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Wissenschaft
Mit der Einrichtung eines neuen Schwerpunktprogramms würdigt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die internationale Bedeutung, die die Lebenswissenschaften an der Universität Regensburg in den letzten Jahren erlangt haben. Das Schwerpunktprogramm "Principles and Evolution of Actin-Nucleator Complexes" wird von Prof. Dr. Eugen Kerkhoff vom Institut für Funktionelle Genomik der Universität Regensburg koordiniert, und soll in den nächsten Jahren etwa 20 Forschergruppen im gesamten Bundesgebiet unter einem Dach vereinigen. Eugen Kerkhoff ist 2008 an die Universität Regensburg berufen worden und gehört dem Bayerischen Genomforschungsnetzwerk (BayGene) an.
Das neue Schwerpunktprogramm widmet sich der Erforschung des Proteins Aktin, einem der häufigsten Proteine in allen Lebewesen. Aktin ist Bestandteil des Zellskeletts und hat maßgeblichen Anteil an Prozessen wie der Zellwanderung, der Zellstrukturierung und der Bildung von Zellkontakten. Zudem hat es große Bedeutung für die Funktion von Muskeln.
In der Zelle bildet das kleine Protein Aktin durch Aneinanderreihung dynamische Fasern, die sogenannten Aktinfilamente. Diese Aktinfilamente dienen als Bestandteil des Zellskeletts der Stabilisierung der Zellform und haben ebenfalls eine wichtige Rolle bei intrazellulären Transporten und bei der Bewegung der Zellen. Es finden sich sowohl stabile als auch dynamische Filamente in den Zellstrukturen aller Lebewesen. Die Untersuchung der Bildung der Filamente wird im Zentrum der Arbeit des neuen Schwerpunktprogramms stehen. Die Forschungen des Programms liefern weiterreichende Einsichten in die allgemeine Funktionsweise von Zellen und damit zusammenhängend ein tieferes Verständnis für die Entstehung von Krebs, Nervenerkrankungen oder Unfruchtbarkeit.
Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat den von Eugen Kerkhoff initiierten Antrag zur Einrichtung des Schwerpunktprogramms positiv begutachtet. Das Schwerpunktprogramm wird 2010 seine Arbeit aufnehmen. Vorab wird das Forschungsprogramm bundesweit ausgeschrieben und daraufhin eingehende Förderanträge in einem strengen internationalen Begutachtungsverfahren auf ihre Qualität geprüft. Angedacht ist ein Netzwerk verschiedener Forschergruppen aus den Fachbereichen Zellbiologie, Biochemie, Biophysik, Genetik und Bioinformatik. Das Schwerpunktprogramm ist auf sechs Jahre angelegt, wobei nach drei Jahren eine abermalige Evaluation durch die DFG erfolgt.
Wichtigstes Kennzeichen - und das Erfolgsrezept - der DFG-geförderten Schwerpunktprogramme ist, dass sie die in der Wissenschaft in Deutschland und darüber hinaus vorhandenen Kompetenzen zu neu sich bildenden Forschungsgebieten vernetzen. In ihrer Thematik und der gewählten Methodik sollen die Schwerpunktprogramme eine neue Qualität der Forschung erreichen. Auch die enge Einbeziehung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist Bestandteil aller Schwerpunktprogramme und Voraussetzung für eine zweite Förderungsperiode.
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Prof. Dr. Eugen Kerkhoff
Universität Regensburg
Institut für Funktionelle Genomik
Bayerisches Genomforschungsnetzwerk (BayGene)
Zellstruktur und Genomik
Tel.: 0941-944-6714
Eugen.Kerkhoff@klinik.uni-regensburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Medizin
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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