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10.05.2001 20:03

Neue Ausgabe des DISKURS: So nah - so fern. Familien ausländischer Herkunft in Deutschland

Dr. Barbara Keddi Abteilung Medien und Kommunikation
Deutsches Jugendinstitut e.V.

    Seine letzte Fachtagung »So nah - so fern. Familien ausländischer Herkunft in Deutschland« im Dezember 2000 in Berlin nahm das Deutsche Jugendinstitut zum Anlaß, ausgewählte Befunde des Sechsten Familienberichts der Bundesregierung einer größeren Fachöffentlichkeit vorzustellen. Als Referentinnen und Referenten konnten drei Sachverständige aus der Familienberichtskommission (Prof. Dr. Maria Dietzel-Papakyriakou, Prof. Dr. Rosemarie von Schweitzer, Prof. Dr. Bernhard Nauck) und Prof. Dr. Rita Süssmuth - Vorsitzende der Zuwandererkommission - gewonnen werden. Die im neuen Diskurs versammelten Beiträge stellen u. a. von den Autorinnen und Autoren überarbeitete Fassungen ihrer auf dem DJI-Symposium gehaltenen Referate und Diskussionsbeiträge dar. Eine kurze Einführung in die Familienberichterstattung in Deutschland und in die Fragestellung des im letzten Jahr vorgelegten Berichts erfolgt im thematischen Vorwort im Anschluß an dieses Editorial.

    Diskurs 3/2000

    Hans Lösch
    Familienberichterstattung in Deutschland -
    Befunde des Sechsten Familienberichts der Bundesregierung

    Rita Süssmuth
    Integration in Deutschland
    Was heißt hier fremd? Für viele Ausländer ist die Bundesrepublik längst neue Heimat und Lebensmittelpunkt geworden. Dies gilt vor allem für Familien. Gleichwohl birgt der unterschiedliche Aufenthaltsstatus nach wie vor Unsicherheiten und Integrationsprobleme.

    Bernhard Nauck
    Familien ausländischer Herkunft in Deutschland - Politische Konsequenzen der Vielfalt von Akkulturationsprozessen
    »Die« Ausländer gibt es nicht! Diese nicht gerade blendende Einsicht wird nicht wieder mal bloß rhetorisch bedient, sondern anhand der Lebensverhältnisse von Migrantenfamilien empirisch veranschaulicht. Im Spektrum möglicher Ausgänge von Akkulturationsprozessen werden Chancen der Partizipation von Migranten an den Gütern der Aufnahmegesellschaft ausgelotet. Für das Gelingen struktureller Integration fordert der Autor, die abstammungsgeschichtliche durch eine zivilgesellschaftliche Legitimierung des modernen Sozialstaats zu ersetzen.

    Maria Dietzel-Papakyriakou
    Bildungssituation und Bilingualismus von Migrantenkindern bei zunehmender transnationaler Mobilität Familien ausländischer Herkunft sind anders! Von Haus aus? Sie haben gemeinhin - wie einheimische Familien auch - ein praktisches Interesse, ihr ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital zu mehren. Vor allem Bildungsanstrengungen zahlen sich langfristig aus: nicht nur wenn die Bildung der Kinder durch das Prisma des Verbleibs in Deutschland gesehen wird. Bildungsqualifikationen erhöhen die Mobilität, Mobilitätschancen erweitern Handlungsoptionen von Migranten. Bilingualität und Bikulturalität sind auch dann Ressourcen, wenn Rückwanderung nicht auf der Tagesordnung steht.

    Rosemarie von Schweitzer
    Wohnversorgung ausländischer Familien in der Spannung zwischen Eigeninitiative und Restriktion Niemand wird wegen seiner Herkunft diskriminiert. Von wegen! Auf dem freien Wohnungsmarkt sind ausländische Familien weiterhin benachteiligt: Trotz insgesamt schlechterer Wohnversorgung haben sie im Vergleich zu Einheimischen höhere Mieten zu zahlen. Äußern sich Deutsche zunehmend positiver hinsichtlich der Integration ihrer ausländischen Nachbarn, treibt diese - ebenfalls mit steigernder Tendenz - Ausländerfeindlichkeit als ihre größte Sorge um. Anstatt proportionalen Mischungsverhältnissen zwischen Migrantenfamilien und Deutschen in Wohnquartieren das Wort zu reden, werden Rahmenbedingungen erörtert, die geeignet erscheinen, Eigeninitiativen und Eigenverantwortung für eine Verbesserung der Qualität des Wohnumfeldes zu fördern.

    Interview
    Gegen Rechts von Amts wegen
    Gespräch mit Dr. Nina L. Dulabaum, Leiterin des Fachreferats für jugendpolitische Sonderaufgaben und Extremismus der Stadt Leipzig
    »Alle Rassisten sind Arschlöcher, überall.« Mag sein - nur wie geht man mit Rechtsextremisten um, wenn sie nicht nur ein Tagungsthema sind, sondern mit und ohne Glatze auf Straßen und Plätzen Hoheit über »ausländerfreie Zonen« reklamieren? Nina L. Dulabaum gibt Auskunft, wie mühsam es ist, »von Amts wegen« eine Deeskalation von Konflikten im extremistischen Spektrum zu bewirken. Ihr täglicher Kampf um Ressourcen und Kooperationspartner macht deutlich, wie eng das Terrain ist, auf dem so etwas wie eine konstruktive Streitkultur zwischen rivalisierenden Gruppierungen gedeihen kann.

    Spektrum
    Martina Liebe / Rubeena Esmail-Arndt
    Vom internationalen Jugendaustausch zur Europäisierung der Jugendarbeit
    Haben junge Leute mit Europa überhaupt noch etwas am Hut? Eher wenig - zumindest kann man diesen Eindruck gewinnen, wenn man die nachlassende Faszination der Idee Europas unter Jugendlichen zum Maßstab der Beurteilung macht. Ausgangspunkt der hier angestellten Überlegungen sind Ergebnisse der 13. Shell-Studie, die vor dem Hintergrund von Erfahrungen und Beobachtungen aus Praxisprojekten der Jugendaustauscharbeit diskutiert werden. In ihrem Resümee zur konzeptionellen Weiterentwicklung der internationalen Jugendarbeit plädieren die Autorinnen dafür, die Europäisierung der Jugendarbeit als Querschnittsaufgabe zu verankern.

    Frank Bauer
    Familiale Zeitbewirtschaftung -
    Zum Zusammenhang von Erwerbsarbeitskonstellationen und familialen Zeitbudgets
    Außer Atem? Mit Zeit umgehen können, setzt für Familien Ressourcen und Fähigkeiten voraus, Zeitprobleme umgehen zu können. In der Darstellung und Analyse empirischer Befunde über Zeitbudgets von Familien wird die doppelte Anforderungsstruktur deutlich, mit der das Interesse am Gelingen eines gemeinsamen Familienlebens konfrontiert ist: Unterschiedliche Erwerbsarbeitskonstellationen sowie berufliche und außerberufliche Zeitverwendungsmuster erzwingen vom einzelnen immerzu Synchronisationsanstrengungen im Hinblick auf innerfamiliale Arbeitsteilung, den Austausch von Gedanken und Gefühlen - damit Intimität nicht in Entfremdung übergeht.

    Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Gesellschaft
    München: DJI Verlag, ISSN 0937-9614
    drei Hefte jährlich
    Jahresabo: DM 57,- (zuzügl. Versandkosten)
    Einzelhefte DISKURS: DM 24,--

    Alleinvertrieb: Verlag Leske + Budrich: Postfach 300551, 51334 Leverkusen, Tel: 02171/4907-0, Fax: 02171/4907-11; E-Mail:Lesbudpubl@aol.com, Website:www.leske-budrich.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dji.de/veroeffentlichungen/diskurs.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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