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28.09.2009 10:40

Deutscher Katholizismus und die Weimarer Republik

Axel Burchardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Historiker der Universität Jena mit Förderstipendium ans Historische Kolleg München berufen

    Jena (28.09.09) Dr. Stefan Gerber von der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat ab Oktober die Möglichkeit, sich ein Jahr lang ausschließlich seiner Habilitation zu widmen. Der Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts hat ein Förderstipendium des Historischen Kollegs in München erhalten, "das mir diese einmalige Chance an dieser renommierten Institution bietet", freut sich der 34-jährige Historiker. Gerber habilitiert sich zum Thema "'Auf dem Boden der Tatsachen?' Deutscher Katholizismus, revolutionärer Umbruch und Verfassungsgebung 1918-1923".

    Sein Projekt, das in ein Buch münden soll, untersucht Reaktions- und Handlungsweisen des deutschen Katholizismus in der revolutionären Umbruchs- und Verfassungsgebungsphase zu Beginn der Weimarer Republik 1918 bis 1923. Gerber analysiert dabei sowohl die theologisch-staatsrechtlichen Diskussionen jener Zeit als auch die popularisierende Vermittlung und Inszenierung von Revolution und Republikgründung im deutschen Katholizismus. Auf die mit der Kriegsniederlage verbundene Revolution und die neue Verfassungsgebung reagierte der Katholizismus mit Skepsis. Weite Teile missbilligten den Umbruch, "der wesentliche Bestandteile tradierter katholischer Staatsauffassung wie die Ablehnung politischer Revolution, die Unantastbarkeit traditionell begründeter Legitimität und die theologische Fundierung einer als ,christlich' empfundenen Staatsordnung in Frage stellte", erläutert der Jenaer Historiker. Dies führte zu Konflikten innerhalb des Katholizismus, die als katholischer "Verfassungsstreit" Chancen und Grenzen eines katholischen "Republikanismus" mitbestimmten.

    Das Historische Kolleg, gegründet 1980, ist ein "Institute for Advanced Study" der historisch orientierten Wissenschaften. Seit 2000/01 finanziert der Freistaat Bayern die Grundausstattung des Kollegs. Die Mittel für die Stipendien, die nach Auswahl durch ein Kuratorium an exzellente Forscherinnen und Forscher vergeben werden, stammen von privaten Zuwendungsgebern. Derzeit werden die Stipendien dotiert von der Fritz Thyssen Stiftung, der Gerda Henkel Stiftung, dem Stiftungsfonds Deutsche Bank und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Der neue Stipendiat des Historischen Kollegs in München: Dr. Stefan Gerber von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
    Der neue Stipendiat des Historischen Kollegs in München: Dr. Stefan Gerber von der Friedrich-Schille ...
    Foto: privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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