idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Welche Rolle werden die modernen Kommunikations- und Informationstechnologien künftig beim Lernen spielen? Wie können Fernlehre und Fernstudium dazu beitragen, für mehr Chancengleichheit zu sorgen? Das Spektrum der Fragen ist breit, das mehr als 1 300 Fachleute aus nahezu 100 Ländern fünf Tage lang in Düsseldorf diskutieren. Ministerpräsident Clement hat die 20. ICDE-Weltkonferenz zur Zukunft des Lernens am Sonntag Abend eröffnet.
Der Ministerpräsident unterstrich vor den Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die Bedeutung, die das Internet heute zur Informationsgewinnung und zum Wissenserwerb biete. Es brauche jedoch einen möglichst umfassend gebildeten Verstand, um sich in diesem Irrgarten zurecht zu finden. Eine starke Förderung traditioneller Kulturtechniken wie Lesen, Reden, Schreiben, Nachdenken und Verstehen sei deshalb nötig: "Wir brauchen in den Schulen und Hochschulen kundige Führer und Pfadfindern, die auch die Fähigkeit zur Unterscheidung zwischen Wichtigem und Unwichtigem vermitteln," forderte Clement.
Bundespräsident Johannes Rau, der sich dem Thema Fernstudium eng verbunden fühlt, seit er als nordrhein-westfälischer Wissenschaftsminister die FernUniversität Hagen mitgegründet hat, begrüßte in seiner Grußbotschaft, dass sich die Konferenz nicht nur auf virtuelles Lehren und Lernen konzentriere. Denn in vielen Ländern gehe es noch darum, die Grundbedürfnisse von Bildung und Ausbildung zu befriedigen. Da seien dann wieder die traditionellen Medien gefragt. Der ICDE als weltweiter Verband habe vielfältige Aufgaben, die Zukunft des Lernens mitzugestalten, etwa wenn es um Qualitätssicherung und freie Verfügbarkeit, um Gerechtigkeit und Chancengleichheit gehe.
Im Zentrum der Konferenz stehe die Frage nach einer Vision, erläuterte der Leiter des Wissenschaftlichen Programm-Komitees und Rektor der FernUniversität Hagen, Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer: Wie soll weltweite Bildung und Ausbildung im Jahre 2005/2010 aussehen? Wie lassen sich Veränderungen beeinflussen und wie lässt sich der Wandel aktiv gestalten? Hoyer: "Die Weltkonferenz will diese Herausforderungen gerade für Fernlehre, Fernstudium und virtuelles Lernen unter vielfältigen Gesichtspunkten und Aspekten auf die drei Bereiche des lebensbegleitenden Lernens: Schule und Berufsausbildung, Universitäten und Hochschulen, Betriebliche und berufliche Aus- und Weiterbildung betrachten und analysieren." Wissenschaftler und Praktiker seien hier gefragt, die ihre Erfahrungen einbrächten und zur Diskussion stellten. In insgesamt 137 Einzelveranstaltungen mit mehr als 550 Einzelvorträgen und -Präsentationen haben die Teilnehmer vier Tage Gelegenheit, das Themenspektrum ausführlich zu beleuchten.
Die Präsidentin des ICDE (International Council for Open and Distance Education), Molly Corbett Broad, stellte die "ICDE Prizes of Excellence" vor, die im Rahmen der Auftaktveranstaltung verliehen wurden. Torstein Rekkedal aus Norwegen, Director of Research and Development der NKL, erhielt den Preis für sein Lebenswerk. Den Preis der Institutionen erhielt die spanische Universitat Oberta de Catalunya (UOC). Außerdem erhielten Prof. S.W.Tam, Präsident der Open University of Hong Kong, und Prof. Gabriel Ferraté , Rektor der Universitat Oberta de Catalunya, Spanien, die Preise für ihre persönlichen Leistungen für Fernlehre und Fernstudium.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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