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Die Frühgeburtlichkeit ist nach wie vor ein Hauptproblem in der Geburtshilfe. Trotz aller medizinischen Fortschritte kommen immer noch sechs bis sieben Prozent aller Kinder zwischen der 24. und der 37. Schwangerschaftswoche - und damit bis zu 14 Wochen vor dem normalen Termin - zur Welt. Deshalb widmet sich das 3. Jenaer Geburtshilfesymposium am 12. Mai diesem wichtigen Thema.
Jena (09.05.01) "Eine Frühgeburt ist ein Ereignis, das von vielen Faktoren verursacht wird. Deswegen ist es schwierig, eine pauschal wirksame Strategie dagegen zu entwickeln", sagt Dr. Ekkehard Schleußner von der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Friedrich-Schiller-Universität, der Organisator des Expertentreffens. "Unsere Therapieansätze beseitigen nicht die Ursachen, sondern richten sich gegen die Symptome der Frühgeburt, also eine vorzeitige Öffnung des Muttermundes und regelmäßige Wehentätigkeit."
Als erfolgreich hat sich dabei die Behandlung mit Nitroglycerinpflastern erwiesen, die Schleußner erstmals im vergangenen Jahr auf dem Geburtshilfesymposium vorgestellt hatte. Inzwischen sind 85 Schwangere in die Studie zur wehenhemmenden Wirkung dieses Stoffes einbezogen worden. "Die Behandlung mit Nitroglycerinpflastern zeigt sich jetzt in ihrer Wirkung der bisherigen Infusionstherapie überlegen und bringt dabei weniger Nebenwirkungen mit sich", fasst Ekkehard Schleußner seine Ergebnisse zusammen.
Die Ursachen für eine Frühgeburt sind vielfältig. Eine ungesunde Lebensweise oder Infektionen während der Schwangerschaft seien dafür ebenso verantwortlich wie starke psychische Belastung und Stress im Job oder das ansteigende Lebensalter der werdenden Mütter. Regelmäßige Untersuchungen und eine gute Vorsorge seien deshalb wichtige Beiträge zur Vermeidung einer zu frühen Geburt, wie eindrucksvoll durch die neuesten Ergebnisse des Erfurter Frühgeburtenvermeidungsprogramm belegt werden könne, so Schleußner.
Während die Sterblichkeit der Frühchen in den vergangenen Jahren enorm gesunken sei, bleibt die Zahl der Frühgeburten nach Angaben Schleußners annähernd konstant. Es sei sogar eine eher steigende Tendenz festzustellen. Die aktuellen Zahlen zur Epidemiologie der Frühgeburtlichkeit werden auf dem Jenaer Geburtshilfesymposium präsentiert.
Außerdem werden verschiedene medikamentöse Ansätze zur Vermeidung der Frühgeburt vorgestellt. So wird Dr. Hanns Helmer, Oberarzt am Wiener Universitätsklinikum für Frauenheilkunde, seine Erfahrungen mit einem neuen Therapieprinzip vortragen, bei dem durch das Medikament Atosiban die Wirkung des wehenauslösenden Hormons geblockt wird und das sich durch gute Wirksamkeit und Verträglichkeit auszeichnet.
Ansprechpartner:
Dr. Ekkehard Schleußner
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Tel: 03641/ 933 230
Fax: 933 3986
E-Mail: ekkehard.schleussner@med.uni-jena.de
Susanne Liedtke
Friedrich Schiller Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel: 03641/ 93 10 40
Fax: 03641/ 93 10 42
E-Mail: Susanne.Liedtke@uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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