idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.09.2009 09:42

61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) in Göttingen

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Experten treffen sich vom 20. bis 23. September / Pressekonferenz am 21. September zu Nosokomialen Infektionen und Krankenhaushygiene

    Vom 20. bis 23. September findet in Göttingen die 61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) statt. Über 1000 nationale und internationale Experten stellen neueste Ergebnisse zur Erkennung, Verhütung und zur Therapie von Infektionserkrankungen zur Diskussion. Die Jahrestagung soll deutlich machen, welchen hohen Stellenwert die Medizinische Mikrobiologie und Hygiene für die Infektionsmedizin, insbesondere in den Bereichen der Infektionsdiagnostik und der Infektionsprävention für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Hochleistungsmedizin und für die Sicherung des öffentlichen Gesundheitssystems hat.

    Auch in diesem Jahr möchten wir verschiedene Aspekte der Tätigkeitsfelder der Fachgesellschaft und Schwerpunkte der Tagung den Medien wieder gesondert in einer Pressekonferenz vorstellen, zu der wir Sie mit diesem Schreiben recht herzlich einladen.

    Termin: Montag, der 21. September 2009
    Zeit: 13 Uhr
    Raum: 1.141
    Ort: Georg-August-Universität Göttingen, Zentrales Hörsaalgebäude, Platz der Göttinger Sieben 5, Göttingen

    Themen: Nosokomiale Infektionen/Krankenhaushygiene

    Seit einigen Jahren ist bekannt, dass sich gerade in Krankenhäusern Antibiotika resistente Bakterien immer weiter ausbreiten und immer häufiger neue Resistenzen auftreten.

    Bakterienstämme, die gegen bestimmte Antibiotika resistent sind wie z.B. MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus), verursachen zum Beispiel Lungenentzündungen, Wundinfektionen oder Sepsis und kommen vermehrt dort vor, wo ständig Antibiotika verwendet werden, wie in Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Wegen der
    Resistenzen sind Infektionen nur schwer zu behandeln. Viele dieser Infektionen würden sich durch geeignete Präventionsmaßnahmen vermeiden lassen. Durch Prävention können nicht nur schwere, oft tödliche Infektionen verhindert werden, sondern auch viel Geld für Behandlungskosten eingespart werden.

    Diese Thematik hat die DGHM aufgegriffen und eine neue Fachgruppe "Infektionsprävention und Antibiotikaresistenz in der Krankenhaushygiene " eingerichtet. Ziel der Fachgruppe ist es, Fragen hinsichtlich geeigneter Surveillance Methoden, Präventions- und Interventionsmöglichkeiten und infektionsepidemiologische Methoden zu beantworten und Forschungsvorhaben anzustoßen, um die Häufigkeit von nosokomialen Infektionen und Antibiotikaresistenzen zu verringern.
    Auch die Bundesregierung unterstützt mit Hilfe der DART (Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie) diese Bemühungen. Die Fachgruppe arbeitet darüber hinaus eng mit der Sektionen Antibiotic Stewardship und Nosokomiale Infektionsprävention der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) zusammen.

    Zoonosen => Zooanthroponosen

    Trotz zahlreicher ausbreitungsverhütender und hygienischer Maßnahmen gehören die Zoonosenerreger weltweit zu den häufigsten Ursachen von Infektionskrankheiten beim Menschen.

    Zu den Zoonosenerregern zählen u.a. die Influenzaviren, die Vogel- oder Schweinegrippe verursachen sowie parasitäre Zoonosen, wie z.B. Toxoplasmose, die von Hauskatzen und rohem Schweinefleisch übertragen werden kann. Man geht davon aus, dass 30 bis 40% der Bevölkerung in Deutschland unbemerkt mit Toxoplasmen infiziert sind. Bakterielle Zoonosenerreger sind Salmonellen und Campylobacter, die entweder direkt vom Tier oder durch kontaminierte Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden und Darminfektionen mit Folgeerkrankungen verursachen. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 100.000 Neuerkrankungen mit diesen Enteritiserregern gemeldet.

    Zur erfolgreichen Bekämpfung und Eindämmung der Ausbreitung von Zoonosenerregern müssen Maßnahmen entwickelt werden, die zur Ausrottung der Erreger in Tieren und Lebensmitteln tierischer Herkunft führen. Allerdings ist bisher unklar, warum diese Erreger bevorzugt landwirtschaftlich genutzte Tiere so erfolgreich besiedeln und wie die Übertragung der Erreger vom Tier auf den Menschen trotz Hygienekontrollen erfolgt. Neuere Untersuchungen weisen zudem darauf hin, dass nicht nur Nutztiere Träger von Zoonoseerregern sind, sondern auch Haustiere und Wildtiere und somit als Überträger, ja sogar als Reservoir fungieren.

    Bisher wurde den Ursachen und Mechanismen der Persistenz- und Kolonisierungsfähigkeiten der Erreger nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die DGHM hat daher eine neue wissenschaftliche Fachgruppe zum Thema "Zoonosen" eingerichtet, deren Ziel es ist, die biologischen Grundlagen der Erregerpersistenz im Tier und der Erregerübertragung auf den Menschen interdisziplinär zusammen mit Infektiologen der Tiermedizin zu erforschen. Die zukünftigen Forschungsvorhaben werden zu neuen Erkenntnissen über die Adaptationsmechanismen, Infektionsquellen und Übertragungswege führen und damit die rationale Grundlage schaffen, gezielte Strategien zur Infektionsprävention zu entwickeln.

    Fortbildungskurse für Ärzte auf dem Gebiet der Klinikhygiene

    Um die Ärzte auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene und Infektionsprävention verstärkt fortzubilden, bietet die DGHM seit diesem Jahr 4 Krankenhaushygiene-Intensivkurse an. Die Kurse richten sich in erster Linie an Ärzte, die sich in der mikrobiologischen Facharztausbildung befinden und umfassen folgende Themen:
    1. Raumlufttechnische (RLT-) Anlagen und ausgewählte bauliche Aspekte,
    2. Grundkonzepte molekular-epidemiologischer Methoden,
    3. Surveillance von nosokomialen Infektionen,
    4. Multiresistenten Erregern und Präventionsmaßnahmen und antimikrobielle Verfahren,
    5. Strukturierte Hygienische Begehungen

    Neue Grippe (H1N1/09-Grippe oder Schweinegrippe)

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Einschätzung bekräftigt, dass die weltweite Ausbreitung des Virus nicht zu stoppen ist und eine weitere Ausbreitung der Neuen Influenza auch in Deutschland nicht zu vermeiden ist.

    Normalerweise treten schwere Verläufe einer Grippe überwiegend bei Kindern unter 5 Jahren und bei älteren Menschen, die über 65 Jahre alt sind auf. Im Fall der Neuen Influenza treten schwer Verläufe jedoch bei vielen Kindern und Teenagern sowie jungen Erwachsenen bis Mitte 30 auf.

    Eine der Hauptkomplikationen der Neuen Influenza ist die Begleit- oder Super-Infektion der Lunge mit Bakterien wie z.B. Pneumokokken oder Staphylokokken, welche eine gezielte antibiotische Behandlung erfordert.

    Im Unterschied zu den gut charakterisierten saisonalen Influenzaviren ist die weitere Entwicklung des neuen Erregers jedoch nicht vorherzusehen, insbesondere seine Auswirkungen im Herbst und Winter, zur üblichen Grippezeit. In früheren Pandemien gab es häufig eine zweite, schwerere Welle.

    Gesprächspartner:

    o Prof. Dr. Achim Hörauf
    Tagungspräsident, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie, Klinikum der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    o Prof. Dr. Martin Krönke
    Tagungspräsident, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Klinikum der Universität zu Köln

    o Prof. Dr. Dr. Jürgen Heesemann
    Präsident der DGHM, Direktor des Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München

    o Prof. Dr. Sebastian Suerbaum
    Schriftführer der DGHM, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene an der Medizinischen Hochschule Hannover

    o Prof. Dr. Helmut Fickenscher
    Schatzmeister der DGHM, Direktor des Institut für Infektionsmedizin des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel

    o Prof. Dr. Dr. Helge Karch
    Vorsitzender der DGHM-Fachgruppe "Zoonosen", Direktor des Instituts für Hygiene des Universitätsklinikums Münster

    o PD Dr. Iris Chaberny
    Vorsitzende der DGHM-Fachgruppe "Infektionsprävention und Antibiotikaresistenz in der Krankenhaushygiene", Oberärztin am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene an der Medizinischen Hochschule Hannover

    Das gesamte Programm der DGHM-Jahrestagung und weitere Informationen finden Sie unter www.dghm2009.de.

    Wir stehen Ihnen im Vorfeld des Kongresses und vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung. Vielen Dank schon jetzt für eine kurze Bestätigung Ihrer Teilnahme an der DGHM-Pressekonferenz per Mail an presse@conventus.de.

    Pressekontakt:
    Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH
    Romy Held
    Tel.: 03641 3533 229
    Mobil: 0173 5733326
    E-Mail: presse@conventus.de
    www.dghm2009.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dghm2009.de - Her finden Sie das Programm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Pressetermine
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).