idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Erstmals erhält die Universität Oldenburg in der Meeresforschung einen Sonderforschungsbereich (SFB). Das gab heute die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bekannt. Im Mittelpunkt des SFB, der in den kommenden vier Jahren mit 8,2 Millionen Euro gefördert wird, stehen Meeresbakterien; der offizielle Titel lautet "Ökologie, Physiologie und Molekularbiologie der Roseobacter-Gruppe: Aufbruch zu einem systembiologischen Verständnis einer global wichtigen Gruppe mariner Bakterien".
An dem Großprojekt unter Leitung des Oldenburger Meeresforschers Prof. Dr. Meinhard Simon sind neben der Universität Oldenburg auch die Technische Universität Braunschweig (TU), das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), die Deutsche Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) sowie das Genomforschungslabor der Universität Göttingen beteiligt. "Die Bewilligung bestätigt gerade angesichts des harten Wettbewerbs um Sonderforschungsbereiche die hohe Qualität der Oldenburger Meeresforschung und stärkt weiterhin das Profil der Universität und ihre Wettbewerbsfähigkeit", erklärte die kommissarische Präsidentin, Dr. Heide Ahrens.
Der auf zwölf Jahre angelegte SFB wird eine der wichtigsten Gruppen von Meeresbakterien, die sogenannte Roseobacter-Gruppe, umfassend untersuchen. Diese zeichnet sich durch einen ungewöhnlich vielseitigen Stoffwechsel aus, der auch für biotechnologische Anwendungen höchst interessante Substanzen liefert. Ziel der Forschungen ist es, die evolutionären, genetischen und physiologischen Prinzipien und Anpassungen von Bakterien der Gruppe an ihre verschiedenen Lebensräume zu verstehen.
Die Forschungen erweiterten nicht nur die grundlegenden Erkenntnisse über die Roseobacter-Gruppe, so Simon. "Sie werden auch neue Einsichten über den gezielten Einsatz von Bakterien dieser Gruppe für Antifoulingprozesse an Oberflächen, z.B. von Schiffen, und für die optimierte Produktion von biologischen Wirkstoffen in der Aquakultur und möglicherweise auch der Medizin ergeben."
Das Projekt schließt unmittelbar an ein von der niedersächsischen VolkswagenStiftung mit 1,8 Millionen Euro gefördertes Projekt an, in dem seit April 2007, ebenfalls unter der Leitung von Simon, die Genome von acht Bakterien aus der Roseobacter-Gruppe analysiert werden. Mit der Einrichtung des Sonderforschungsbereichs werde nun in dem Team der beteiligten Mikrobiologen, Naturstoffchemiker, Genetiker und Informatiker die in Niedersachsen vorhandene Exzellenz auf dem Gebiet der Marinen Mikrobiologie auf modernstem Stand gebündelt. "Daraus kann sich ein in seiner Ausrichtung in Deutschland einzigartiges niedersächsisches Zentrum für Marine Mikrobiologie entwickeln", betonte Simon.
Neben dem zum 1. Januar 2010 neu bewilligten SFB laufen derzeit zwei weitere: "Das aktive Gehör" unter der Leitung von Prof. Dr. Georg Klump sowie "Sicherheitskritische Systeme" unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Damm.
Kontakt: Prof. Dr. Meinhard Simon, Institut für Chemie und Biologie des Meeres, Tel.: 0441/798-5361, E-Mail: meinhard.simon@icbm.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Meer / Klima
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).