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Wissenschaft
Die Journalistin Bettina Marx (Deutsche Welle) stellt ihr neues Buch
"Gaza. Berichte aus einem Land ohne Hoffnung" im Gespräch mit der Islamwissenschaftlerin Katja Hermann vor.
Ort: Zweitausendeins-Laden, Friedrichstr. 119, Berlin-Mitte
Zeit: 19. Mai 2009, 19.30 Uhr
In Gaza, einem schmalen Landstrich, der nicht größer ist als Bremen, leben 1,5 Millionen Menschen - die Mehrzahl von ihnen unter 16. Die Grenzen des Gazastreifens sind geschlossen und der Luftraum sowie Seezugang werden vom israelischen Militär überwacht. Seit fast zwanzig Jahren leben die Menschen in Gaza isoliert, abgeschnitten von der Welt und abgehängt von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung. Während früher tausende von Arbeitern in Israel den Lebensunterhalt für ihre Familien verdienten, dürfen heute nur noch wenige Palästinenser ihr Land verlassen. Die israelische Militäroffensive 2008/09 hat die Situation noch zugespitzt.
Nur wenige ausländische Journalisten dürfen Gaza bereisen - israelische dürfen seit Juni 2006 nicht mehr in den Gazastreifen. Die Geschichten, die in die westliche Öffentlichkeit gelangen, zeigen meist nur klischeehafte Bilder von Gewalt und Elend. Vom Alltag der Menschen, wie sie in diesem Ausnahmezustand leben, erfährt man wenig.
Bettina Marx berichtete fünf Jahre lang als ARD-Hörfunkkorrespondentin aus Tel Aviv über Israel und die palästinensischen Gebiete. In ihren Reportagen gibt sie den Bewohnern von Gaza ein Gesicht und eine Stimme. Während ihrer langen Aufenthalte in der Region schloss sie Freundschaften auf palästinensischer und israelischer Seite. In persönlichen Begegnungen erzählt die Autorin in ihrem neuen Buch über ihre Sorgen und Nöte, ihre Wünsche und Träume und nimmt Anteil am Schicksal der Menschen. Sie traf Sanaa, die von einer internationalen Karriere als Spitzensportlerin träumt, fuhr mit dem palästinensischen Taxifahrer Raed durch Gaza, der bei einem israelischen Angriff 19 Familienmitglieder verlor, redete mit der jüdischen Siedlerin Anita, die auf ihr "gottgegebenes" Recht besteht, und zeigt die Kluft, die sich in Ermangelung jeder Gelegenheit und Bereitschaft zu nachbarschaftlicher Begegnung zwischen beiden Seiten aufgetan hat.
Dr. Bettina Marx studierte Islamwissenschaft und Geschichte und promovierte in Judaistik. Seit ihrer Jugend bereist sie regelmäßig die Länder des Nahen Ostens und hat dort viele persönliche Beziehungen geknüpft. Von 2003 bis 2007 war sie ARD-Hörfunkkorrespondentin in Tel Aviv. Gegenwärtig arbeitet sie als Parlamentskorrespondentin für Deutsche Welle Hörfunk und ist gelegentlich noch als Vertretung im ARD-Hörfunkstudio in Tel Aviv tätig. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Dr. Katja Hermann ist Islamwissenschaftlerin und Mediatorin. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Berlin. Aufbauend auf dem Forschungsprojekt erschien 2008 ihr Buch 'Palästina in Israel. Selbstorganisation und politische Partizipation der palästinensischen Minderheit in Israel' (ZMO-Studien 25, Berlin: Klaus-Schwarz Verlag).
Das ZMO ist die einzige Forschungseinrichtung Deutschlands, die sich interdisziplinär und in historisch-vergleichender Perspektive mit dem Nahen Osten, Afrika, Süd- und Südostasien befasst. Im Mittelpunkt der Forschung steht die Interaktion überwiegend islamisch geprägter Gesellschaften sowie deren Beziehungen mit den nicht-islamischen Nachbarregionen.
Der Eintritt ist frei.
Rückfragen bitte an: regina.sarreiter@rz.hu-berlin.de
http://www.zmo.de
http://www.zmo.de/veranstaltungen/2009/Marx_Gaza_Einladung.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
Deutsch
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