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Einrichtung am Universitätsklinikum Münster ist offizielles Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation
Münster (ukm/dre.) Die ersten 20 Paare nehmen an einer Studie zur Entwicklung der "Pille für den Mann" teil. Die "Pille" ist dabei allerdings eine Spritze, mit der dem Mann das Hormon Testosteron injiziert wird. Durch die Gabe von natürlichem Testosteron zur Erzielung ganz normaler Spiegel im Blut wird die Eigen-Produktion im Hoden eingestellt und damit auch die Spermienproduktion. "Bereits nach drei Monaten ist die Spermienproduktion komplett vorbei. Weil die Männer dann keine Spermien mehr haben, ist die Sicherheit der Wirkung deutlich höher als bei der Pille für die Frau, zudem wir ständig Kontrollen der Wirksamkeit durchführen", erklärt Prof. Dr. Michael Zitzmann vom Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) des Universitätsklinikums Münster (UKM). Dort wird die Studie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt.
Die UKM-Einrichtung ist seit über 20 Jahren das einzige WHO-Kollaborationszentrum in Europa, das sich mit der Erforschung der männlichen Gesundheit und Fruchtbarkeit beschäftigt. Die aktuelle Studie wird dabei allerdings auch an anderen Standorten in Europa durchgeführt. Auch nach Beginn der Studie besteht noch die Möglichkeit für Paare, daran teilzunehmen, so Zitzmann. Vor Aufnahme stehe allerdings eine intensive Beratung und Untersuchung. Ziel ist es, 50 Paare in die Studie aufzunehmen. "Es sind hauptsächlich Paare, die bereits ein oder zwei Kinder haben und nun eine entweder eine Babypause einlegen wollen oder keine Kinder mehr wünschen, die sich für die Studie interessieren", so Zitzmann, der die Studie als Endokrinologe (Hormonwissenschaftler) und Androloge ("Männerarzt") leitet. Er hat dabei eines festgestellt: "Wir haben viele Anfragen direkt von Frauen erhalten, die sich sehr für die Studie interessieren. Aber selbstverständlich müssen beide Partner mit einer Teilnahme einverstanden sein."
Alle zwei Monate wird dem Mann die Spritze verabreicht und dabei eine intensive Untersuchung vorgenommen, wöchentlich berichtet Zitzmann zudem an die WHO. Einer der großen Vorteile dieser Verhütungsmethode etwa im Vergleich zur Durchtrennung der Samenleiter ist es, dass sie nicht ein "endgültiges Aus" für die Zeugungsfähigkeit des Mannes bedeutet. Zitzmann: "Wird die Spritze abgesetzt, setzt nach zwei bis drei Monaten wieder die normale Spermienproduktion ein."
Paare, die Interesse an einer Studienteilnahme haben, können sich direkt beim Studienleiter informieren: Michael.Zitzmann@ukmuenster.de.
Prof. Dr. Michael Zitzmann
UKM
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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