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Wissenschaft
In 90 Prozent der Fälle wird dem Nachhilfeunterricht ein positiver Effekt bescheinigt. Dabei verbessern sich über 90 Prozent der Schüler um ein bis zwei Notenstufen. Dies sind zwei zentrale Ergebnisse des neuesten Bildungsbarometers zur Nachhilfe. Die bundesweite Befragung bestätigt damit zugleich die Ergebnisse einer anderen Studie zur Wirkung von Nachhilfeunterricht. Das Bildungsbarometer ist eine gemeinsame Initiative des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität in Landau und der Schülerhilfe (Gelsenkirchen).
Nachhilfe, so die Aussage von über 1800 Befragten, sei vor allem als punktuelle Unterstützung angebracht, zum Schließen entstandener Wissenslücken, etwa nach Krankheit oder aber zur gezielten Vorbereitung auf Prüfungen und Tests. Nicht ganz so deutlich stimmen die Befragten der Aussage zu, dass die Nachhilfe auf in der Schule selbst begründete Defizite wie zum Beispiel schlechte Unterrichtsgestaltung, abziele oder dass die Nachhilfe eine eher allgemeine "Stützfunktion" habe, um den Spaß am Lernen wieder zu entdecken, Motivation für Schule zu wecken, oder um Leistungsschwächen vorzubeugen.
"Nachhilfeunterricht ist erfolgreich", zieht Prof. Dr. Reinhold S. Jäger, Geschäftsführender Leiter des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, das positive Fazit aus der Befragung und ergänzt: "Nachhilfeunterricht erfüllt - auch durch seine positive Wirkung - eine wichtige Funktion im Bildungssystem. Nachhilfe ist damit eine wichtiges Stützsystem zur Wahrung der Chancengerechtigkeit, wenn Schule die Förderung nicht selbst leisten kann".
Jäger weist zugleich darauf hin, dass Nachhilfe im Ausland eine weitaus höhere Anerkennung erfährt als in Deutschland. Dabei müsse davon ausgegangen werden, dass es sehr große Unterschiede zwischen einzelnen Anbieterinstitutionen und einzelnen Nachhilfelehrern gebe. "Dies entspricht aber auch der Situation in den Schulen. Es ist daher die Aufgabe der Eltern, die Qualität dort ebenso einzufordern wie in den Schulen. Nur einen Unterschied gibt es: Ein Nachhilfelehrer kann abgewählt werden, eine Lehrkraft in den Schulen nicht! Gerade deshalb muss es das Ziel sein, die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule im gegenseitigen Vertrauen so zu fördern, dass Nachhilfe als Miteinander verstanden wird!"
Der aktuelle Newsletter zum Thema kann als kostenloser download unter der folgenden Adresse bezogen werden:
http://www.vep-landau.de/Bildungsbarometer.htm
Kontakt:
Prof. Dr. Reinhold S. Jäger
zepf - Zentrum für empirische pädagogische Forschung
Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
Bürgerstraße 23 , 76829 Landau
Telefon: +49-(0)6341-906-175
Telefax: +49-(0)6341-906-166
E-Mail: jaeger@zepf.uni-landau.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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