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09.04.2001 09:21

Kompass zur Integration von Umweltkosten in die Unternehmensstrategie

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Nur derjenige, der die Kostenstruktur seines Unternehmens klar überblickt, kann gezielt Maßnahmen ergreifen, um durch Leistungsverbesserungen die Effizienz zu erhöhen und die Kosten zu reduzieren. Bislang ist in vielen Firmen das betriebliche Rechnungswesen nicht in der Lage, die Umweltkosten und die sie verursachenden Kostentreiber klar auszuweisen. Sie sind in vielen Fällen in den Gemeinkosten versteckt und gehen unter. Der Clausthaler Volkswirt Jörg Maselli schafft hier mit seiner Dissertation "Integration von Umweltkosten in das Kostenmanagement" begrifflich und methodisch Klarheit. In Zusammenarbeit mit der Volkswagen AG wurden die methodisch-begrifflichen Ansätze der Doktorarbeit am Beispiel der Umweltkosten des Golf-Tanks erprobt. In mehreren Szenarien werden Optionen eröffnet, die Kosten zu senken und gleichzeitig ein Plus für die Umwelt zu erreichen.

    Konkret: Die Energie- und Stofflüsse und die Abfallentsorgungskosten, die mit der Herstellung des Tanks verbunden sind, können bei einer Reduzierung der Menge des eingesetzten Werkstoffs reduziert werden.

    Die Ergebnisse in Kürze: Bei nachgeschalteten, sogenannten End-of-Pipe Technologien ist eine Kostenerfassung der Umweltkosten einfach. Sie liegen getrennt zu den Produktionskosten vor. Zunehmend gehen Unternehmen aber zu Technologien über, die den Umweltschutz bereits in den Herstellungsprozess integrieren. Welche Kosten gehören zur Produktion, welche zur Schadstoffvermeidung? Die Heranziehung von Referenztechnologien ohne produktionsintegrierten Umweltschutz schafft Klarheit. Detailliert weist der Autor nach, wo die bisherigen betriebswirtschaftlichen Konzepte zur Integration von Umweltkosten in das Kostenmanagement Schwachpunkte aufweisen und entwickelt Vorschläge, diese Transparenz im Unternehmen zu erzeugen. Dr. rer. pol. Jörg Maselli erfasst begrifflich ebenso nicht werterhöhende Ressourceneinsatzkosten und Kosten der Produktverantwortung (Produkthafttungsgesetz).

    Übersteigen die Umweltkosten ein bestimmtes Niveau, dann ist es für die Neukonzeption von Produkten (Target Costing) und für die allgemeine Geschäftsstrategie (Balanced Scorecard) sinnvoll, folgende Fragen zu beantworten:

    Aus der Kundenperspektive: Ist die Umweltverträglichkeit der Produkte für einen bestimmten Prozentsatz der Kunden ein wichtiges Motiv zum Produktkauf?

    Aus interner Perspektive - der Prozessgestaltung und -verbesserung: Ist die Leistungserstellung im Unternehmen mit signifikanten Umweltwirkungen verbunden? Was für Auswirkungen durch potenziell mögliche Störfälle sind zu befürchten?

    Faktor Mensch: Inwieweit sind Störfälle in der Vergangenheit auf menschliches Versagen zurückzuführen? Gibt es einen Zusammenhang von Mitarbeiterqualifikation und effizientem Ressourceneinsatz im Unternehmen?

    Mit diesen Informationen kann die firmeninterne Suche nach der Schnittmenge von ökologischen Vorteilen, die zugleich ökonomische Vorteile bergen, erfolgreich in Gang gesetzt werden. Die Arbeit von Dr. rer. pol. Jörg Maselli liefert den Kompass hierzu.

    Die Doktorarbeit wurde am Clausthaler Umwelttechnik Institut GmbH unter wissenschaftlicher Leitung von Frau Professor Dr. Heike Y. Schenk-Mathes, Institut für Wirtschaftswissenschaft der TU Clausthal, und Professor Dr.-Ing. Michael Jischa, Institut für Technische Mechanik der TU Clausthal, angefertigt.

    Sie ist in der Schriftenreihe der Clausthaler Umwelttechnik-Institut GmbH erschienen und ab sofort unter der ISBN 3-89720-479-7 erhältlich.

    Maselli, Jörg: Integration von Umweltkosten in das Kostenmanagement
    - 1. Auflage - Clausthal: Papierflieger Verlag, 2001
    (CUTEC-Schriftenreihe Nr. 51), zugl.: Clausthal, Techn. Univ., Diss., 2000

    Weitere Informationen:
    Dr. rer. pol. Jörg Maselli
    Tel. 0175/37 82 614 oder Festnetz 0231 39 50 857
    Email: joerg.maselli@gmx.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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