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21.03.2001 14:31

RUB: Ermutigende Verhandlungen mit NRW-Wissenschaftsministerium

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Wer geglaubt hat, hier würden die Fetzen fliegen, sah sich bald eines Besseren belehrt: In kooperativer Atmosphäre haben das Rektorat der RUB und eine Delegation aus dem NRW-Wissenschaftsministerium (MSWF) gestern in Bochum über die Umsetzung der Empfehlungen des Expertenrats verhandelt und sich in wesentlichen Fragen weitgehend geeinigt.

    Bochum, 21.03.2001
    Nr. 75

    RUB wird Lehrerbildung in neuem Gewand anbieten
    Neue Formen der Kooperation mit Nachbarhochschulen geplant
    Ermutigende Verhandlungen mit NRW-Wissenschaftsministerium

    Wer geglaubt hat, hier würden die Fetzen fliegen, sah sich bald eines Besseren belehrt: In kooperativer Atmosphäre haben das Rektorat der RUB und eine Delegation aus dem NRW-Wissenschaftsministerium (MSWF) gestern in Bochum über die Umsetzung der Empfehlungen des Expertenrats verhandelt und sich in wesentlichen Fragen weitgehend geeinigt. Das MSWF hat der RUB die Rolle als einzige Volluniversität im Ruhrgebiet bestätigt und anerkannt, dass Volluniversität und Profilierung sich nicht ausschließen. Es hat darüber hinaus die Vorreiterrolle der RUB bei der Modularisierung der Studiengänge nach BA/MA-Abschlüssen gelobt und der RUB die große Chance eingeräumt, Lehrer nach einem konsekutiven, gestuften Modell weiterhin ausbilden zu können. Außerordentlich beeindruckt zeigten sich die Vertreter aus dem MSWF darüber, wieweit bereits Kooperationsabsichten der RUB und der Universität Dortmund im Fach Maschinenbau gediehen sind. Schließlich hat das MSWF die Programme des Rektorats gelobt, insbesondere wie es Forschungsschwerpunkte initiiert und zur Profilbildung der Hochschule genutzt hat. Einvernehmen wurde auch darüber erzielt, dass und wie die Einführung gestufter Studiengänge mit Fragen der Qualitätssicherung und Akkreditierung zu behandeln seien. Die Ergebnisse im Einzelnen:

    RUB beweist Kooperationsfrage

    Ingenieurwissenschaften: In den Ingenieurwissenschaften steht das übereinstimmende Votum der Fakultäten der RUB und der Universität Dortmund im Raum, bereits ab dem Wintersemester 2001/02 einen gemeinsamen Studiengang Maschinenbau anzubieten. Jeder Standort wird das Grundstudium bis zum Vordiplom - mit dem anderen Standort abgestimmt - anbieten; die Vertiefungsrichtungen des daran anschließenden Hauptstudiums können die Studierenden aus den jeweiligen, miteinander abgestimmten Angeboten der beiden Standorte frei kombinieren. Die beiden Fakultäten werden eine gemeinsame Diplomprüfungsordnung erstellen, die für sie verbindlich sein wird. Das Rektorat der RUB beweist damit deutlich seine Bereitschaft zur Kooperation mit der Nachbaruniversität. Diese Mitteilung haben die Vertreter aus dem MSWF außerordentlich positiv zur Kenntnis genommen, ebenso, dass auch die anderen Ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten beabsichtigen, ihre Studien- und Forschungsschwerpunkte besser mit den Nachbarfakultäten in Dortmund abzustimmen.

    Experimentieren erwünscht

    Lehrerbildung: Die von der RUB dringend geforderte Experimentierklausel kommt! Zugunsten einer künftigen Ausbildung von Lehrern nach einem konsekutiven, gestuften Modell wird in Bochum die traditionelle Lehrerbildung zum Wintersemester 2002/03 eingestellt. Das MSWF hat der RUB die große Chance zugesprochen, aufgrund ihrer bundesweit anerkannten Vorreiterrolle bei der Stufung von Studiengängen nach dem BA/MA-Modell auch Lehrer nach einem gestuften Modell auszubilden und sich dabei mit Kooperationspartnern in der Nachbarschaft (Essen und Dortmund) abzustimmen. Dabei wird es darauf ankommen, an jedem Standort unter Nutzung der Stärken des jeweiligen Partners ein eigenständiges Masterangebot vorzuhalten.
    Der Auf- und Ausbau eines eigenständigen Zentrums für Lehrerbildung in der RUB wurde seitens des MSWF nicht in Frage gestellt.
    Nach Aussagen aus dem MSWF werden voraussichtlich vier Modellversuche genehmigt werden; die Eckdaten dazu sollen noch im Laufe des Sommersemesters festgelegt werden.
    Eingestellt werden allerdings zum kommenden Wintersemester beide von der RUB angebotenen Lehramtsstudiengänge für berufsbildende Schulen in den Fächern Elektrotechnik und Wirtschaft.

    Volluniversität nur mit Theologien

    Theologien: Die beiden theologischen Fakultäten sind integraler Teil einer vom Ministerium wie vom Expertenrat anerkannten Volluniversität RUB. Diesen Standpunkt hat das Rektorat gegenüber den Vertretern aus dem Ministerium verdeutlicht und den Wunsch bekräftigt, als autonomer Partner an den Verhandlungen des Ministeriums mit den beiden Kirchen beteiligt zu sein.

    Sport - wissenschaftlicher

    Sportwissenschaft: Das MSWF hat die Anstrengung der RUB anerkannt, das Profil der Sportwissenschaft weiterhin zu schärfen, und die RUB ermutigt, die Wissenschaftlichkeit dieses Faches auch durch Umbau in der Personalstruktur zu stärken.

    Neu: Medienwissenschaft

    Publizistik: Die Publizistik in der bisherigen Form wird in Bochum zugunsten eines neu im Aufbau befindlichen Studienganges "Medienwissenschaft" aufgehoben. Die verfügbaren Ressourcen bleiben der RUB erhalten. Das Rektorat hat dem Ministerium erläutert, dass die RUB zur Zeit einen neuen, modernen Studiengang "Medienwissenschaft" mit zwei Ästen entwickelt: einen Ast ästhetisch-kultureller Ausprägung mit Fächern wie Film- und Fernsehwissenschaft, Theaterwissenschaft, sowie einem Ast sozial- bzw. wirtschaftswissenschaftlicher Ausprägung, in dem u.a. Medienpädagogik, Medienrecht und Medienwirtschaft gelehrt werden sollen. Diese Überlegungen sind bei den Vertretern des Ministeriums auf positive Resonanz gestoßen.

    Technische Chemie bleibt in der RUB

    Chemie: Nach Erläuterungen der RUB stimmte das MSWF zu, die vom Expertenrat vorgeschlagene Verlagerung der beiden Arbeitsgruppen/Lehrstühle der Technischen Chemie an die Universität Dortmund zu unterlassen. Überzeugt haben die RUB-Argumente, dass beide Arbeitsgruppen intensiv zur Profilbildung der Bochumer Fakultät für Chemie beitragen und integraler Bestandteil von zwei DFG-Sonderforschungsbereichen dieser Fakultät sind.

    Zukunft kleiner Fächer noch offen

    Kleine Fächer: Die RUB und das MSWF konnten sich darauf verständigen, dass das Fach Allgemeine Sprachwissenschaft mit der modernen Ausprägung auf Computerlinguistik in Bochum verbleibt. Die Vergleichende Sprachwissenschaft bzw. die Hethitologie sowie die Indologie werden, wie bereits im Vorjahr beschlossen, von der RUB aufgegeben. Über die Zukunft der weiteren kleineren Fächer wird es zu einer vom Ministerium moderierten Abstimmung mit den Universitäten Münster, Köln und Bonn kommen. In diesem Zusammenhang hat das Rektorat den Beitrag des Ostasienwissenschaft zum Profil der RUB hervorgehoben; die Bereitschaft zu einer fachlichen Abstimmung mit der Universität Duisburg wurde als notwendig und sinnvoll aufgenommen.

    Neu: Bindestrich-Informatiken bekommen grundständigen Studiengang

    Angewandte Informatik: Das Vorhaben der RUB, einen grundständigen Studiengang "Angewandte Informatik" unter Einschluss von Fächern wie Ingenieurinformatik, Maschinenbauinformatik, Wirtschaftsinformatik, Medizininformatik, einzuführen, wurde seitens des MSWF ebenfalls sehr positiv aufgenommen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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