idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Zeit: 15.09.09, 19.30 Uhr
Veranstaltungsort: Institut für Sozialmedizin, Charite, Seminarraum 1/2, Luisenstr. 57, 10117 Berlin
Anna Kölling beschäftigt sich mit weiblicher Genitalverstümmelung als eine Form der Unterdrückung weiblicher Sexualität. Mit einem besonderen Fokus auf Ägypten werden sowohl die Begründungsmuster für, als auch die Bekämpfungsstrategien gegen die Praktik nachgezeichnet. Die Autorin widerspricht der Darstellung, die weibliche Genitalverstümmelung sei ein genuin afrikanischer, ägyptischer oder gar muslimischer Brauch. In der westlichen Welt wurde sie zum Teil bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgeführt. In einem direkten Vergleich mit der Geschichte der Praktik in Europa und den USA weist die Autorin Parallelen in den Begründungsstrategien nach. Sie greift zudem auf, wie sich das mit der Genitalverstümmelung verfolgte Ziel der Kontrolle weiblicher Sexualität heute z.B. in kosmetischen Operationen am weiblichen Körper fortsetzt.
Anna Kölling hat Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert. Interkulturelle Themen und die Auseinandersetzung mit dem muslimischen Glauben, aber auch die Vorurteile der eigenen kulturellen Sichtweise aufzudecken, sind ihre besonderen Anliegen. Dabei ist es ihr wichtig sozialpsychologische und religionswissenschaftliche Aspekte miteinzubeziehen.
Momentan lebt, arbeitet und studiert sie in Kairo.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medizin, Pädagogik / Bildung
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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