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20.05.2009 09:36

Begriffe aus dem Kalten Krieg

Boris Spernol Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Amerikaner blickt in neuem Buch auf die europäische Kultur- und Geistesgeschichte

    Jena (20.05.09) "Begriffe aus dem Kalten Krieg. Totalitarismus, Antifaschismus, Genozid" lautet der Titel des neuen Buches von Anson Rabinbach, das am "Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts" der Friedrich-Schiller-Universität Jena entstanden ist. Der soeben vorgelegte Band dokumentiert die Gastprofessur des amerikanischen Kenners der europäischen Philosophie- und Ideengeschichte, die er im Wintersemester 2007/08 in Jena absolviert hat.

    Wer die Geschichte von totalem Krieg und Massenmord im 20. Jahrhundert richtig verstehen wolle, müsse sich ihr nicht nur auf ereignisgeschichtlichem, sondern auch auf ideen- und begriffsgeschichtlichem Wege nähern, ist sich Anson Rabinbach sicher. Diese Verbindung ist sein zentrales Thema. So deckt er die historischen Phänomene und intellektuellen Denkmuster auf, die sich hinter Begriffen wie Totalitarismus, Genozid und Antifaschismus oftmals verbergen. Rabinbach verweist auf deren bis heute fortwirkende ambivalente Funktion: Die Begriffe konzeptualisieren nicht nur zentrale historische Ereignisse, sie prägen als politische Kampfvokabeln die historische Deutung des vergangenen Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Erst nach der Jahrtausendwende, so Rabinbach, lässt sich die ambivalente Geschichte dieser Begriffe angemessen historisieren - und damit das Jahrhundert selbst.

    In einem ausführlichen Gespräch denkt der amerikanische Historiker über die Rolle nach, die der Ideengeschichte beiderseits des Atlantiks beigemessen wird. Anhand seiner eigenen wissenschaftlichen Biographie zeichnet er die vielfältige, oft konfliktreiche und stets über die akademische Welt hinauswirkende Geschichte der intellectual history in den Vereinigten Staaten nach und diskutiert die Gründe für die ganz andere Entwicklung der deutschen Geistesgeschichtsschreibung nach 1945.

    Als Professor für Moderne Europäische Geschichte an der Princeton University wurde Anson Rabinbach weit über die Grenzen seines Fachgebietes hinaus bekannt mit seinem in mehrere Sprachen Übersetzen Buch "Motor Mensch. Energie, Ermüdung und die Ursprünge der Modernität" (Wien 2001). Darin untersucht er die Auswirkungen technologischer und arbeitswissenschaftlicher Entwicklungen auf die Industrie und die Industriearbeiterschaft vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Moderne. Anson Rabinbach ist Mitgründer und Mitherausgeber der Zeitschrift "New German Critique" und Autor zahlreicher Veröffentlichungen.

    Anson Rabinbach: Begriffe aus dem Kalten Krieg. Totalitarismus, Antifaschismus, Genozid (Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts, Vorträge und Kolloquien, Bd. 5) Wallstein Verlag Göttingen, 114 Seiten, Preis: 12,90 Euro, ISBN 978-3-8353-0412-3

    Kontakt:
    Kristina Meyer M.A.
    Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts
    Historisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Zwätzengasse 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944450
    E-Mail: Jena.Center[at]uni-jena.de

    Rezensionsexemplare:
    Monika Meffert
    Wallstein Verlag, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: 0551 / 5489811
    E-Mail: mmeffert[at]wallstein-verlag.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Cover des neuen Bandes.
    Cover des neuen Bandes.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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