idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Der Rektor der Universität Bonn, Professor Klaus Borchard, ist gestern mit Landtags- und Bundestagsabgeordneten der CDU zu einem Informationsaustausch zusammengetroffen. Gegenstand des Gesprächs mit dem Arbeitskreis Wissenschaft und Forschung der nordrhein-westfälischen CDU-Landtagsfraktion war insbesondere die Lehrerausbildung an der Bonner Universität. Zuvor hatten sich die Abgeordneten im Institut für Neuropathologie der Universität über die aktuelle biomedizinische Forschung und die dort geplanten Untersuchungen an embryonalen Stammzellen informiert.
Der Arbeitskreis hatte die Universität auf Anregung des Bonner Abgeordneten Helmut Stahl besucht. Außerdem nahmen die Bundestagsabgeordneten Norbert Hauser und Norbert Röttgen, weitere CDU Landtagsabgeordnete aus der Region, wissen-schaftliche Mitarbeiter der CDU-Landtagsfraktion sowie der Vorsitzende des Rats-ausschusses für Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Christoph Brüse, teil. Manfred Kuhmichel, Vorsitzender des Arbeitskreises, und Helmut Stahl dankten Rektor Professor Borchard für die umfassenden Informationen und den für die parlamentarische Arbeit wichtigen Gedankenaustausch. Auch der Prorektor für Lehre, Studium und Studienreform, Professor Matthias Herdegen, Dekane und Prodekane der Fakultäten sowie Mitarbeiter der Universitätsverwaltung nahmen an der Unterredung teil.
Der Rektor berichtete über die schwierige bauliche Situation der Universität, die nach Schätzungen einen Sanierungsbedarf von über einer halbe Milliarde Mark hat. Die kürzliche Einrichtung eines zentralen Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landes habe die Flexibilität der Hochschule bei Baumaßnahmen und Gebäudenutzung wei-ter eingeschränkt. Auch der Verlust von insgesamt 158 Stellen im Rahmen des sogenannten Qualitätspaktes wurde erörtert.
Kritisch äußerten sich die Abgeordneten zur Schließung der Ausbildung für das Lehramt an der Bonner Universität. Es sein nicht hinnehmbar, so die CDU-Politiker, dass Studiengänge von hoher fachlicher Qualifikation in den Natur- und in den Geisteswissenschaften angesichts des vorhandenen und sich noch verschärfenden Leh-rermangels geschlossen würden. Versuche neuer Modelle der Lehrerausbildung seien zudem risikoreich. Bemängelt wurde, dass die Landesregierung noch immer keine klaren Bedingungen und Kriterien für solche Modellversuche auf den Tisch gelegt habe. In allem, was die Universität jetzt entscheiden müsse, könne sie auf die Unterstützung der CDU in Land, Stadt und Bund rechnen, versicherten die Besucher.
Beeindruckt waren die Abgeordneten von der Leistungsfähigkeit der genetischen und biomedizinischen Forschung in Bonn, über die sie sich bei einem Ortstermin auf dem Venusberg informierten. Professor Ottmar Wiestler und Dr. Oliver Brüstle vom Institut für Neuropathologie berichteten über den aktuellen Stand der Wissenschaft und zeigten Perspektiven für die Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen auf. Helmut Stahl, Sprecher der CDU-Landtagsfraktion für Fragen der Bio- und Gentech-nolgie, befürwortete eine intensive Diskussion vor allem der ethischen Fragen dieser Arbeiten. "Persönlich bin ich der Auffassung, dass die Forschung mit embryonalen Stammzellen, wie sie an der Bonner Universität angestrebt wird, ermöglicht werden und eine Chance erhalten muss."
Unser Foto: Zu einem Gedankenaustausch trafen sich im Senatssaal der Universität (v.l.n.r) der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Georg Rudinger, Helmut Stahl MdL, Rektor Prof. Klaus Borchard, Vizekanzlerin Kristina Kornmesser, Manfred Kuhmichel MdL, Norbert Hauser MdB und Prorektor Prof. Matthias Herdegen.
Foto: Uni Bonn (im Internet abrufbar unter www.uni-bonn.de/presse/pm/pm0172-01.htm)
http://www.uni-bonn.de/presse/pm/pm0172-01.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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