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Wissenschaft
Bald wird ein Rückfahrsimulator die Fahrschulausbildung auf Fahrzeugen mit An-hänger revolutionieren. Die Informatiker Uwe Berg, Jacek Schikora und Anne Reu-schenbach von der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, erhielten ein EXIST-Stipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), um ein Unternehmen gründen zu können, das die Ausbildung von Fahr-schülern wesentlich erleichtern und verbessern wird.
Bisher lernen diese aus Kostengründen meist nur auf einem Fahrzeugtyp und kommen später in der Praxis mit anderen Gespannen eher schlecht zurecht. Das Trainieren des Rückwärtsfahrens beansprucht die Schulfahrzeuge zudem erheb-lich, verbraucht Kraftstoff und belastet die Umwelt.
Die Lösung dieser Probleme bietet der Rückfahrsimulator, welcher am Institut für Softwaretechnik der Universität Koblenz-Landau unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Zöbel entwickelt wurde.
Die virtuelle Welt des Simulators besteht aus einem Speditionshof, der speziell für das Trainieren der Grundfahraufgaben modelliert wurde. Der Fahrschüler kann künftig zwischen allen handelsüblichen Nutzfahrzeugarten mit Anhänger, bei-spielweise zwischen einem Sattelzug, einem Gliederzug oder gar einem Gigaliner, wählen. Neben der Sicht durch die Windschutzscheibe stellt der Simulator auch die in Nutzfahrzeugen üblichen Außenspiegel dar. Zudem ist das Bild einer Rück-fahrkamera integriert. Realistische Geräusche vermitteln ein natürliches Fahrge-fühl.
Dank des innovativen Simulatortrainings werden Fahrschüler effektiv weniger Fahrstunden auf dem realen Fahrzeug benötigen und so ihren Geldbeutel scho-nen können. Auch die Betriebskosten der Fahrschulen werden damit deutlich ge-senkt. Eine kostengünstige PC-Variante des Simulators kann auf allen handelsüb-lichen PCs laufen und verursacht daher nur geringe Investitionskosten - sie eignet sich somit besonders für kleine und mittlere Fahrschulen. Ein professioneller Fahrstand dürfte für große Fahrschulen und Ausbildungszentren interessant sein, so Berg.
Mithilfe des EXIST-Stipendiums werden technologisch-innovative Gründungsvor-haben gefördert, die hohe ökonomische Erfolgsaussichten haben. Die angehen-den Gründer erhalten Personal- und Sachmittel, Zuschüsse zu gründungsbezoge-nen Investitionen und ein professionelles Coaching.
Wesentlich unterstützt werden die drei Gründer vom Koblenzer Netzwerk für Open Entrepreneurship Engineering (KOpEE, www.kopee.de). Das gründungsbeglei-tende Mentoring durch die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Harald von Kortzfleisch der Universität in Koblenz und die Unterstützung bei Finanzierungsvorhaben sind nur einige Vorteile des Netzwerks. Auch der enge und gute Kontakt zum Institut für Softwaretechnik an der Universität Koblenz-Landau bietet Vorteile. Zum einen kann jederzeit auf die Expertise und Beratung von Professoren zurückgegriffen werden, zum anderen können bei Bedarf Spezialisten direkt aus dem Studiengang angeworben werden. Und schließlich kam der Impuls zur Unternehmensgründung direkt aus dem Netzwerk: "Seit mehreren Jahren spielten wir mit dem Gedanken an eine Unternehmensgründung. Die Teilnahme an einem KOpEE-Workshop gab letztendlich den Anstoß, die Gründungsidee in die Tat umzusetzen", betont Berg.
Ansprechpartner:
Dipl.-Informatiker Uwe Berg
Institut für Softwaretechnik
Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz
Universitätsstraße 1, 56070 Koblenz
Tel.: 0261 / 287-2704
E-Mail: uwe.berg@uni-koblenz.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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