idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Gleich zwei herausragende Bachelorarbeiten aus dem Bochumer Studiengang Wirtschaftspsychologie prämierte die Deutsche Gesellschaft für Personalführung heute auf ihrem Jahreskongress: Ulrike Brand belegte mit ihrer Abschlussarbeit den ersten Platz, dotiert mit 2.000 Euro; Daniela Leppler erreichte Rang drei und erhält 500 Euro. Unter dem Titel "Nur die besten Schuhverkäufer" entwickelte Brand klare und transparente Entscheidungsregeln für die Auswahl von Auszubildenden bei Deichmann. Leppler untersuchte die Implementierung eines neuen Systems zum Ideenmanagement in einem internationalen Konzern.
Bochum, 05.06.2009
Nr. 173
Nur die besten Schuhverkäufer ...
... und gute Ideen richtig managen
Zwei prämierte Bachelorarbeiten aus der RUB-Psychologie
Gleich zwei herausragende Bachelorarbeiten aus dem Bochumer Studiengang Wirtschaftspsychologie prämierte die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) heute auf ihrem Jahreskongress in Wiesbaden: Ulrike Brand belegte mit ihrer Abschlussarbeit den ersten Platz, dotiert mit 2.000 Euro; Daniela Leppler erreichte Rang drei und erhält 500 Euro. Unter dem Titel "Nur die besten Schuhverkäufer" entwickelte Brand klare und transparente Entscheidungsregeln für die Auswahl von Auszubildenden bei Deichmann. Leppler untersuchte die Implementierung eines neuen Systems zum Ideenmanagement in einem internationalen Konzern - GEA Group AG - und fand dabei deutliche Indizien für die zunehmende Globalisierung der Wirtschaft. "Die sehr guten Platzierungen unserer Absolventinnen belegen die hohe Qualität der Bachelorausbildung in Wirtschaftspsychologie an der Ruhr-Universität", sagt Prof. Dr. Heinrich Wottawa, der beide Arbeiten betreut hat.
Kriterien für eine erfolgreiche Ausbildung
Unzufriedenheit sowohl von Unternehmen mit ihren Auszubildenden als auch umgekehrt resultiert gerade im Einzelhandel oft in einer Aufhebung des Ausbildungsvertrags. Ein Grund für vorzeitige Abbrüche ist, dass sich die Auszubildenden und Ausbilder in der Bewerbungs- und Einstellungsphase gar nicht der genauen Anforderungen des Berufs bewusst sind. Ulrike Brand hat in ihrer Bachelorarbeit Prädiktoren für eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung erhoben, um Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen. Um zu sehen, was einen erfolgreichen von einem weniger erfolgreichen Auzubildenden der Firma Deichmann unterscheidet, haben Auszubildende beider Gruppen an einem Test teilgenommen. In insgesamt 26 Kriterien aus der Internet-Testplattform PERLS der Firma eligo schnitten die Erfolgreichen in 16 Bereichen signifikant besser ab. Die abgefragten Eigenschaften wie "Lernbereitschaft", "Selbstsicherheit" und "Stressresistenz" eignen sich demnach als relevanter Prädiktor für Erfolg in der Ausbildung bei Deichmann. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse kann das Unternehmen nun (Vor-)Auswahlverfahren entwickeln, die sich an klaren Entscheidungsregeln orientieren und der DIN-Norm 33430 entsprechen. "Insgesamt wird die Auswahl fairer und einheitlicher, da die Entscheidungsregeln empirisch erhoben wurden und für die Einstellungsentscheidungen als Grundlage dienen", so Brand.
Ideenmanagement in Zeiten der Globalisierung
In ihrer Bachelorarbeit "Gestaltung internationaler Ideenmanagementsysteme" untersucht Daniela Leppler, wie sich ein in Deutschland entwickeltes Ideenmanagementsystem erfolgreich in einem multinationalen Unternehmen implementieren lässt. Dabei geht es nicht nur darum, das kreative und innovative Potenzial der Mitarbeiter zu nutzen, sondern auch, das Ideenmanagement erfolgreich als Instrument der Mitarbeitermotivation einzusetzen. Mit Hilfe eines von Leppler entwickelten Online-Tools haben 110 Mitarbeiter des Konzerns, die aus sieben verschiedenen Ländern stammen, Probleme mit dem neuen Ideenmanagement nach wahrgenommener Wichtigkeit und Häufigkeit beurteilt. Sie fand heraus, dass es dabei so gut wie keine ländertypischen Unterschiede gibt. Stattdessen zeigten sich kulturübergreifend Probleme wie die Überlastung der Führungskräfte und die geringe Motivation der Mitarbeiter, sich am Ideenmanagement zu beteiligen. Die Frage, welcher Anpassungen das System bedarf, wurde somit letztlich nicht kulturspezifisch beantwortet. Stattdessen hat Leppler allgemeine Optimierungsansätze für die erfolgreiche Nutzung des Ideenmanagements erarbeitet und praktische Hinweise zur Führungskräfte- und Mitarbeitermotivation gegeben. Das Fazit: "Die geringen kulturellen Unterschiede können möglicherweise durch eine einheitliche weltweite Unternehmenskultur - insbesondere auf Führungsebene - erklärt werden", so Leppler.
Der Bachelor-Preis der DGFP
Mit ihrem erstmals verliehenen Bachelor-Preis will die DGFP den Bachelorabschluss mehr in den Blickpunkt rücken, Ziel ist, Personalmanager davon zu überzeugen, dass das Bachelorstudium eigene, hohe Qualitätsansprüche besitzt und die Studierenden zu hochwertigen wissenschaftlichen Arbeiten befähigt. Studierende sollen ermuntert werden, sich mit aktuellen Fragen des Personalmanagements auseinander zu setzen. Insgesamt hat die DGFP auf ihrem Kongress in Wiesbaden zehn Bachelorarbeiten aus ganz Deutschland prämiert, die im Jahr 2008 mit "sehr gut" bewertet wurden und sich mit Themen des Personalmanagements befassen.Die Erstplatzierte, Ulrike Brand, nimmt mit ihrer ausgezeichneten Arbeit nun am europäischen Finale des "HR Award 2009" in Den Haag teil (European Association for People Management; EAPM Kongress 10.-12.6.). Zudem erhält sie ein individuelles Karrierecoaching.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Heinrich Wottawa, Fakultät für Psychologie der RUB, Tel. 0234/32-22676, E-Mail: heinrich.wottawa@rub.de
Studiengang Wirtschaftspsychologie:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/wipsy/
DPFG:
http://www.dgfp.de/
Fotos zu dieser Pressemitteilung finden Sie in Kürze im Internet unter:
http://www.pm.rub.de/pm2009/msg00173.htm
Redaktion: Jens Wylkop
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).