idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.04.2001 14:14

Temperaturmessung mit Schall in Bio-Kraftwerken: EU-Projekt SLAGMOD

Claudia Brettar Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Klima-Experten blicken sorgenvoll in die Zukunft. Die Erde erwärmt sich stetig infolge enormer Kohlendioxid-Ausstöße von Verbrennungsanlagen und Kraftwerken, die uns mit Energie versorgen. Um dem Teibhauseffekt entgegen zu wirken, sollen bis zum Jahr 2005 die Kohlendioxid-Emissionen um ein Viertel reduziert werden.
    Deshalb setzen manche Energieversorger schon verstärkt auf die Verbrennung von Biomasse - das sind nachwachsende Energieträger wie Holz, Stroh, Pflanzen sowie Bioabfälle aus der Landwirtschaft. Diese regenerativen Brennstoffe haben den Vorteil, dass sie nur das Kohlendioxid freisetzen, das sie bei ihrem Wachstum photosynthetisch aus der Luft aufgenommen haben. Allerdings führen solche Bio-Brennstoffe aufgrund ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung und Qualität zur Verschlackung und Verschmutzung der Feuerungsanlagen - es setzen sich Teilchen ab, Wärmeübergänge und Wirkungsgrade werden schlechter.

    Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projektes SLAGMOD (Slagging and Fouling Prediction by Dynamic Boiler Modelling) werden deshalb Mechanismen der Verschmutzung und Verschlackung in Kraftwerken, die nur Biomasse verbrennen oder mitverbrennen, erforscht. Dazu ist es unter anderem erforderlich, die hohen Temperaturen im Feuerraum von Kraftwerks-Dampferzeugern an verschiedenen Stellen zu messen. Die Temperaturen variieren je nach Brennstoff und Betriebsweise der Anlagen.

    Mit diesem Teilprojekt beschäftigen sich Wissenschaftler der Saar-Uni am Lehrstuhl für Systemtheorie der Elektrotechnik (Professor Dr.-Ing. Hilmar Jaschek) unter Leitung von Professor Dr.-Ing. Heinz Spliethoff (Fachgebiet Verfahren und Systeme in Kraftwerken).

    Die Saarbrücker E-Techniker messen die Temperaturen in Kraftwerken im chemisch aggressiven Bereich bis zu einer Hitze von 1600°C - und zwar berührungslos mit Schall. Sie schicken mit Druckluft erzeugte Schallsignale durch die Verbrennungsgase. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Schall ausbreitet, lässt Rückschlüsse auf die Temperaturen der Verbrennungsgase zu.
    Gleichzeitig wird das Messverfahren mit Schall weiterentwickelt.

    Diplom-Ingenieur Klaus Blug, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Systemtheorie der Elektrotechnik, führt seit Dezember 2000 an den schwedischen Kraftwerken Nyköping und Uppsala, die vom größten schwedischen Energieversorger Vattenfall betrieben werden, die Temperaturmessung mit Schall betriebsbegleitend durch. Die gewonnenen Messdaten werden den SLAGMOD-Projekt-Partnern (Unis Stuttgart, Delft, Lissabon, Athen und Turku) zur Verfügung gestellt, die mathematische Feuerungsmodelle entwickeln.

    Kontakt:

    Dipl.-Ing. Klaus Blug
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
    Lehrstuhl für Systemtheorie der Elektrotechnik
    (Professor Dr.-Ing. Hilmar Jaschek)
    Universität des Saarlandes

    Tel. 0681/302-3987
    e-mail: kbm@lse.uni-sb.de

    Infos im Internet:

    http://www-lse.ee.uni-sb.de/
    Link: Schallpyrometrie


    Weitere Informationen:

    http://www-lse.ee.uni-sb.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).