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13.03.2001 09:58

Uni nimmt Versuchsanlage für Brennstoffzellen in Betrieb

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Am kommenden Mittwoch (14.03.2001) wird an der Universität Dortmund im Labor des von Prof. Dr.-Ing. Edmund Handschin geleiteten Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgung eine Brennstoffzellen - Versuchsanlage in Betrieb genommen. Mit Hilfe dieser Versuchsanlage der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik werden in naher Zukunft wichtige Erkenntnisse erwartet, die es gestatten, der Brennstoffzellentechnologie zur Markreife zu verhelfen.

    Die Anlage wird auch für Aus- und Weiterbildungsaufgaben der Uni Dortmund von großem Nutzen sein. So können die Studierenden mit den neuen innovativen Techniken der Energieversorgung des 21. Jahrhunderts vertraut gemacht werden.

    Wir laden Sie ein, zur
    Inbetriebnahme
    der Brennstoffzellen-Versuchsanlage
    am 14. März 2001 von 10 bis 11 Uhr
    im Labor des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgung,
    Gebäude Chemietechnik CT-II, Raum G 2219,
    Campus Nord der Universität Dortmund.

    Brennstoffzellen sind elektrochemische Energiewandler, die aus der Umwandlung von Wasserstoff und Sauerstoff (Luft) elektrische und thermische Energie gewinnen. Das Prinzip wurde schon 1839 von dem Physiker und Jurist William Robert Grove als eine "galvanische Gasbatterie" beschrieben.

    Die Brennstoffzellen-Technologie ist ein typisches Beispiel für das Zusammenwirken wissenschaftlicher Disziplinen. Nur durch das Zusammenspiel von Chemie, Physik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informationstechnik und Wirtschaftswissenschaften ist es möglich, die anstehende Probleme der Energieversorgung im 21. Jahrhundert durch innovative Lösungen zu bewältigen. Die an der Uni Dortmund gegründete Initiative "Interdisziplinäre Dortmunder Energieforschung IDE e.V." als Zusammenschluss von Wissenschaftlern und Ingenieuren der genannten Disziplinen bietet hierfür eine hervorragende Plattform.
    Hintergrund: Dezentralisierung des Strom- und Wärmemarktes

    Am 5. März 2001 wurde in Accra der neue UNO-Klimabericht vorgelegt. In diesem Bericht werden innovative Technologien wie Wasserkraft, Windenergie und Biomasse sowie Brennstoffzellen genannt, welche dazu beitragen können, die schädlichen Treibhausgase erheblich zu verringern.

    Es hat jedoch bis in die 60-er Jahre des letzten Jahrhunderts gedauert, bis erste, auf diesem Prinzip beruhende Brennstoffzellen für das amerikanische Gemini- und Apollo-Programm von der NASA gebaut sowie weiterentwickelt wurden. Bei dieser Anwendung spielte jedoch der Preis und die erforderliche Reinheit der Gase keine Rolle. Anfang der 80er Jahre wurde mit dem steigen-den Umweltbewusstsein erstmals ein breites Interesse an dieser Technologie insbesondere für den Fahrzeugantrieb geweckt.

    Durch die in den letzten Jahren durchgeführte Liberalisierung der Energiemärkte zeichnete sich ein Trend zur Dezentralisierung des Strom- und Wärmemarktes ab. Mit der dezentralen Energieumwandlung lässt sich eine verbrauchsbezogene und damit verlustärmere Energieerzeugung verwirklichen. Hier bietet sich ganz besonders die Brennstoffzelle auf Grund ihres hohen Wirkungsgrades auch im Teillastbereich und ihrer geringen Emissionen an.

    Technik für ökologischen Betrieb geeignet

    Als Brennstoff wird Erdgas verwendet, da bereits heute die Versorgungsinfrastruktur vorhanden ist, solche Anlagen zur Hausenergieversorgung zu betreiben. Die Solar-Wasserstoff-Technologie kann für die emissionsfreie Wasserstoffherstellung genutzt werden und in 20 bis 30 Jahren als Brennstofflieferant für die Brennstoffzelle eine entscheidende Rolle übernehmen.

    Eine wichtige Aufgabe für die Markteinführung von Brennstoffzellenanlagen ist der sichere und wirtschaftliche Betrieb. Für diese werden insbesondere hohe Anforderungen an die Qualität der Steuer- und Regeleinrichtungen gestellt. Auch das Zusammenspiel mit dem Versorgungsnetz im Rahmen eines übergeordneten Energiemanagements ist für den ökonomischen wie insgesamt ökologischen Betrieb von großem Interesse.

    Aufgabe der Versuchsanlage an der Uni Dortmund

    Zur Untersuchung der damit verbundenen Fragestellungen wurde am Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgung der Universität Dortmund ein Brennstoffzellen-Versuchsstand entwickelt und aufgebaut. Das Herzstück der Anlage bildet ein Polymer Elektrolyt Membran Brennstoffzellen-Stapel (PEMFC). Im Gegensatz zu anderen Brennstoffzellentypen arbeitet dieser Typ schon bei geringen Betriebstemperaturen.

    Im derzeitigen Ausbauzustand wird die Anlage mit Wasserstoff und Sauerstoff betrieben. Neben dem reinen Wasserstoff / Sauerstoffbetrieb ist der Betrieb mit gereinigter Umgebungsluft als Oxidant vorgesehen. Die erreichbare elektrische Leistung des Zellenblocks beträgt ohne zusätzliche Befeuchtung des Brenngases 200 Watt. Diese Leistung reicht aus, um die elektrische Grundlast einer dreiköpfigen Familie zu decken.

    Nähere Information:
    Dipl.-Ing. Willi Horenkamp, Lehrstuhl für elektrische Energieversorgung, Emil-Figge-Strasse 70, Ruf 0231 7552519, Fax: 0231 7552694, E-Mail: horenkamp@ev.e-technik.uni-dortmund


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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