaltungen mit Laborpraktika von ihren Studierenden verlangt. Hier ist vorstellbar, dass die Versuche in Zukunft über das Internet ferngesteuert umgesetzt werden", zeigt Professor Wagner die Möglichkeiten auf. Bereits heute lernen Studierende wie über das Internet in einem entfernten Labor Versuche gestartet werden. Auf der CeBIT können die Besucher ein mehrere Kilometer entferntes Labor ferngesteuert bedienen - alles über das Internet. "Mit diesem Distributed Online Lab werden wir Fachpublikum und Laien unsere Forschung vorstellen", sagt Professor Wagner.
Doch hier wollen die Forscher nicht aufhören. "Die wirtschaftliche Anwendung bietet Potenzial. Bereits heute warten Techniker großer Firmen ferngesteuert Geräte in fernen Ländern. Die Nutzung des Internets zur Ferndiagnose kann aber noch verfeinert werden", beschreibt Wagner.
Das Projekt des Instituts für Rechnergestützte Wissensverarbeitung:
"Personal Content" beschreibt ein innovatives Forschungsprojekt des Instituts für Rechnergestützte Wissensverarbeitung. Den Zugriff auf Lern- und Informationsmaterial effektiv zu gestalten ist das Ziel mehrerer Projekte am Institut und im L3S. Die Basis bildet einso genanntes Open Learning Repository, eine Plattform im Internet, das Lernmaterialien mittels Metadaten klassifiziert und zugreifbar macht.
Bereits heute existiert eine Materialsammlung im Netz; die Nutzer können ein Lernziel definieren, anschließend werden ihnen die Inhalte dem Lernziel entsprechend zusammengestellt einschließlich geeigneter Beispiele und Übungen. Somit entsteht ein individuelles Buch, maßgeschneidert für die Ansprüche des Lesers. Auf der CeBIT wird gezeigt, wie ein virtuelles Buch zusammengestellt wird. Weiter zeigen die Forscher Projekte, bei denen dem Nutzer mit den einzelnen Lernmodulen auch Verweise auf Internetseiten gegeben wird. "Wir wollen damit ein sogenanntes Hyperbook entwickeln, dass immer aktuell ist, überarbeitete Seiten fallen automatisch heraus. Der Nutzer hat immer die aktuellste Fassung vorliegen", erklärt Dr. Nicola Henze vom Institut für Rechnergestützte Wissensverarbeitung.
Das Hyperbook hat einen entscheidenen Vorteil gegenüber einem allgemeinen Script, da es nur Informationen nach dem individuellen Kenntnisstand der Nutzer beinhaltet. "Gerade im Bereich der Informatik ist es zum Teil sehr ausgeprägt, dass die Studierenden mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen zu uns kommen. Daher ist das Hyperbook gerade in der Lehre ein sinnvolles und notwendig gewordenens Lernmaterial", beschreibt Dr. Nicola Henze den Nutzen des Buches.
Informationen zum Learning Lab Lower Saxony
Das Learning Lab Lower Saxony (L3S) wurde im September 2000 gegründet und ist mit dem Stanford Learning Lab (SLL) und dem Swedish Learning Lab (SweLL) Vollmitglied im Wallenberg Global Learning Nettwork (WGLN). Das WGLN als weltweit einzigartige Forschungsverbund hat sich zum Ziel gesetzt, Aus- und Weiterbildungskonzepte zu entwickeln, die den neuen Entwicklungen in Technologie und Gesellschaft gerecht werden. Das Land finanziert die Beteiligung durch das L3S an diesem weltweit einzigartige Kooperationsprojekt mit 22 Millionen Mark über sechs Jahre. In Deutschland ist dieser Kooperationsverbund mit dieser Förderungssumme einzigartig.
Hinweis an die Redaktion
Zu weiteren Fragen stehen Ihnen Dr.-Ing. Bernardo Wagner vor und während der CeBIT 2001 unter 0511/762-5515 zur Verfügung. Dr. Nicola Henze ist unter Telefon 0511/762-19716, E-Mail: henze@kbs.uni-hannover.de oder während der CeBIT unter 0172-5402260 zu erreichen.
http://www.cebit.niedersachsen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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