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Wissenschaft
Moderne Unterrichtsansätze sind bei den Lehrern angekommen. Das zeigt die Untersuchung, die das DIPF im Rahmen der OECD-Studie TALIS durchgeführt hat. "In den 23 untersuchten Ländern sieht eine Mehrheit der Lehrer ihre Aufgabe eher darin, Schüler bei der selbstgesteuerten Konstruktion von Wissen zu unterstützen, als ihnen direkt Wissen 'einzutrichtern'", erklärt Professor Eckhard Klieme, vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), Mitverfasser des OECD-Berichtes.
Die heute erschienene OECD-Studie "Teaching and Learning International Survey" (TALIS) ist die erste internationale Studie, die sich intensiv mit den Arbeitsbedingungen von Lehrern beschäftigt und auch das Lernumfeld von Schülern aus Lehrersicht darstellt. Mehr als 70.000 Lehrer und über 400 Schulleiter an weiterführenden Schulen in 23 Ländern nahmen an der Studie teil. Deutschland ist allerdings nicht darunter.
TALIS erfasst nicht nur die Qualifikation von Lehrkräften, sondern auch Arbeitsmoral und unterrichtsrelevante Einstellungen. "Es ist gelungen, Grunddimensionen dieser Überzeugungen und von Unterrichtspraktiken in allen Ländern einheitlich zu messen, und es konnten einige übergreifende Erkenntnisse gewonnen werden", berichtet Professor Klieme weiter. So ließen sich in allen Ländern drei Arten der Unterrichtspraxis unterscheiden: Lehrergesteuerte Praktiken wie beispielsweise das Unterrichtsgespräch und die Überprüfung von Hausaufgaben sowie schülerzentrierter Unterricht zum Beispiel Gruppenarbeit und zudem erweiterte Lernformen wie Projekte. Die Untersuchung zeigt, dass moderne Unterrichtspraktiken in allen Ländern mit der Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen zusammen hängen.
Vorschläge für die Qualitätsentwicklung in Schulen ließen sich jedoch, so Klieme, aus TALIS kaum ableiten, da die Studie nur eine Momentaufnahme darstelle. Zudem seien Kriterien wie etwa die Arbeitszufriedenheit der Lehrkräfte stark individuell geprägt. Neue Erkenntnisse erhofft sich Klieme, wenn die Lehrerbefragung ab 2012 mit PISA verknüpft wird, wie es die OECD plant.
Das DIPF war an der Konzeption und der Auswertung der internationalen Studie unmittelbar im Auftrag der OECD beteiligt und arbeitete mit Wissenschaftlern aus anderen europäischen Staaten und den USA zusammen. Nach PISA und der Teststudie PIAAC (Programme for International Assessment of Adult Competencies), dem gerade anlaufenden "Erwachsenen-PISA", ist TALIS die dritte OECD-Bildungsstudie, an der das DIPF als international forschendes Institut mitwirkt.
Weitere Informationen:
Prof. Eckhard Klieme, DIPF, Tel: 069 24708-107
Dipl.- Psych. Svenja Vieluf, DIPF, Tel: 069 24708-222
Presse-Kontakt: Stefanie Lotz, DIPF, Tel: 069 24708-133
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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