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Wissenschaft
Ein weltweites Klimaabkommen ist dringend notwendig. Dies ist das eindeutige Votum der ersten weltweiten Bürgerkonfe-renz, die am vergangenen Wochenende parallel in 38 Ländern auf sechs Kontinenten stattfand. Im Mittelpunkt der weltweit 44 Konferenzen unter dem Motto World Wide Views on Global Warming standen Fragen zum globalen Klimawandel und zur Klimapolitik. Die Botschaft der Teilnehmerinnen und Teilneh-mer auf der ganzen Welt an die politischen Entscheidungsträ-ger der Weltklimakonferenz war eindeutig: Wir haben keine Zeit, länger zu warten!
Die deutsche Bürgerkonferenz fand auf Einladung des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT bei der gastgebenden Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg in den Räumen der EnBW in Karlsruhe statt. Dort dis-kutierten die Teilnehmenden dieselben Fragen wie die Bürgerinnen und Bürger in allen anderen Ländern und stimmten am Ende auch über diese ab.
Eine der eindeutigen Aussagen aus allen Ländern bezieht sich auf die Dringlichkeit eines weltweiten Klimaabkommens: 90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger halten es für absolut notwendig, dass sich die politischen Entscheidungsträger auf der Weltklimakonferenz im Dezember dieses Jahres in Kopenhagen (COP15) auf ein weltwei-tes Klimaabkommen einigen.
Connie Hedegaard, Gastgeberin der COP15, dänische Ministerin für Klima und Energie und Schirmherrin des WWViews-Projektes be-tont: "World Wide Views hat uns Politikern eine einzigartige Einsicht in die Ansichten der Bürgerinnen und Bürger aus allen Regionen der Welt über die Klimakrise gegeben. Es ist ein starkes Signal an die Politiker, wenn sich Bürgerinnen und Bürger überall auf der Welt einig sind, dass es wichtig ist, endlich zu handeln. Zudem unter-streicht es die Bedeutung, die dem Verabschieden einer ehrgeizigen Vereinbarung in Kopenhagen im Dezember 2009 zukommt."
Forderungen der Bürger nach CO2-Reduktionen
In reichen und armen Ländern wie auch in Schwellenländern mit hohem Wirtschaftswachstum befürworten die meisten Teilnehmen-den eine ehrgeizigere Zielsetzung bei der Reduktion der CO2-Emissionen als dies bisher in den aktuellen politischen Debatten der Fall ist. Derzeit sprechen sich viele Politiker für eine kurzfristige CO2-Reduktion um weniger als 25 Prozent aus. Eine eindeutige Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vertritt dagegen die Auffassung, dass die Länder ihre Emissionen um 25 bis 40 Prozent oder sogar mehr reduzieren sollten. Ähnlich fallen auch die Antwor-ten auf die Frage nach der maximalen Temperaturveränderung aus: Während Politiker sich für eine Grenze von 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau aussprechen, plädieren 52 Prozent der Bürgerinnen und Bürger, die an den WWViews-Konferenzen teilge-nommen haben, für eine Festsetzung auf einem geringeren Wert.
Die beiden wichtigsten Empfehlungen, die die Teilnehmer der Karls-ruher Veranstaltung an die Politiker formulierten, sind:
"Die Klimakatastrophe macht dringend sofortiges Handeln nötig: Wir fordern verbindliche Reduktionsziele, die den Fähigkeiten und der Verantwortung aller Länder gerecht werden. Hierzu sind internatio-nale Kontroll- und Finanzierungsregelungen nötig, um die Unterstüt-zung der Entwicklungsländer zu gewährleisten."
"Stoppt Energieverschwendung: Energie muss effizient eingesetzt und überflüssiger Energieeinsatz vermieden werden. Sensibilisiert das Energiebewusstsein der Menschen und korrigiert Fehlentwick-lungen!".
In den folgenden Wochen geht es darum, die Ergebnisse aller 44 Bürgerkonferenzen ausführlich zu analysieren. Sie werden den poli-tischen Entscheidungsträgern am 19. November, vor der Weltklima-konferenz, übergeben.
World Wide Views on Global Warming war die erste weltweite Bür-gerkonferenz. Das Institut für Technikfolgenabschätzung und Sys-temanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) organisierte die deutsche Veranstaltung. Sowohl die deutschen als auch die Ergebnisse aller anderen teilnehmenden Länder sind zu finden unter www.wwviews.org.
Fotos und Videos der teilnehmenden Länder für die Medien: http://teknologiraad.surfoffice.eu/ erhältlich.
(Username: WWVpress, Passwort: 269pressDown)
Weitere Informationen und Ergebnisse zum deutschen Teil des Pro-jekts: http://www.itas.fzk.de/deu/projekt/2009/knap0932.htm.
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körper-schaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg, die sowohl Aufgaben einer Uni-versität (der früheren Universität Karlsruhe - TH) als auch einer Forschungseinrichtung in der Helmholtz-Gemeinschaft (dem früheren Forschungszentrum Karlsruhe) wahrnimmt. Das KIT ist eine Einrichtung international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften mit 8000 Beschäftigten und 18500 Studierenden. Es verfügt über ein jährliches Budget von 700 Millionen Euro. Das KIT baut auf das Wissensdreieck Forschung - Lehre - Innovation.
Weiterer Kontakt:
Dr. Martin Knapp
Koordinator
WWViews Deutschland
Institut für Technikfolgen-Abschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Tel.: +49 7247-82-2513
Fax: +49 7247-82-4811
E-Mail: martin.knapp@itas.fzk.de
Kurze Projektbeschreibung: http://www.itas.fzk.de/deu/projekt/2009/knap0932.htm
Internationale Projekt-Homepage:
http://www.wwviews.org/
http://Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu
http://Das Foto steht in druckfähiger Qualität auf www.kit.edu zum Down-load bereit und kann angefordert werden unter:
http://presse@kit.edu oder +49 721 608-7414.
Erste weltweite Bürgerkonferenz: Die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten in Karlsr ...
(Foto: Markus Breig)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Chemie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Organisatorisches
Deutsch
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