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05.08.2009 11:52

Die Krebserkrankung auch mental überwinden

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Mit GREIF ZU und Bewegung zu mehr Lebensqualität - neues Gruppenprogramm für Krebspatientinnen (UK Greifswald)

    Nicht jede Krebspatientin braucht oder wünscht eine psychologische Beratung. Dennoch leiden ein Drittel der Krebspatientinnen in der Rehabilitation unter depressiven oder ängstlichen Zuständen. Auch chronische Müdigkeit, Konzentration- und Gedächtnisstörungen erschweren häufig die Rückkehr in den normalen Alltag.

    In zahlreichen wissenschaftlichen Studien konnte in den letzten Jahren die Wirksamkeit psychologischer Behandlungsansätzen bezüglich der Lebensqualität von Krebspatienten nachgewiesen werden. Gemeinsam mit der Abteilung für Klinische Psychologie wurde an der Poliklinik für Psychiatrie speziell für Krebspatientinnen das Therapieprogramm GREIF ZU entwickelt. In dem Programm lernen Patientinnen Strategien kennen, die ihnen helfen, besser mit bedrückenden Gefühlen und Situationen umzugehen. Eine Vorstudie mit zwölf Brustkrebspatientinnen belegte den positiven Einfluss des 10-wöchigen Programms auf das Befinden der Teilnehmerinnen. Jetzt geht die Studie in die nächste Runde.

    In Zusammenarbeit mit dem Greifswalder Institut für Gesundheitssport und Trainingsanalyse (igt-greifswald.de) unter der Leitung des Sportwissenschaftlers Dr. Dirk-Carsten Mahlitz soll die Wirksamkeit des Therapiekonzeptes GREIF ZU mit einem Sportprogramm verglichen werden. Mit einem Kraft-, Koordination- und Ausdauertraining in der Gruppe können Patientinnen ihre körperliche Belastbarkeit steigern und somit auch ihre seelische Gesundheit stärken. Dazu erhält jede Teilnehmerin einen individuellen Fitness-Check und ein an ihr Leistungsvermögen angepasstes Trainingsprogramm über 10 Wochen. Sowohl das Sportangebot als auch das Gruppenprogramm GREIF ZU richten sich an Krebspatientinnen, deren Erstbehandlung abgeschlossen ist. Die ersten Gruppen starten am 31. August.

    Interessentinnen können sich bei Dr. Carmen Hamm in der Poliklinik für Psychiatrie, Ellernholzstraße 1-2, Tel. 03834/86 69 07 oder 86 69 16 melden. Die Teilnahme an dem Gruppenprogramm GREIF ZU ist kostenfrei, 75 Prozent der Gebühr für das Sportprogramm werden von den Krankenkassen erstattet.

    "Während mit der Einrichtung zertifizierter Behandlungszentren in den letzten Jahren die medizinische Versorgung von Krebspatientinnen verbessert werden konnte, steckt die psychosoziale Versorgung immer noch in den Kinderschuhen", machte Projektleiterin Dr. Carmen Hamm deutlich. Nur sehr wenige Patientinnen erhalten nach der Entlassung aus der Klinik eine psychoonkologische Beratung oder Therapie, um ihre schwere Erkrankung auch mental zu verarbeiten. "Um diese Versorgungslücke zu schließen, hat das Universitätsklinikum Greifswald bereits vor zwei Jahren eine Psychoonkologische Spezialsprechstunde für Tumorpatientinnen und ihre Angehörigen eingerichtet. Die Einrichtung ist Kooperationspartner des Interdisziplinären Brustzentrums", betonte der Direktor der Universitätsfrauenklinik und Ärztliche Direktor, Prof. Marek Zygmunt. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken jährlich in Deutschland über 200.000 Frauen an Krebs, davon rund 58.000 an Brustkrebs (krebsgesellschaft.de).

    Weitere Informationen: http://www.medizin.uni-greifswald.de/psych/fileadmin/user_upload/dokumente/flyer...

    Ansprechpartner am Universitätsklinikum Greifswald
    Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
    Direktor: Prof. Dr. med. Harald J. Freyberger
    GREIF ZU und Psychoonkologische Sprechstunde
    Dr. med. Carmen Hamm
    T +49 3834 86-69 07
    E carmen.hamm@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


    Bilder

    Die Spezialsprechstunde für Frauen mit Krebs wird auch im stationären Bereich der Universitätsfrauenklinik Greifswald angeboten.
    Die Spezialsprechstunde für Frauen mit Krebs wird auch im stationären Bereich der Universitätsfrauen ...
    Foto: UKG
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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