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15.10.2009 14:40

DGNR: Warum Angstschweiß Menschen zum Fürchten bringt

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Köln - Menschen nehmen ständig Gerüche wahr. Obwohl dies oft unbewusst geschieht, beeinflussen uns die Geruchsinformationen in unserem Denken, Fühlen und Handeln. Riechen Menschen Angstschweiß, so führt dies zum Beispiel dazu, dass sie selbst Furcht empfinden und sich vorsichtiger verhalten. Dies zeigen Forschungsergebnisse, die im Rahmen von neuroRAD, der 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR), vorgestellt wurden. Der Kongress mit mehr als 1 300 Teilnehmern fand vom 8. bis zum 10. Oktober 2009 in Köln statt.

    Mediziner der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München untersuchen mithilfe einer besonderen Form der Magnetresonanztomographie (MRT), der sogenannten funktionellen MRT, welche Hirnregionen durch Gerüche aktiviert werden. "Dies sind aber keineswegs nur die Bereiche, die für die bewusste Identifizierung der Gerüche notwendig sind", erläutert Privatdozent Dr. med. Martin Wiesmann, Leiter des Bereichs Funktionelle Bildgebung der Abteilung Neuroradiologie an der LMU. "Es gibt zudem direkte Verbindungen zu Zentren des Gehirns, die für Emotionen oder unser Verhalten wichtig sind. Das macht den Geruchssinn einzigartig unter all unseren Sinnen." Gerüche, so der Neuroradiologe, werden auch vom Unterbewusstsein wahrgenommen und verarbeitet - jederzeit, auch wenn wir schlafen.

    Die Folgen haben die Münchner Forscher an Probanden untersucht, denen sie den Angstschweiß anderer Menschen unter die Nase hielten. "Es wurden genau die Teile des Gehirns aktiv, die sonst an der Entstehung von Angst beteiligt sind. Die Versuchsteilnehmer wurden ängstlicher, ohne dass sie sich bewusst waren warum. Zudem verhielten sie sich in bestimmten Situationen vorsichtiger", berichtet Wiesmann. Der Experte vermutet, dass Menschen über ihren Körpergeruch miteinander kommunizieren, so wie dies auch von vielen Tierarten bekannt ist. Weitere Forschungsprojekte sollen zeigen, ob neben der Warnung vor Gefahren noch andere Botschaften übertragen werden und ob sich Frauen und Männer bei der Kommunikation über den Körpergeruch unterscheiden.

    Pressekontakt für Rückfragen:

    Pressestelle neuroRAD
    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
    Silke Stark
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-572
    Fax: 0711 8931-167
    stark@medizinkommunikation.org
    www.neurorad.de


    Weitere Informationen:

    http://www.neurorad.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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