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Marfan-Syndrom? Nie gehört? Das geht vielen so. Auch Ärzte erkennen offenbar diese schwere genetisch bedingte Bindegewebs-Erkrankung oft nicht. Die Symptome sind ganz unterschiedlich: Ungewöhnliches Längenwachstum von Armen und Beinen, Verformungen des Rückens, Überdehnbarkeit der Gelenke, Augenschäden können damit verbunden sein und - besonders gravierend - Herzklappenfehler sowie eine Gefäßwandschwäche der Arterien, die unter hohem Druck das sauerstoffreiche Blut transportieren. Einrisse der Hauptschlagader zählen zu den häufigsten Todesursachen bei Marfan-Kranken.
Eines von 10.000 Neugeborenen leidet an der bislang unheilbaren Erbkankheit, in 80 Prozent der Fälle wird das Syndrom nicht erkannt. Das heißt: Allein hierzulande sind 40.000 Menschen betroffen, ohne es zu wissen. Unbehandelt haben sie eine Lebenserwartung von nur 35 bis 40 Jahren. Medikamente oder vorbeugende herz- und gefäßchirurgische Maßnahmen können einen frühzeitigen Tod verhindern - vorausgesetzt, die Diagnose wird rechtzeitig gestellt. Aufklärung sowohl bei Ärzten wie in der Bevölkerung ist dringend erforderlich.
Diesem Ziel dient der bundesweite "Marfan-Tag 2001" am Samstag, den 7. April mit einer Vielzahl von Informationsveranstaltungen. An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sind zwischen 10.45 und 17 Uhr im Hörsaal R und in Seminarräumen (Gebäude I6) Vorträge, Workshops und Gesprächskreise für Patienten, Angehörige und Ärzte geplant. Das ausführliche Programm finden Sie auf der folgenden Seite.
Bei der Diagnose und Therapie des Marfan-Syndroms müssen Herzspezialisten, Augenärzte, Humangenetiker und Orthopäden eng zusammenarbeiten. Spezielle interdisziplinäre Sprechstunden bieten in Deutschland etwa zehn Zentren an. Die MHH betreut seit rund 20 Jahren Marfan-Patienten. Neben der medikamentösen Therapie mit Betablockern werden vor allem in der von Professor Dr. Axel Haverich geleiteten Herzchirurgie mit Gefäßprothesen und dem Ersatz von Herzklappen immer bessere Ergebnisse erzielt.
Weitere Informationen gibt gern Privatdozent Dr. Matthias Karck, Oberarzt in der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der MHH und Vorsitzender der Marfanhilfe (Deutschland) e.V., unter Telefon: (0511) 532-6582, E-Mail: karck@thg.mh-hannover.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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