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30.03.2001 10:08

"Jüngstes Kind" an der JLU Gießen: Das Zentrum für Medien und Interaktivität

Charlotte Brückner-Ihl Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Offizielle Gründung erfolgt am 1. April 2001 - Projektstart im Mai 2001

    Am ersten April 2001 wird an der Justus-Liebig-Universität Gießen das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) offiziell gegründet. Hinter dem Kürzel ZMI verbirgt sich ein Zentrum, das Aktivitäten der Forschung, der Lehre und des Wissenstransfers auf dem Gebiet des Einsatzes und der Nutzung herkömmlicher und Neuer Medien, insbesondere der elektronischen und computervermittelten Kommunikation, initiieren und koordinieren wird. Es wird Fragestellungen der individuellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen, rechtlichen und künstlerischen Gestaltung und Wirkung von Medien behandeln.

    Kern dieser Konzeption ist der Gesichtspunkt der Interaktivität. Und genau hierin liegt auch das Einmalige, was das neue Zentrum an der JLU von anderen in Deutschland bestehenden Forschungs- und Ausbildungsinstitutionen unterscheidet, wie Geschäftsführerin Sabine Heymann und der Sprecher der Gründungsinitiative, Prof. Dr. Henning Lobin, erläutern.

    Interaktivität soll verstanden werden als der kontinuierliche Austausch der Rollen von Sender und Empfänger im Kommunikationsprozess, wodurch der eigentliche Kommunikationsgegenstand nach und nach verändert wird. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien werden diesen Prozess durch die Zusammenführung bislang getrennter Einzelmedien unterstützen und, nach Überwindung der traditionellen Ortsgebundenheit, die Herstellung virtueller Raumbezüge und Vergemeinschaftungsprozesse ermöglichen.

    Nach Vorbild des Zentrums für Internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) gliedert sich das ZMI in fünf thematisch auf vielfältige Weise miteinander vernetzte Sektionen:
    1. E-Business/Politics/Government
    2. Medienpädagogik
    3. Technisierte Kommunikation
    4. Wissenschaft, Fachinformation, Medien
    5. Kunst und Medien.

    Am Zentrum für Medien und Interaktivität werden rund 50 Professorinnen und Professoren bzw. wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus fast allen Fachbereichen der JLU Gießen interdisziplinär und transdisziplinär zusammenarbeiten. Federführend im Vorfeld waren Dr. Miriam Dreysse Passos de Carvalho, Sabine Heymann, Dr. Sven Kommer, Prof. Dr. Claus Leggewie, Prof. Dr. Henning Lobin, Prof. Dr. Thomas Groß, Prof. Dr. Siegfried Quandt und Prof. Dr. Christof Weinhardt (vormals Gießen). Es versteht sich von selbst, dass dieser Ansatz fachspezifische Beschränkungen überwinden und einzelne wissenschaftliche Konzepte, Modelle und Methoden in fachübergreifender wissenschaftlicher Kooperation verbinden will.

    Im Laufe des April 2001 wird sich das Direktorium des ZMI zusammenfinden, um unter anderem einen Geschäftsführenden Direktor zu wählen und die bislang auf dem Papier bestehenden einzelnen Sektionen des Zentrums zum Leben zu erwecken. Auch die neuen Räumlichkeiten in der Ludwigstraße 34 müssen bezogen werden, so dass am ersten Mai der offizielle Projektstart erfolgen kann.

    Folgende Vorhaben sind zunächst anvisiert:
    · Das ZMI wird zu grundlegenden medienbezogenen Fragestellungen interdisziplinäre Forschungsvorhaben durchführen. Die Erarbeitung themenbezogener Projekte soll zugleich die Chancen auf Einwerbung von Drittmitteln erhöhen.
    · Das ZMI wird die beteiligten Fachbereiche bei der Koordination des bestehenden Lehrangebots unterstützen, Konzepte für interdisziplinäre Aufbau- und Kontaktstudiengänge entwickeln sowie Symposien, Workshops und Vortragsveranstaltungen durchführen. Auch die inzwischen an der JLU fest etablierte "Hochschuldidaktische Weiterbildung" wird Sabine Heymann unter dem Dach des ZMI in Zukunft weiter koordinieren.
    · Das ZMI wird zudem Transferprojekte mit nicht-wissenschaftlichen Institutionen anleiern und Dienstleistungen anbieten, die die Umsetzung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in realen Anwendungsbereichen möglich macht.

    Dieses Konzept überzeugte im Rahmen eines aufwendigen Antragsverfahrens im vergangenen Jahr immerhin drei von Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Hormuth bestellte und von der DFG benannte unabhängige Gutachter sowie letztlich auch die JLU-Gremien. Inzwischen hat der Haushaltsausschuss für die Zeit von drei Jahren einen globalen Etat von immerhin rund 1,2 Millionen DM für das ZMI bewilligt. Nach drei Jahren wird sich das Zentrum einer neuerlichen Begutachtung - ähnlich dem Verfahren bei Sonderforschungsbereichen - stellen.

    Erste sichtbare Zeichen der neuen Vernetzung im Medienbereich an der JLU Gießen gibt es bereits: Erstmalig liegt pünktlich zum Sommersemester 2001 ein weiteres kommentiertes Vorlesungsverzeichnis mit dem Titel "Medienbezogene Lehrangebote" vor. Als Herausgeber fungiert das neue das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI).

    Kontakt:
    Sabine Heymann
    (z.Zt. noch)Zentrum für interdisziplinäre Lehraufgaben (ZiL)
    Karl-Glöckner-Str. 21 B
    35394 Gießen
    Tel.: 0641/99-16341
    Fax: 0641/99-16349
    E-mail: Sabine.Heymann@zil.uni-giessen.de

    Prof. Dr.Henning Lobin
    Institut für deutsche Sprache und mittelalterliche Literatur
    Otto-Behaghel-Str.10 D
    35394 Gießen
    Tel.: 0641/99-29050/51
    Fax: 0641/99-29059
    E-Mail: Henning.Lobin@germanistik.uni-giessen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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