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05.08.2009 14:31

Befragung: Klimawandel und Finanzkrise sind Top-Themen in Unternehmen

Richard Harnisch Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, gemeinnützig

    IÖW/Future-Ranking befragt deutsche Großunternehmen und KMU zu Status Quo und Trends der Nachhaltigkeitsberichterstattung / Mehrheit gegen Einführung einer Berichtspflicht

    Klimawandel und Finanzkrise sind die prägenden Themen der aktuellen Nachhaltigkeitsberichterstattung von deutschen Unternehmen, so die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Unternehmensinitiative Future. Branchenübergreifend setzen sich die Firmen in ihren Berichten mit den drängenden Fragen des Klimaschutzes und dem Umgang mit den Krisenerscheinungen im Finanzmarkt und in der Realwirtschaft auseinander. Der Einführung einer Berichterstattungspflicht steht die Mehrheit der deutschen Großunternehmen hingegen kritisch gegenüber und warnt vor erhöhtem bürokratischem Aufwand.

    "Über nachhaltige Unternehmensentwicklung Bericht abzulegen, bedeutet weit mehr als Ressourcenverbrauch und Emissionen zu bilanzieren", so Jana Gebauer, Expertin für nachhaltige Unternehmensführung am IÖW. Gerade die Wirtschaftskrise mache die zentrale Bedeutung einer ausgewogenen Betrachtung aller Nachhaltigkeitsdimensionen deutlich. "Spektakuläre Firmenpleiten und Umwälzungen in ganzen Branchen zeigen: Unternehmerischer Erfolg wird zukünftig immer stärker davon abhängen, ob die drei Nachhaltigkeitssäulen Ökologie, Ökonomie und Soziales im Unternehmen gleich stark gebaut sind."

    Die Befragung führten IÖW und Future im Rahmen des Rankings der Nachhaltigkeitsberichte durch, das die Berichte der 150 größten deutschen Unternehmen sowie deutscher KMU bewertet. "Viele Unternehmen berichten zwar schon seit Jahren über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten", so Dr. Udo Westermann, Future-Geschäftsführer. "Doch bei der Gesamtzahl der Berichterstatter bewegt sich noch zu wenig. Trotz der Turbulenzen in vielen Branchen setzen noch weniger als die Hälfte der deutschen Großunternehmen darauf, die Gesellschaft transparent und umfassend über ihr Handeln zu informieren." Allerdings zeige sich, dass vor allem Handelsunternehmen und Banken in letzter Zeit verstärkt Erstberichte veröffentlichen. Trotz Verlagerung vieler Berichtsaktivitäten ins Internet, halten die meisten Unternehmen am gedruckten Bericht fest und setzen auf die Kombination von Print- und Online-Berichterstattung.

    Die Einführung einer Berichterstattungspflicht lehnt über die Hälfte der befragten Unternehmen ab. Deutlichem Zusatzaufwand und Mehrkosten stünde kein gleichwertiger Nutzen gegenüber. Hingegen fördere die Freiwilligkeit der Berichte Kreativität und Eigeninitiative. Demgegenüber steht ein Viertel der Unternehmen, die eine allgemeine Berichterstattungspflicht befürworten und dabei auf den Wettbewerbsfaktor pochen. "Unternehmen, die substanzielle Nachhaltigkeitsleistungen nachweisen können, profitieren von einer allgemein erhöhten Transparenz", so Gebauer. Unterm Strich würde die Einführung einer Berichtspflicht die gesamte Nachhaltigkeitsleitung der deutschen Wirtschaft erhöhen, argumentieren die Befürworter.

    Auch kleine und mittlere Unternehmen werden in diesem Jahr in das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte einbezogen. "Mit ca. fünfzig berichterstattenden Unternehmen ist die Anzahl der KMU, die mit einem eigenen Nachhaltigkeitsbericht substanziell über eine Umwelterklärung bzw. einen Umweltbericht hinausgehen, nach wie vor überschaubar", so Westermann. "Unsere Befragung zeigt, dass es sich bei den Berichterstattern vor allem um eigentümergeführte Familienunternehmen handelt. Die Frage nach dem Warum wird eindeutig beantwortet: Die Nachhaltigkeit liegt den Unternehmerinnen und Unternehmern am Herzen, sie möchten die Themen voranbringen und zur Bewusstseinsbildung in ihrem Umfeld beitragen."

    Das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte wird maßgeblich unterstützt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie vom Rat für Nachhaltige Entwicklung. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz und Dr. Volker Hauff, Vorsitzender des Rats für Nachhaltige Entwicklung, sind Schirmherren des Rankings. Die Preisverleihung findet auf der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung am 23. November 2009 im Berliner Congress Center statt.

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    Redaktioneller Hinweis:
    Die Veröffentlichung "Praxis der Nachhaltigkeitsberichterstattung in deutschen Großunternehmen - Befragungsergebnisse im Rahmen des IÖW/Future-Rankings 2009" zum Download unter http://www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de. Die KMU-Befragungsergebnisse unter http://kmu.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de.

    Fachliche Ansprechpersonen:

    Jana Gebauer
    Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
    Potsdamer Straße 105
    10785 Berlin
    Tel.: +49 - 30 - 884 594-99
    jana.gebauer@ioew.de

    Dr. Udo Westermann
    future - verantwortung unternehmen
    Geschäftsstelle Münster
    Am Hof Schultmann 63
    48163 Münster
    Tel: +49 - 251 - 97 316-34
    udo.westermann@future-ev.de

    Pressekontakt:
    Richard Harnisch, IÖW
    Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
    Telefon: +49 - 30 - 884 594-16
    Telefax: +49 - 30 - 882 54 39
    E-Mail: kommunikation@ioew.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de
    http://kmu.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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