idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Archäologen stellen Funde auf internationaler Tagung (19.-21.6.) an der Universität Jena vor
Jena (11.06.09) San Gimignano ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte in der Toskana. Erstmals im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt war die Stadt in der Toskana bereits von den Etruskern besiedelt, deren Herrschaftsgebiet nach der Eroberung durch die Römer im Imperium Romanum aufging. Insbesondere die Geschlechtertürme, von denen noch 15 der einst 72 erhalten sind, werden als "Manhattan des Mittelalters" weltweit gerühmt und gehören - wie die gesamte Altstadt - seit 1990 zum Weltkulturerbe.
Gefördert durch die Gerda Henkel Stiftung untersuchen Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena seit 2006 die ländliche Besiedlung an der Fundstelle "Il Monte" in der nahen Umgebung der Ortschaft. Ziel des Projekts ist es, nicht nur strukturelle Reste und materielle Ausstattung des Siedlungsplatzes aufzudecken, sondern auch die Lebens- und Wirtschaftsweise in einem nordetruskischen Dorf möglichst genau nachzuzeichnen.
Während des vom 19. bis 21. Juni an der Universität Jena (Hörsaal 24, Universitätshauptgebäude, Fürstengraben 1 und Rosensäle, Fürstengraben 27) stattfindenden internationalen Kolloquiums werden die Jenaer Ausgrabungsergebnisse vorgestellt und mit Forschungsresultaten aus anderen relevanten Wissenschaftsbereichen zusammengeführt. Archäologen u. a. aus Italien, Ungarn und Großbritannien werden gemeinsam mit Naturwissenschaftlern versuchen, das gesamte Fundspektrum zusammenzutragen und das Lebensumfeld zu klären. "Es soll ein detailliertes Gesamtbild der antiken Lebenswirklichkeit in Nordetrurien von der späten Republik bis in die mittlere Kaiserzeit entstehen", berichtet PD Dr. Günther Schörner von der Universität Jena. Dabei werden nicht nur Fundstücke präsentiert, sondern beispielsweise auch bauliche Spuren ausgewertet, die Rückschlüsse auf die architektonische Gestaltung zulassen. "Uns interessiert, wie der Großteil der Bevölkerung lebte, was bis jetzt noch weitgehend im Unklaren ist", so der Jenaer Archäologe über den Fundort, von dem man lange annahm, er sei unbewohnt gewesen.
Das Kolloquium richtet sich nicht nur an ein Fachpublikum, sondern möchte auch Studierende und alle Interessierten ansprechen, die zu den Veranstaltungen herzlich eingeladen sind.
Kontakt:
PD Dr. Günther Schörner
Institut für Altertumswissenschaften der Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944826
E-Mail: guenther.schoerner[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de
http://www.uni-jena.de/kolloquium_monte.html
Fund aus "Il Monte": Terra sigillata mit Produktionsstempel.
Foto: Günther Schörner/FSU
None
Die antike Vorgeschichte des "Manhattan des Mittelalters" erforschen Wissenschaftler der Universität ...
Foto: Dennis Graen/FSU
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).