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Die Konzeption und Entwicklung von "multi-touch"-fähigen Systemen erfordert solides Basiswissen über deren zugrunde liegende Technologien. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer IAO gibt Aufschluss darüber.
Der Begriff "Multitouch" wird für berührungssensitive Eingabegeräte verwendet, die bei einer Mensch-Computer-Interaktion mehrere Berührungspunkte, also "multiple touches", gleichzeitig erfassen und verarbeiten können; Paradebeispiele sind das Apple iPhone und der Microsoft Surface. "Multitouch" fasziniert Nutzer und Entwickler gleichermaßen durch neuartige Interaktionsformen, innovative Anwendungsszenarien und eine einzigartige User-Experience. Die Konzeption der Multi-Touch-Systeme erfordert jedoch ein solides Basiswissen über deren Technologie und stellt Entwicklern einige Stolperfallen.
Diese aufzudecken hat sich das Fraunhofer IAO im Rahmen des Projekts "SemanticTouch" zur Aufgabe gemacht. Mit einer Studie, die solides Basiswissen und mögliche Anwendungsszenarien von "Multi-Touch" beschreibt, vermitteln die IAO-Experten ihr Wissen über die aktuellen Technologien und deren zugrunde liegende Hardware, beschreiben Multitouch-Softwarelösungen und zeigen in einer umfassenden Marktanalyse mögliche Anwendungsszenarien auf.
Die Studie bietet eine große Hilfestellung beim Kaufentscheid für die geeignete Systemhardware: Aktuell existieren etwa sieben unterschiedliche optische und kapazitive Basistechnologien auf dem Markt, um Multi-Touch-Systeme zu realisieren - Tendenz steigend. Wer sich auf der diesjährigen CeBIT danach umgeschaut hat, müsste diese auch alle bei verschiedenen Herstellern und Resellern entdeckt haben - oder eben nicht: Denn welche Technologie sich hinter der Schale eines dieser geschlossenen Systeme verbirgt, kann meist nur anhand der Bauform vermutet werden.
Behauptungen wie "Die verwendete Technologie im Inneren des Multi-Touch-Systems interessiert mich nicht" werden in der Studie klar widerlegt, denn diese verdeutlicht: Die Basistechnologie entscheidet über Leistung und Funktionalität eines Systems. Von optischen Verfahren wie "Diffused Illumination", "Frustrated Total Internal Reflection", "Infrared-Light-Plane" oder kapazitiven Verfahren wie "Projektiv-Kapazitiv" oder "Oberflächenwellen-Kapazitiv": Die Technologie ist entscheidend, ob ein System beispielsweise tatsächlich multi-touch-fähig ist oder nur maximal zwei Berührungspunkte erkennt ("dual-touch"). Ebenso erkennen manche Technologien optisch detailliert aufliegende Objekte wie Marker oder Geräte, andere dagegen lediglich grobe Umrisse. Auch das Bauvolumen und die Konstruktion der Systeme sind maßgeblich an die Technologie gebunden. Wer sich also ein Multi-Touch-System zulegen möchte sollte im Vorfeld eine Reihe von Fragen beantworten: Soll das System zur kollaborativen Arbeit genutzt werden oder lediglich von zwei Anwendern (beispielsweise Berater und Kunde)? Handelt es sich grundlegend um eine Nutzerinteraktion mittels "Multi- oder Dual-Touch-Gesten" in einem Single-User-Kontext oder wird in einem Multi-User-Kontext mittels "Single-Touch" interagiert?
Die Studie zum Thema "Multi-Touch" steht ab November 2009 auf www.hci.iao.fraunhofer.de zur Verfügung.
Fachansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer IAO
Micha Block
Telefon +49 711 970-2318
micha.block@iao.fraunhofer.de
http://www.hci.iao.fraunhofer.de Zur Studie (ab November 2009)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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