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13.05.2009 10:00

Prävention lohnt sich - gerade in Zeiten der Krise

Stefan Boltz Pressestelle
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung - DGUV

    Investitionen in den Arbeitschutz tragen zum betriebswirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bei. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Professor Dietmar Bräunig von der Universität Gießen.
    Die Studie stellt Kosten und Nutzen der betrieblichen Prävention in einer Bilanz gegenüber. Mit verschiedenen statistischen Methoden ermittelt sie aus diesem Vergleich eine Kennziffer für das "ökonomische Erfolgspotenzial", das Prävention schafft - den "Return on Prevention".

    Viele Unternehmen betreiben Prävention, um den gesetzlichen Anforderungen und ihrer sozialen Verantwortung nachzukommen. Investitionen in den Arbeitschutz tragen aber auch zum betriebswirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens bei. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Professor Dietmar Bräunig von der Universität Gießen. Sie ist Teil des Projektes "Qualität in der Prävention" unter der Leitung des Instituts Arbeit und Gesundheit (BGAG) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Ein Forschungsbericht wird in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "DGUV Forum" veröffentlicht.

    Die Studie stellt erstmals Kosten und Nutzen der betrieblichen Prävention in einer Bilanz gegenüber. Mit verschiedenen statistischen Methoden ermittelt sie aus diesem Vergleich eine Kennziffer für das "ökonomische Erfolgspotenzial", das Prävention schafft - den "Return on Prevention".
    "Dieser Wert ist eine theoretische Größe. Sie beschreibt, welchen Nutzen ein Unternehmen aus Investitionen in den Arbeitsschutz ziehen kann", sagt Professor Dietmar Bräunig.

    Für die in die Untersuchung einbezogenen Unternehmen liegt der Return on Prevention bei 1,6. Das heißt: Ein in den Arbeitsschutz investierter Euro bewirkt ein wirtschaftliches Erfolgssteigerungspotenzial in Höhe von 1,60 Euro. Es bestehe "kein linearer Zusammenhang zwischen Aufwand und Erlös", schränkt Bräunig ein. Denn während die Kosten von Prävention relativ leicht zu berechnen sind, lässt sich der Nutzen nur schwer in Zahlen ausdrücken. Die Forscher griffen deshalb bei ihren Befragungen auf eine Schätzmethode aus der Sozialforschung zurück. Bräunig: "Begreifen lässt sich die Präventionsbilanz am besten als eine erweiterte Investitionsrechnung oder als besondere Form der Kosten-Nutzen-Rechnung."

    39 Firmen unterschiedlicher Größe aus den Branchen Bau, Dienstleistung, Feinmechanik, Elektrotechnik und Metall haben an der Untersuchung teilgenommen. In Fragebögen und persönlichen Interviews gaben Mitarbeiter und Unternehmer Auskunft über Kosten und Nutzen von Präventionsmaßnahmen in ihren Betrieben.
    Auf der Kostenseite wurden Investitionen in Schutzausrüstungen, Arbeitsmedizin, Sicherheitsbeauftragte, Qualifizierung und Vorsorgeuntersuchungen berücksichtigt, hinzu kamen Anlauf- und Organisationskosten. Diesen Posten standen auf der Nutzenseite Einsparungen durch vermiedene Betriebsstörungen, vermiedenen Ausschuss und geringere Nacharbeit gegenüber. Berücksichtigt wurden auch der Wertzuwachs durch eine gestiegene Motivation der Mitarbeiter, durch eine nachhaltigere Qualitätsorientierung, Produktinnovationen und ein erhöhtes Image.

    Aus den Antworten der Betriebe ergeben sich drei Schwerpunkte. Die positivsten Effekte von Arbeitsschutzmaßnahmen sind demnach:

    o Wertzuwachs durch gestiegene Zufriedenheit der Beschäftigten
    o Kosteneinsparung durch vermiedene Betriebsstörungen
    o Wertzuwachs durch ein höheres Image und verbesserte Produktqualität

    Bei den befragten Unternehmen handelt es sich um eine Positivauswahl. Alle waren bereits an Prävention interessiert und antworteten entsprechend engagiert. Gleichzeitig, so Dietmar Bräunig, verbessere die Auswahl die Repräsentativität und damit die Aussagekraft des errechneten Return on Prevention. Der Grund: "Bei Unternehmen, die bislang nur wenig in betriebliche Präventionsarbeit investieren, dürfte der Präventionserfolg noch besser ausfallen."

    Pressekontakt:

    Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
    Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften
    und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand
    Pressestelle
    Stefan Boltz
    Tel.: 030 288763-768
    Fax: 030 288763-771
    E-Mail: presse@dguv.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dguv.de/bgag/de/forschung/forschungsprojekte_archiv/qdp/qdp_abschluss - Teilprojekt 05
    http://www.dguv-forum.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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