idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) wurde heute eine neue S1-Leitlinie zum ärztlichen Umgang mit Frauen nach mutmaßlicher Anwendung sexueller Gewalt veröffentlicht. "Diese Leitlinie wird den Kolleginnen und Kollegen ein unterstützendes Werkzeug sein, professionell und dabei in hohem Maße einfühlsam im Umgang mit traumatisierten Frauen zu arbeiten", so DGGG-Präsident Professor Rolf Kreienberg.
Die heute vom Vorstand der DGGG in Berlin freigegebene S1-Leitlinie wurde von einer von der Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht benannten Expertengruppe unter der Federführung von Professor Dr. med. Dieter Berg erarbeitet. Das Ziel: Ärzten und Pflegepersonal in Klinik und Praxis die Betreuung von Patientinnen zu erleichtern. Neben Empfehlungen zur ärztlichen Gesprächsführung und zur Untersuchung enthält die Leitlinie Informationen zur Nachbetreuung von Frauen nach mutmaßlicher sexueller Gewaltanwendung. Ärztliche, psychologische, rechtliche und polizeiliche Aspekte finden dabei Berücksichtigung. "Die Leitlinie soll Ärzten und Pflegepersonal künftig verlässlich Hilfestellung leisten", so Professor Kreienberg.
Die ärztliche Versorgung und Betreuung einer Patientin, der sexuelle Gewalt angetan wurde, stellt Ärztinnen und Ärzte vor eine große und immer wieder neuartige Herausforderung. Scham, Angst und Wut sind die Emotionen, mit denen Ärztinnen und Ärzte in einer solchen Situation umgehen müssen. Eine empathische und gleichsam umfassende Betreuung und Behandlung der Patientin ist in dieser Situation unerlässlich. "Traumatisierte Frauen reagieren in immer unterschiedlicher Weise. Umso zwingender ist sicheres und verständnisvolles Handeln durch den Arzt", sagt Ricca Kellermann, Assistenzärztin in der Gynäkologie und Geburtshilfe aus Bielefeld. "Mit einer konsequenten und verlässlichen Vorgehensweise können wir der Patientin unnötiges Leid und quälende Mühen ersparen."
Die Leitlinie und enthaltene Hinweise zur Dokumentation bei sexueller Gewalt finden Sie auf der Homepage der DGGG: http://www.dggg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).