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Aktion "Kinder helfen Kindern" liefert Vergleichswerte von Gesunden für europaweite Studie zum Herz-Kreislauf-Risiko für Kinder mit chronischer Nierenkrankheit
Von dieser Resonanz ist sogar Professorin Dr. Dr. Anette Melk von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) überrascht: Mehr als 300 Schüler der IGS Roderbruch in Hannover haben sich freiwillig gemeldet, um ihr Herz-Kreislauf-System untersuchen zu lassen. "Unser Team aus sechs Ärztinnen und Ärzten und neun weiteren Kolleginnen und Kollegen wird Anfang Dezember für eine Woche in der Schule vor Ort Messungen durchführen", erläutert die Oberärztin der Kinderklinik aus der Abteilung für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen. Die MHH-Forscher der Kinder-Nephrologie und Nephrologie sowie Kolleginnen der Universitätskliniken Heidelberg und Erlangen wollen für eine europaweite multizentrische Studie zum Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko bei Kindern mit chronischer Nierenkrankheit als erstes Zentrum die Normalwerte von gesunden Kindern ermitteln. Die Studie wird vom Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Transplantation der MHH und dem Kuratorium für Heimdialyse - KfH Stiftung Präventivmedizin - gefördert.
Die Aktion unter dem Motto "Kinder helfen Kindern" wird in der ersten Dezemberwoche laufen. Die Mediziner wollen das Herz-Kreislauf-System der Schüler mit einfachen, schmerzlosen, nicht-invasiven Techniken untersuchen. "Wir möchten die normale Elastizität der kleinen und großen Gefäße für verschiedene Altersgruppen ermitteln. Hierzu werden die Kinder und Jugendlichen nacheinander vier Stationen durchlaufen. Neben Größe, Gewicht und Blutdruck werden die Pulswellenlaufzeit sowie die Dicke und Dehnbarkeit der Halsschlagadern untersucht", sagt Professorin Melk. Dazu stellt die Schule einen Raum bereit, der mit Untersuchungsliegen und den Geräten der MHH-Forscher ausgestattet wird.
Die gewonnenen Daten sind für die Mediziner immens wichtig. "Bisher gibt es keine Normalwerte für Kinder für die neuen Untersuchungstechniken, die wir anwenden wollen. Die Werte von Erwachsenen kann man nicht einfach auf Kinder übertragen. Nur mit Hilfe der Vergleichswerte von gesunden Kindern können wir die an chronisch nierenkranken Kindern erhobenen Daten bewerten", betont Professorin Melk. "Aus Untersuchungen an Erwachsenen weiß man, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Gefäße steifer machen und diese größere Steifigkeit ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall anzeigt. Wir können mit der Untersuchung daher die Früherkennung von Herz-Kreislauf-Schäden bei unseren Patienten verbessern."
Bernd Steinkamp, Schulleiter der IGS Roderbruch, freut sich über die große Resonanz, die der Aufruf bei den Schülern gefunden hat. "Das pädagogische Leitbild unserer Schule setzt - neben anderen Zielen - die ,Verantwortung für die Gesellschaft' als ein wesentliches Merkmal des Persönlichkeitsbildes, das wir entwickeln wollen, an eine führende Stelle", erläutert er. "Die Motivation unserer Schülerinnen und Schüler, hier einen Beitrag zu leisten, belegt diese erfolgreiche Arbeit und wird positive Auswirkungen auch auf das Selbstbild der Beteiligten haben."
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