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Wissenschaft
Zur Würdigung ihrer wissenschaftlichen Verdienste, besonders aber ihrer Kooperation mit der Universität Rostock sowie zur Festigung der aufgebauten Indisch-Deutschen Partnerschaft, wird Frau Prof. Dr. Qamar Rahman am 11. September 2009 vom Rektor der Universität Rostock, Prof. Dr. Wolfgang Schareck, im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater Rostock die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock verliehen.
Frau Prof. Rahman ist seit 2003 Dekan für Forschung und Entwicklung sowie Direktorin des Instituts für Biotechnologie an der Integral University in Lucknow (Indien), die vor einigen Jahren aus dem renommierten Integral Institute for Technology hervorgegangen ist. Frau Prof. Rahman ist darüber hinaus Honorarprofessorin an der Hamdard University in Neu Delhi. Bis 2003 war sie am Industrial Toxicology Research Center (ITRC), das über 500 Mitarbeiter zählt, in Lucknow als stellvertretende Direktorin und Bereichsleiterin für Risikoabschätzung und Inhalationstoxikologie sowie Leiterin der Abteilung für Toxikologie von Fasern und Stäuben tätig.
Prof. Rahman verbindet eine über zehnjährige wissenschaftliche Kooperation im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten, der Veranstaltung gemeinsamer Tagungen und Lehrveranstaltungen mit der Universität Rostock, vor allem mit dem Institut für Biowissenschaften. Besonders enge Kooperationsbeziehung gibt es zu Prof. Dietmar Schiffmann, Leiter der Arbeitsgruppe Zelluläre Pathophysiologie und zu Prof. Dieter Weiss, Leiter der Abteilung Tierphysiologie am Institut für Biowissenschaften. In letzter Zeit richtet sich die Zusammenarbeit zwischen der Universität Rostock und Frau Prof. Rahman vor allem auf die Toxizität von Nanopartikeln und Feinstaub, einem Forschungsgebiet mit hoher Gesundheits- und Umweltrelevanz, das an beiden Einrichtungen Schwerpunktcharakter hat und an der Universität Rostock auch in der Profillinie "Life, Light and Matter" angesiedelt ist.
Frau Prof. Rahman verfügt über profunde Erfahrung im Bereich der Toxikologie von chemischen Substanzen, aber ihr wissenschaftliches Hauptinteresse liegt bei der Umwelt- und Industrietoxikologie, insbesondere der Toxizität von Fasern und Stäuben sowie der Nanopartikel. Dabei bearbeitet sie das Thema in seiner ganzen Tiefe von den molekularen Mechanismen (anorganische Chemie, Sauerstoffradikale, Enzyme des O2-Stoffwechsels, Mutationen) über die zelluläre Ebene (Kanzerogenese, Chromosomenaberrationen, Zellzyklus) bis zu Fragen der Belastung am Arbeitsplatz und Schutzmechanismen. Ferner engagiert sie sich auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin, vor allem im Zusammenhang mit der Situation für indische Frauen am Arbeitsplatz. Ihre wissenschaftlichen Aktivitäten haben 126 Publikationen, 104 davon in internationalen Zeitschriften hervorgebracht.
Zwischen 1998 und heute hat Frau Prof. Rahman jedes Jahr zwei bis drei Sommer-Monate an der Universität Rostock gearbeitet. Die gemeinsame wissenschaftliche Arbeit hat bisher zu 17 gemeinsamen Originalpublika¬tionen, sowie zwei Buchkapiteln und einem Review-Artikel geführt. Mehrere gemeinsame Arbeiten darunter zwei große Review-Artikel zur Feinstaub-Problematik befinden sich in Vorbereitung.
"Frau Prof. Rahman hat die wissenschaftlichen Ergebnisse der Kooperation bei zahlreichen internationalen Konferenzen und Seminaren in den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Norwegen und Deutschland vorgetragen. Sie war somit auch eine Repräsentantin der Universität Rostock und hat dadurch erheblich zum internationalen Ansehen unserer Universität beigetragen", stellte Rektor Prof. Wolfgang Schareck fest.
In Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Leistungen hat Prof. Rahman zahlreiche Einladungen von internationalen Forschungseinrichtungen erhalten und ist Mitglied in hochrangigen wissenschaftlichen Gremien. So erhielt sie im Rahmen von Kooperationsprogrammen Einladungen zu Gastaufenthalten am National Center for Toxicological Research, Cretiel University, Paris, der US Environmental Protection Agency (EPA), dem US National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) und der Duke University, in der Rostocker Schwesterstadt Raleigh, North Carolina, und dem Forschungszentrum Karlsruhe (FZK).
Prof. Rahman hat sich vorbildlich für den Fortschritt in ihrem Land und für soziale Belange eingesetzt und sich besonders bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses engagiert. Sie ist in mehrere Gremien mit beratender Funktion für die Indische Regierung berufen worden. 2001 wurde sie in die National Academy of Sciences of India aufgenommen. Im Herbst 2003 erhielt sie den besonders hoch angesehenen Preis "Uttar Pradesh Ratna". Dieser Preis ist etwa mit unserem Bundesverdienstkreuz zu vergleichen.
Trotz ihres ruhigen und sehr bescheidenen Wesens tritt Frau Prof. Rahman in ihren vielfältigen Funktionen immer dann sehr aktiv und entschlossen auf, wenn es um den Fortschritt der Wissenschaft, die Zukunft ihres Landes, die Gesundheit und soziale Situation der Menschen und um die Förderung der jungen Wissenschaftler geht.
"Sie gehört heute zweifellos zu den Wissenschaftlern, die in Indien wegen ihrer herausragenden wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Leistungen beachtet werden. Darüber hinaus ist sie wegen ihrer Weltoffenheit und ihrer Aufenthalte an renommierten Forschungseinrichtungen in vielen Ländern als wahre Weltbürgerin zu bezeichnen und als Kooperationspartnerin hoch geschätzt", würdigte Prof. Dieter Weiss seine Kollegin.
11. 09. 2009, 11.00 Uhr
Kammermusiksaal der Hochschule für Musik und Theater, Beim St.-Katharinenstift 8, 18055 Rostock
Kontakt:
Universität Rostock
Mathematisch Naturwissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. Dieter G. Weiss
Telefon: (0381) 498 6300 oder 490 5621
E-Mail: dieter.weiss@uni-rostock.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Personalia, Pressetermine
Deutsch
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