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28.03.2001 08:55

Projektstart Virtuelle und Erweiterte Realität

Wilfried Nax M. A. Pressestelle
Technische Universität Ilmenau

Das Verschmelzen von virtuellen und realen Welten im VR-Interaktionsbaukasten und bei der Entwicklung eines persönlichen digitalen Haushaltsassistenten sind die Ziele von Verbund-Forschungsprojekten an der TU Ilmenau.

Der enorme Fortschritt von Mikrotechniken, Computertechnik, Software- und Kommunikationstechnologien hat die Welt des High-Tech ebenso wie den Alltag von Otto Normalverbraucher revolutioniert. Verbunden sind Begriffe wie Cyber Space und virtuelle 3D-Welt bisher mit der Vorstellung einer Technik mit Helmen, 3D-Brillen und Datenhandschuhen in High-Tech-Instituten, von denen es nur wenige auf der Welt gibt.

Dies soll sich nach dem Willen eines leistungsfähigen Konsortiums durch Bewältigung der F+E-Aufgaben im Bereich "Virtuelle Realität (VR)" und "Erweiterte Realität" (Augmented Reality, AR)ändern. Gemeint ist damit die Anreicherung der Realität durch virtuelle Elemente multimedialen Charakters, d.h. durch Texte, Audiosequenzen, Orientierungshilfen, Bauteile und Animationen.

Funktionieren soll das ohne die "Krücken" moderner IT-Technologien wie Helme, Handschuhe und Messsysteme. Und außergewöhnlich ist auch das geplante Einsatzfeld: der Alltag des Otto Normalverbraucher. Sei es die Auswahl neu zu erwerbender Geräte und Möbelstücke mit der Frage, ob die 3D-Maße oder das Aussehen passen; sei es die Inbetriebnahme, Bedienung und Fehlersuche mit den oft gewünschten bildlichen und mündlichen Hinweisen bei Haushaltsgeräten oder Autos; sei es die Bauplanung und die maßliche Erfassung aller Details inklusive der Lage von Rohren und Leitungen beim Eigenheim - all das soll der neue AR-basierte persönliche digitale Assistent (Personal Digital Assistant PDA) leisten.

Im Projekt AR-PDA sind die avisierten technischen Mittel Breitbandhandys, die mit Kameras ausgerüstet sind. Solche Endgeräte sind auf der diesjährigen CeBIT erstmals vorgestellt worden. Die geschilderte Anwendung wird möglich, indem Bildfolgen zu Servern übertragen, dort analysiert und schließlich, angereichert mit Zusatzinformationen, auf den hoch auflösenden Display des Handy zurück übertragen werden.
Das Ganze geht so schnell, dass es der Nutzer nicht wahrnimmt. An Stelle des von ihm aufgenommenen Videobildes sieht er, je nach gewählter Aufgabenstellung, die hilfreich angereicherte Umwelt, und er hört die dazu passenden Kommentare.

Das Verschmelzen von virtuellen und realen Welten ist auch das Ziel beim Projekt "VR-Interaktionsbaukasten (VRIB)". Schon beim Entwurf neuer Produkte sollen diese im Virtuellen auf Funktionstüchtigkeit und Ergonomie untersucht werden können. Dafür ist es notwendig, virtuelle Gegenstände genau so handhaben zu können wie die realen. So will man z.B. vor der Herstellung feststellen, wie einfach oder schwierig es ist, eine Glühlampe im Fahrzeug auszuwechseln. Genau so will man die Blendfreiheit von Instrumentenabdeckungen in Nutzfahrzeugen schon im Fahrsimulator verbessern.
Die Forschungsprojekte "AR-PDA" und "VRIB" sind das Ergebnis eines Ideenwettbewerbs zur "Virtuellen und Erweiterten Realität", den das Bundesministerium für Bildung und Forsachung im Februar 2000 ausgeschrieben hatte. Das Fachgebiet Graphische Datenverarbeitung der TU Ilmenau unter Leitung von Prof. Beat Brüderlin ist mit den genannten zwei Verbundprojekten unter den insgesamt 15 Gewinnern vertreten.
Entscheidend hierfür ist die Kompetenz des Fachgebietes im Bereich Computergraphik, Bilderkennung und Mensch-Maschine-Interaktion.

Zu den zwei Konsortien "AR-PDA" und "VRIB" gehören neben der TU Ilmenau: DaimlerChrysler AG Ulm, UNITY AG Paderborn, Bosch, Siemens, Pixelpark, Heinz Nixdorf Institut Paderborn, Fraunhofer IPK Berlin, GMD, LogiCAD3D, InMediasP Hennigsdorf und die Uni Paderborn/C-Lab, Lunatic.

Für die an den Projekten beteiligten Firmen werden sich zahlreiche Synergieeffekte ergeben. Die wirtschaftlichen Effekte gehen weit über das Endgerät und die Server-Intelligenz hinaus. Es sind in der Folge der Einführung derartiger Technologien anspruchsvolle Arbeitsplätze bei den Providern und Dienstleistern erforderlich, die die entsprechenden Datenkomplexe für die zur Diskussion stehenden Konsumgüter generieren und bereitstellen.

Das Fachgebiet Graphische Datenverarbeitung der TU Ilmenau lädt ein zu Startveranstaltung und Pressegespräch am Freitag, dem 30. März 2001, um 10.00 Uhr im Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau, Ehrenbergstraße 11, Konferenzraum.
10.00 Uhr Pressegespräch mit Demonstration der Projekte
11.00 Uhr Eröffnung und Projektvorstellung
13.00 Uhr Projektberatung
15.00 Uhr Demonstration und Besichtung

Kontakt/Information:
TU Ilmenau
Koordinierungsbüro Bildverarbeitung, Mustererkennung und Technische Sehsysteme
Dipl.-Ing. Ulrich Liebold
Tel. 03677-663 301
Fax 03677-663 302
e-mail: ulrich.liebold@prakinf.tu-ilmenau.de


Bilder

Ergänzung vom 29.03.2001

Bei der Aufzählung der beteiligten Unternehmen/Institutionen ist ein Fehler unterlaufen:

Den Konsortien "AR-PDA" und "VRIB" gehören an:
UNITY AG Paderborn, Siemens, Miele, Pixelpark, das Heinz Nixdorf Institut, Uni Paderborn/C-Lab, Lunatic, das DaimlerChrysler Forschungszentrum, die GMD, das Fraunhofer IPK, die deutsche Logitech-Tochter LogiCAD3D und die TU Ilmenau.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch


 

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