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09.04.2001 16:33

Jérôme Bel und Viviane De Muynck zu Gast in Gießen

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Gastprofessuren am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft im Sommersemester 2001

    Die obsessive Erforschung des Verhältnisses von Sprache und Text zum Körper des Darstellers auf dem Theater ist Jérôme Bel und Viviane De Muynck ebenso gemeinsam wie die permanente Befragung ihrer eigenen, vielfach bühnenerprobten darstellerischen Mittel. Und doch finden der französische Tänzer und Choreograph Jérôme Bel und die belgische Schauspielerin und Regisseurin Viviane de Muynck ganz unterschiedliche Wege der theatralen Expression. Im laufenden Sommersemester werden beide Künstler als Gastprofessoren am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen sein.

    Im vergangenen Semester erarbeiteten der Regisseur Michael Laub und die weltberühmte Performancekünstlerin Marina Abramovic szenische Projekte zu den Themenkomplexen Fiktion - Realität (Laub) bzw. Radikalisierung der körperlichen Erfahrung (Abramovic). Auch Jérôme Bel und Viviane De Muynck werden mit den Studierenden nicht nur verschiedene Arbeitsansätze theoretisch reflektieren, sondern in szenischen Projekten präsentieren.

    Jérôme Bel, der in der ersten Semesterhälfte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft tätig ist, zählt zur neuen Generation von Choreographen, die den Körper und seine gesellschaftlichen Dimensionen anders zu denken versucht. In seiner Arbeit geht er nicht nur von einer Einschreibung des (gesellschaftlichen) Textes in den Tänzer-Körper aus, sondern führt den damit verbundenen Verlust des Originals, der Autorenschaft vor und macht so das Verschwinden zur Qualität von Theater und Theatralität.

    Die preisgekrönte Schauspielerin Viviane De Muynck (zweite Semesterhälfte) ist durch ihre langjährige Theatererfahrung als Mitglied der belgischen "Needcompany" sowie als Schauspielerin in internationalen Filmproduktionen zu einer differenzierten Sicht auf die schauspielerische Expression gekommen. Ausgehend von der Vielfältigkeit künstlerischer Codes wird sie mit den Studierenden der Angewandten Theaterwissenschaft grundlegende theatrale Prozesse in Bezug auf Textarbeit, Ensemblespiel, Präsenz und Transparenz, Paradox und Authentizität erforschen.

    Kontaktadresse:

    Petra Bolte
    Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
    Karl-Glöckner-Str. 21, Haus A
    35394 Gießen
    Tel.: 0641/99-31222
    e-Mail: Petra.Bolte@theater.uni-giessen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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