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Studierende der TU Berlin untersuchen, vor welchen Herausforderungen die Berliner Großstadtsiedlung im Zeitalter des demografischen Wandels steht
Das Märkische Viertel in Berlin ist in zweifacher Hinsicht in die Jahre gekommen: Sowohl seine Bauten sind gealtert als auch seine Bewohner. Studierende des Diplomstudiengangs Stadt- und Regionalplanung und des Masterstudiengangs Urban Design der TU Berlin haben sich in dem Projekt "When I'm sixty-four - Märkisches Viertel im Umbruch" mit den Herausforderungen und Chancen des demografischen Wandels der ab 1962 gebauten Großstadtsiedlung auseinandergesetzt. Geleitet wurden die Untersuchungen von Prof. Dr. Uwe Jens Walther und von Frank Ritterhoff (beide Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie) und von Dr. Birgit Wolter (Institut für gerontologische Forschung e. V.).
"Ziel des Studienprojektes war es, Antworten zu finden auf die Frage, wie man eine Siedlungsform, die in einer bestimmten Zeit für bestimme Anforderungen errichtet worden ist, den veränderten gesellschaftlichen Gegebenheiten anpasst, um sie als lebenswerten Ort zu erhalten", sagt Ritterhoff. Entstanden ist das Märkische Viertel für Kleinfamilienhaushalte in Zeiten der Vollbeschäftigung. Mittlerweile aber sind die Erstmieter alt geworden, Menschen verschiedenster ethnischer Herkunft sind hinzugezogen und die Arbeitslosigkeit, insbesondere unter Jugendlichen, ist ein soziales Problem.
Aus der Bestandsaufnahme durch die Studierenden ergeben sich unter anderem folgende Aufgaben für künftiges planerisches Handeln:
- umfassende Versorgung der Bewohner mit Waren, Dienstleistungen und differenzierte Freizeitmöglichkeiten für unterschiedliche Altersgruppen,
- Treffpunkte und Freizeitangebote für alle Altergruppen schaffen,
- Angsträume abbauen,
- Kommunikation unter den Bewohnern durch gemeinsames Erleben verbessern und
- Orientierung im Viertel vereinfachen.
"Im Märkischen Viertel steht einer hohen Anzahl an Senioren eine große Zahl an Kindern und Jugendlichen gegenüber, und jede Gruppe stellt besondere Anforderungen an den öffentlichen Raum, die Versorgung und die Freizeitmöglichkeiten innerhalb des Wohngebietes", beschreibt Wolter die Situation. Es gelte daher, die Bedürfnisse aller Bewohner in einem Entwicklungskonzept zu vereinen.
Um zum Beispiel den Freizeitbedürfnissen sowohl der Kinder und Jugendlichen als auch der Senioren gerecht zu werden, ist es notwendig neue Räumlichkeiten zu erschließen. So schlagen die Studierenden vor, ein großes Kinder- und Jugendzentrum in Form eines Atriums zu bauen. Um das Bildungsangebot zu verbessern, empfehlen die Studierenden, ein ungenutztes Studentenobjekt zu einer Ausbildungsstätte für Jugendliche und zu einem Weiterbildungsort für Erwachsene umzubauen.
Mit ihren Ideen für die Umgestaltung der Parkanlagen versuchen die Studierenden gleich zwei Probleme zu lösen: zum einen eine Sicherheit ausstrahlende Umgebung zu gestalten und zum anderen den öffentlichen Raum als generationsübergreifenden Treff- und Aufenthaltsort zu erschließen, um, wie sie schreiben, "gemeinsames (Er-) Leben zu fördern".
Die Vorschläge des Projekts, die auf einem bundesweiten Wettbewerb der Schader-Stiftung prämiert worden sind, fließen ein in die aktuellen Verfahren zur Umgestaltung des Märkischen Viertels im Rahmen des Programms Stadtumbau West, für das das Märkische Viertel als Fördergebiet ausgewählt worden ist.
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Fotomaterial zum Download
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Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Frank Ritterhoff, Institut für Soziologie, Fachgebiet Stadt- und Regionalsoziologie, Franklinstraße 28/29, 10587 Berlin, Tel.: 314-24794, E-Mail: frank.ritterhoff@tu-berlin.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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