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26.08.2009 13:30

Neues Diagnosegerät erspart Kindern schmerzhafte Untersuchung der Leber

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Mit Druckwellen und Ultraschall wird die Festigkeit des Organs gemessen / Großzügige Spende der Dietmar Hopp Stiftung

    Dank einer Spende der Dietmar-Hopp Stiftung in Höhe von 100.000 Euro konnte die Angelika-Lautenschläger Kinderklinik am Universitätsklinikum Heidelberg im Juni 2009 ein innovatives medizinisches Gerät zur schmerzlosen Diagnose von Lebererkrankungen anschaffen. Das Gerät kann mit Hilfe von Druckwellen und Ultraschall die Leberfestigkeit messen und in vielen Fällen eine schmerzhafte Leberbiopsie ersetzen. Dr. Guido Engelmann, Oberarzt am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, und Privatdozent Dr. Jens-Peter Schenk, Chefarzt der Kinderradiologie, freuen sich über die neue Untersuchungsmethode, die sie als bisher einziges Zentrum im Süddeutschen Raum anbieten können.

    Lebererkrankungen können bei einem chronischen Verlauf schwerwiegende Folgen haben. Ist die Leber dauerhaft krank, wird Lebergewebe durch funktionsloses, festes Bindegewebe ersetzt, es entsteht eine Fibrose. Bisher konnte das genaue Krankheitsstadium der Leber nur durch eine Biopsie, eine Entnahme eines kleinen Gewebeteils mit einer Nadel, festgestellt werden. Dabei wird das Lebergewebe durch die Bauchdecke entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Bei Kindern muss die Biopsie oft in Narkose vorgenommen werden.

    Neues Untersuchungsverfahren nun auch für Kinder

    Die sogenannte Elastographie wird bei Erwachsenen bereits seit einigen Jahren erfolgreich, u.a. zur Verlaufskontrolle von chronischen Lebererkrankungen, aber auch bei Prostata-Untersuchungen, angewendet. Das neuartige Gerät sendet ein niederfrequentes Tonsignal aus, das sich für den Patienten wie ein leichtes Schnippen mit dem Finger auf der Haut anfühlt. Das Signal breitet sich in festem Lebergewebe schneller aus als in normalem Gewebe. Der Ultraschallkopf misst die Verformung des Gewebes, die durch die Druckwelle erzeugt wird. Je höher der Messwert, desto höher der Fibrosegrad der Leber. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten und kann ohne Folgen für den Patienten mehrfach wiederholt werden.

    "Um die Aussagekraft der Ergebnisse bei leberkranken Kindern einschätzen zu können, müssen wir zunächst auch zahlreiche gesunde Kinder mit Normalwerten untersuchen", erklärt Dr. Jürgen Grulich-Henn, Leiter der Ambulanz des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin. Die Ärzte erhoffen sich neue Erkenntnisse bei Kindern mit chronischen Lebererkrankungen, bei der Nachsorge einer Lebertransplantation und bei übergewichtigen Kindern mit Leberverfettung. "Wir werden mit dieser innovativen Technik den Verlauf schwerer Lebererkrankungen besser einschätzen können. Und das ohne den Zwang zur invasiven Diagnostik - das ist ein großer Gewinn für unsere kleinen Patienten", sagt Dr. Guido Engelmann.

    Weitere Informationen über das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin:
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/I-Allgemeine-Paediatrie-Stoffwechsel-Gastroenterologie-Nephrologie.106872.0.html

    Ansprechpartner:
    Dr. med. Guido Engelmann
    Pädiatrische Gastroenterologie und Hepatologie, Klink Kinderheilkunde I
    Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
    Im Neuenheimer Feld 153
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 39 267
    Fax: 06221 / 56 50 83
    E-Mail: Guido.Engelmann(at)med.uni-heidelberg.de

    Dietmar Hopp Stiftung
    Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 gegründet, um die Umsetzung gemeinnütziger Projekte in den Bereichen Sport, Bildung, Soziales und Medizin zu ermöglichen. Ihr Vermögen besteht aus SAP-Aktien, die Dietmar Hopp aus seinem privaten Besitz eingebracht hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten Europas zählt, fast 200 Millionen Euro ausgeschüttet (Stand Dez 2008). Der Schwerpunkt des Förderprogramms liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit der sich der Stifter besonders verbunden fühlt. Die Dietmar Hopp Stiftung ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und in der Sportregion Rhein-Neckar e.V. Anträge aus den jeweiligen Bereichen nimmt die Geschäftsstelle in St. Leon-Rot entgegen. Die Förderkriterien können auf den Internetseiten der Stiftung heruntergeladen werden. www.dietmar-hopp-stiftung.de

    Dietmar Hopp Stiftung
    Raiffeisenring 51
    68789 St. Leon-Rot
    T: 06227 8608550
    F: 06227 8608571
    info@dietmar-hopp-stiftung.de

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg:
    Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
    Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit 1.600 Betten werden jährlich rund 500.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.100 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. (Stand 12/2008)

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    (Von links) Dr. Jürgen Grulich-Henn, Leiter der Ambulanz des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Guido Engelmann, Oberarzt am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Professor Dr. Georg F. Hoffmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinderheilkunde I, und Cand. med. Caroline Gebhardt bei der Untersuchung eines Patienten mit dem neuen Diagnosegerät.
    (Von links) Dr. Jürgen Grulich-Henn, Leiter der Ambulanz des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin, ...
    Quelle: Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg.


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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