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28.07.2009 12:47

Veränderte Grenzen - Veränderung durch Grenzen. Neues Forschungsprojekt an der Universität Regensburg

Alexander Schlaak Referat II/2, Pressestelle
Universität Regensburg

    Durch das neue Forschungsprojekt ""Geschichte des bayerisch-tschechischen Grenzraums, 1945-2008" baut die Universität Regensburg ihren Ost-West-Schwerpunkt sowie ihre internationalen Kooperationen weiter aus. Das neue Projekt wird gemeinsam von der Universität Regensburg und der Westböhmischen Universität Pilsen durchgeführt. Projektleiter sind Prof. Dr. Ulf Brunnbauer vom Institut für Geschichte der Universität Regensburg sowie Doz. Dr. Jaroslav Dokoupil von der Abteilung für Geographie der Westböhmischen Universität Pilsen. Finanziert wird das Projekt für den Zeitraum 2009-2011 durch Gelder des Freistaates Bayern, die über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms "Europäische Territoriale Zusammenarbeit" (INTERREG) beantragt wurden.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der heutige bayerisch-tschechische
    Grenzraum zu einer strategisch sensiblen Zone, an der "Westen" und "Ostblock" zusammen trafen. Der "Eiserne Vorhang" zog für mehr als vierzig Jahre eine scharfe Grenze in einem Raum, der historisch durch ein intensives Miteinander gekennzeichnet war. Die Grenze veränderte daher die Gesellschaften auf
    beiden Seiten. Auf der tschechoslowakischen Seite wandelte sich zudem die Bevölkerungsstruktur des Grenzraums dramatisch, da die deutsche Bevölkerung großteils vertrieben und durch Zuwanderer aus anderen Landesteilen ersetzt wurde. Darüber hinaus unterwarf das kommunistische Regime den Grenzraum besonders strikten Kontrollen. Die Vertreibung der Deutschen, die beiderseitige Propaganda des Kalten Krieges und die faktische Abschließung durch den Eisernen Vorhang führten auf beiden Seiten zu stereotypisierten Wahrnehmungen und Vorurteilen, die selbst mit der Grenzöffnung von 1989 nur langsam zurück gedrängt wurden. I

    In dem interdisziplinären Projekt geht es insbesondere um die Ebene des Alltags, aber auch um Fragen, wie trotz des "Eisernen Vorhanges" grenzübergreifende Kontakte weiterhin aufrecht erhalten werden konnten. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Entwicklung der baulichen und naturräumlichen Gegebenheiten der Grenzsituation. Durch die Untersuchung der historischen Erfahrungen beiderseits der Grenze will das Projekt auch einen Beitrag zum Verständnis der Wahrnehmung der Grenzöffnung 1989 leisten.

    Ansprechpartner für Medienvertreter:
    Prof. Dr. Ulf Brunnbauer
    Universität Regensburg
    Institut für Geschichte
    Tel.: 0941/943-3792
    Ulf.Brunnbauer@geschichte.uni-regensburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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