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06.05.2009 09:47

Internationaler Erfolg für Jura-Studenten: Saar-Uni erringt Platz 12 von 233 bei der inoffiziellen WM der Jura-Fakultäten

Saar - Uni - Presseteam Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Wer hat vor Gericht die besten Argumente? Das zeigen Jura-Studenten in Wettbewerben, den so genannten Moot-Courts. Der Moot ist ein simulierter Prozess, bei dem die Studenten als Anwälte für eine fiktive Partei auftreten und die mündliche Verhandlung führen. Dabei bestehen sie den ersten Praxistest für ihren späteren Beruf. Ein Team der Universität des Saarlandes konnte nun beim "16. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot", einem Hochschulwettbewerb auf dem Gebiet des internationalen Wirtschaftsrechts, so richtig punkten.

    Sieben Studenten von Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Rüßmann (Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Rechtsphilosophie) erreichten den 12. Rang von insgesamt 233 teilnehmenden Unis aus 60 Ländern - ein besonders gutes Ergebnis, immerhin gilt der Wiener Moot-Court als inoffizielle WM der Jura-Fakultäten.

    Gefragt war juristisches Wissen im internationalen Kaufrecht und im Schiedsverfahrensrecht. Auf die Aufgabe hatte sich die Wettbewerbsgruppe von Prof. Rüßmann seit dem vergangenen Oktober vorbereitet. Konkret ging es um einen grenzüberschreitenden Kaufvertrag: Ein Autohändler aus Mediterraneo bestellte insgesamt 100 Autos in Oceania. Im Kaufvertrag war vorgesehen, dass im Fall von Streitigkeiten ein Schiedsgericht in Danubia entscheidet. Die ersten 25 Autos, die geliefert wurden, waren mangelhaft. Daraufhin trat der Käufer vom Kaufvertrag zurück und verlangte die 380.000 US-Dollar, die er angezahlt hatte, zunächst von seinem Verkäufer in Oceania zurück. Dieser war inzwischen pleite gegangen und das Recht seines Landes erklärte Schiedsvereinbarungen im Falle der Insolvenz für unwirksam. Der Händler wandte sich mit seinen Ansprüchen auch an den Autohersteller selbst und überzog seinen Verkäufer und den Hersteller mit einer Klage. Darf das Schiedsgericht in Danubia entscheiden, obwohl das Recht von Oceania die Schiedsabrede für unwirksam erklärt und der Hersteller die Schiedsvereinbarung gar nicht unterschrieben hat? Kann der Autohändler von seinem Verkäufer das Geld zurückverlangen, obwohl dieser pleite gegangen ist? Gelten in diesem Fall seine Ansprüche auch gegenüber dem Hersteller? Unter welchen Umständen kann der Käufer von einem internationalen Kaufvertrag im Sinne des UN-Kaufrechts zurücktreten? Zu diesen juristischen Fragen verfassten die Studenten zwei Schriftsätze von jeweils 35 Seiten, in denen sie einmal die Position des Klägers und einmal die Position des Beklagten vertraten.
    Im April reisten sie schließlich nach Wien zum eigentlichen Moot-Court. Dort traten sie in dem fiktiven Prozess als Anwälte auf und führten die mündliche Verhandlung - im internationalen Bereich zwangsläufig auf Englisch - mit dem Ziel, das Schiedsgericht für ihre Position zu gewinnen. Geübt und bewertet wurden grundlegende Fähigkeiten, die Juristen in ihrem späteren Berufsalltag brauchen: sicher zu verhandeln und sowohl fachlich als auch durch die Art der Präsentation zu überzeugen.

    An dem Wettbewerb auf dem Gebiet des internationalen Wirtschaftsrechts nahmen Gabriele Bares, Yara Bevaart, Jennifer Anne Cassidy, Sarah Crack, Christian Jülch, Silvia Meier und Alexander Monro teil. Sie dürfen sich über das beste Ergebnis freuen, das jemals ein Team der Universität des Saarlandes bei diesem renommierten Wettbewerb erreicht hat.

    In der Vorrunde vertraten die Saarbrücker Studenten je zwei Mal die Seite des Klägers und je zwei Mal die Seite des Beklagten. Mit ihren Argumenten erreichten sie die Ausscheidungsrunde der letzten 64 Teams. Dort unterlagen die Studenten der Saar-Uni in einer sehr engen Auseinandersetzung dem Team von Queen Mary aus London mit 2:1 Richterstimmen. Im Wettbewerb der besten Sprecher errangen Gabriele Bares mit 137 Punkten und Alexander Monro mit 139 Punkten ein "Honorable Mention" und platzierten sich damit unter die Top 50 der 2.000 teilnehmenden Studenten. Ein großer Erfolg, denn damit trennten sie nur 8 beziehungsweise 5 Punkte vom Sieger, der 144 Punkte erzielte.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Rüßmann
    Tel. 0681/302-3150
    E-Mail: ruessmann@mx.uni-saarland.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-saarland.de/aktuelles/presse/news-lesen/article/saar-uni-erringt-... Foto der Wettbewerbsgruppe


    Bilder

    Errangen den 12. Platz beim 16. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot in Wien: v. l. n. r. Prof. Helmut Rüßmann, Christian Jülch, Sarah Crack, Silvia Meier, Gabriele Bares, Frank Spohnheimer (Coach), Yara Bevaart, Alexander Monro und Jennifer Anne Cassidy.
    Errangen den 12. Platz beim 16. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot in Wien: v. ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Recht
    regional
    Studium und Lehre, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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